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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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für einen langen Moment die herrliche Aussicht über die mondbeschienene Ebene, die schneebedeckten Berge und die kalt über der Landschaft glitzernden Sterne.
    Tief unter ihm schabte etwas an der Felswand entlang.
    Kachetarek verlor fast den Halt. Er drehte sich nicht um – er wusste so, dass er sich beeilen musste, wenn er weiterleben wollte. Er bewegte sich schneller und schneller, trat absichtlich Steine los, die wie Geschosse in die Tiefe sausten.
    Das Geräusch kam näher.
    Kachetarek wusste, was das hieß – ein Tirkasse hatte die Witterung aufgenommen und sich für Polizist à la Drobarienne zum Frühstück entschieden.
    An der Felswand war Kachetarek dem Raubtier hilflos ausgeliefert. Im Gegensatz zu ihm konnten Tirkassen problemlos in der Vertikalen jagen – genügend Arme hatten sie schließlich.
    Die nächste Überraschung kam sehr plötzlich: Seine rechte Kralle griff ins Leere und schabte eine Sekunde später über einen glatten Felsvorsprung. Der Drobarianer zog sich hoch und rollte sich von dem gähnenden Abgrund hinter ihm weg.
    Kachetarek stutzte. Unmittelbar hinter dem Felsvorsprung lag der Eingang einer Höhle. Hatte ihn der Tirkasse etwa direkt in seinen Unterschlupf gescheucht, um ihn hier in Ruhe auszuweiden?
    Das Fauchen des angreifenden Tirkassen ließ Kachetarek herumfahren. Die ersten vier pelzbedeckten Beine umklammerten bereits den Felsvorsprung, und der Rest des Tieres stemmte sich gerade hoch, als Kachetarek zum Gegenangriff überging. Ehe das drei Meter lange, spinnenartige Raubtier wusste, dass sein Opfer nicht ganz so wehrlos war, wie es den Anschein erweckt hatte, lagen bereits drei klauenbewehrte Füße abgetrennt am Boden.
    Blut glänzte auf Kachetareks Rüstung und auf der Klinge seines Kampfhandschuhs, während er dem Tirkassen auswich und eine seiner Handgranaten von seinem Gürtel löste. Seine Klinge beschrieb einen eleganten Bogen, traf den Tirkassen in den Brustkorb und sägte ein faustgroßes Loch hinein. Das Raubtier brüllte gequält auf, während Kachetarek die rechte Hand zurückzog und stattdessen seine linke in die klaffende Wunde steckte. Seine Klinge trennte noch zwei Beine am jeweiligen Kniegelenk ab, dann verpasste er dem verstümmelten Tirkassen mit tänzerischer Leichtigkeit einen Tritt, der das Tier heulend über die Felswand stolpern ließ.
    Für den Drobarianer war die Sache damit erledigt. Als aus der Tiefe die Detonation seiner Handgranate an sein Ohr drang, war er schon damit beschäftigt, die Höhle zu erkunden, die er entdeckt hatte.
    »Interessant!«
    Es handelte sich weniger um eine Höhle als um das Ende eines Ventilationsschachtes, in dem ein kleinwüchsiger Drobarianer – oder ein normal großer Symiruse – gerade noch aufrecht stehen konnte. Kachetarek war weder das eine noch das andere und so musste er sich bücken, um tiefer in den Tunnel vorzudringen.
    Nach etwa zwanzig Metern gelangte er an ein Gitter, hinter dem behäbig ein großer Ventilator rotierte. Die Scharniere, an denen das Gitter befestigt war, hielten seinem Kampfhandschuh ebenso wenig stand wie das daran befindliche primitive Vorhängeschloss.
    Blieb noch der Ventilator.
    Kachetarek blieb minutenlang bewegungslos sitzen und studierte die Rotation des Ventilatorblattes. Das elektronische Display in seinem Helmvisier bestätigte, was er im Geiste mitgezählt hatte: Der Ventilator brauchte sechs Sekunden für eine volle Umdrehung. Das Ventilatorblatt hatte drei Flügel, dazwischen befanden sich drei gleich große Lücken.
    Es musste gehen.
    Kachetarek kauerte sich wenige Zentimeter vor den langsam rotierenden Ventilator. Er machte sich so klein, wie er konnte. Alle Muskeln in seinem Körper waren gespannt und schmerzten von seiner Kletterei und dem Kampf mit dem Tirkassen.
    Das Flapp, Flapp, Flapp des Ventilators war geradezu hypnotisch. Wenn er nicht bald sprang, würde er noch einschlafen …
    »Jetzt!«
    Unmittelbar, nachdem ein Flügel des Ventilatorblattes an ihm vorbeirotiert war, schnellte er durch die danach folgende Lücke wie ein Korken, der aus einer Sektflasche knallt. Kachetarek landete scheppernd in dem Luftschacht, machte eine Rolle vorwärts und blieb schwer atmend liegen.
    Erst jetzt gönnte er sich eine richtige Pause.
    *

    Nnhunn gähnte herzhaft. Es war drei Uhr nachts. Senator Ttrall und sein Besucher, Colonel Rrahnn vom Geheimdienst, waren nach einer langatmigen Diskussion endlich auf ihre Zimmer gegangen. Jetzt konnte Nnhunn in Ruhe aufräumen.
    Der alte

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