Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Lächeln.
    »Ich verstehe.« Tonya knöpfte ihre Handtasche zu und stand auf. »Nun, da diese Angelegenheit bereinigt ist, will ich Ihnen nicht länger Ihre kostbare Zeit stehlen.«
    Die beiden Geschäftsführer sprangen auf und begleiteten die Premierministerin bis zum Aufzug.
    »Bemühen Sie sich nicht. Ich finde allein nach draußen«, sagte Tonya und reichte den beiden Männern die Hand. »Leben Sie wohl.«
    Nachdem sich die Fahrstuhltüren hinter ihr geschlossen hatte, atmete Ishiyama auf, als ob ihm eine zentnerschwere Last von den Schultern gefallen wäre.
    »Charmant, charmant«, murmelte Steinberg nachdenklich. »Was für ein raffiniertes kleines Luder.«
    »Glaubst du, sie weiß etwas?«, fragte Ishiyama besorgt.
    »Unwahrscheinlich.« Steinberg schüttelte den Kopf. »Aber sie hat eine Theorie und sie ist sehr nah dran an der Wahrheit. Sie hat die Transaktionen immerhin bis zu uns zurückverfolgen können und dabei hatten wir doch nun wirklich mehr als genug Scheinfirmen und Tochterunternehmen mit in der Sache drin.«
    »Aber das letzte Teil fehlt ihr noch im Puzzle«, seufzte Ishiyama erleichtert.
    »Genau.« Steinberg sah auf die Uhr. »Sag dem Boss Bescheid.«
    *

    ›Mad‹ Ota Jedrell erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen. Sein Mund war trocken und seine Zunge schmirgelte wie Sandpapier über seine Lippen. Seine Augen waren geschwollen und jeder Versuch, sie zu öffnen, schmerzte.
    Er versuchte, sich zu bewegen und wünschte sich sofort, er hätte es nicht getan. Jedes Körperteil tat höllisch weh und er spürte selbst Knochen und Muskeln, von deren Existenz er bis vor Kurzem noch keine Ahnung gehabt hatte.
    Crook und seine Piraten hatten ganze Arbeit geleistet.
    Sie hatten ihn fast zwei Stunden lang gefoltert, um herauszubekommen, was er über den Vorfall bei der Cartier Construction Company wusste. Anhand der großen Frustration, die dem Piratenkapitän ins Gesicht geschrieben stand, war Jedrell irgendwann zu der Erkenntnis gelangt, dass es gar nicht die Absicht der Angreifer gewesen war, den Asteroiden zu zerstören. Die Piraten verfügten offenbar gar nicht über Atomwaffen, die nötig gewesen wären, um solch eine Explosion zu erzeugen. Diese Tatsache führte zu dem Schluss, dass jemand anderes den Asteroiden aus dem Himmel gesprengt hatte, und Crook wollte wissen, wer das war. Bis auf die beiden Teräer hatte der Pirat sein gesamtes Geschwader bei dem Debakel verloren.
    Jedrell hatte ihm natürlich nichts sagen können, was die genaueren Umstände der Explosion betraf. Er war immerhin davon ausgegangen, dass die Zerstörung des CCC-Asteroiden auf das Konto von Crooks Piratenbande ging. So hatten sie ihn also so lange gefoltert, bis Crook sicher sein konnte, alle verwertbaren Informationen aus dem jungen Söldner herausgeprügelt zu haben.
    Unter großen Schmerzen hob Jedrell den Kopf. Langsam öffnete er die Augen.
    Wo zum Teufel war er überhaupt?
    Er sah sich um. Er lag auf einem steinigen Untergrund; schartige Steine drückten sich hartnäckig in sein wundes Fleisch. Er befand sich in einem kreisrunden dunklen Raum, der nur von einigen schwachen Neonlampen an der weit entfernten Decke spärlich erhellt wurde. Soweit das Auge reichte, war er von Steinen und Felsbrocken umgeben. Dazwischen konnte er vereinzelt die reglosen Gestalten toter Menschen, Teräer, Drobarianer und Symirusen erkennen. Was war das nur für ein Albtraum?
    Dann bemerkte Jedrell, dass sich die stählernen Wände sich bewegten, und er verstand, wo er war. Langsam und unaufhörlich schienen die Wände nach oben an ihm vorbeizugleiten. Der Boden wiederum wirkte instabil und nachgiebig, als ob er von ständigen Vibrationen aus der Tiefe immer wieder aufgelockert wurde. Jedrell, die Felsbrocken und die dazwischen verstreuten Leichen rutschten wie in einer gigantischen Sanduhr allmählich abwärts.
    Irgendwo tief unter ihnen musste sich eine gewaltige Schmelzkammer befinden, schätzte Jedrell. Dort wurden die wertlosen Steine von ihren schmelzenden metallischen Anteilen getrennt – und vermutlich hatte man irgendwann damit angefangen, diesen Schmelzofen auch als Krematorium zu benutzen. Er hatte bereits davon gehört, dass Bergleute, die einer der unzähligen Kneipenschlägereien oder Arbeitsunfällen zum Opfer fielen und nicht genug Geld für ein anständiges Begräbnis oder den Heimtransport hinterließen, von der Minenverwaltung kurzerhand zusammen mit dem rohen Erz in den Schmelzofen geworfen wurden.
    Crook und seine

Weitere Kostenlose Bücher