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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Reiseveranstalters steht«, murmelte er halblaut. Beim Sprechen kristallisierte sein Atem zu einer weißen Dampfwolke. Erst jetzt bemerkte er, wie kalt es hier war.
    Tlozzhaf, hatte Rrahnn gesagt, war der »sichere Ort«, an den er ihn bringen wollte. Cartier musste ihm recht geben: Hier war er mit großer Wahrscheinlichkeit sehr sicher. Niemand, nicht einmal hartgesottene Kopfgeldjäger, würden freiwillig nach Tlozzhaf kommen, und das nicht nur wegen der Kälte …
    »Mister Cartier, ich darf Ihnen meinen guten Freund Senator Ttrall vorstellen«, riss ihn die Stimme seines Piloten aus seinen Überlegungen.
    »Äh, ja.« Cartier sprang aus der Luke auf den felsigen Boden. Grober Kies knirschte unter seinen Stiefeln.
    »Mister Cartier«, der andere Symiruse deutete eine Verbeugung an, »es ist mir eine Freude, Ihr Gastgeber sein zu dürfen.«
    Gastgeber. Sehr komisch. Cartier lächelte künstlich. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Senator.«
    »Wenn Sie beide mich jetzt entschuldigen möchten.« Rrahnn salutierte förmlich und machte Anstalten, wieder sein Schiff zu besteigen.
    »Oh nein«, Ttrall legte ihm die Hand auf den Arm, »Sie sollten wenigstens zum Essen bleiben.«
    »Wenn Sie es wünschen.« Rrahnn verbeugte sich tief.
    *

    »Immer noch unscharf.« Kachetarek justierte ungeduldig das Bild, das seine Kamera eingefangen hatte. Er hatte den Landeplatz des symirusischen Schiffes in fünfhundert Kilometern Höhe überflogen und dabei eine Handvoll Bilder aufgenommen, die ihm aber nicht viel weiterhalfen.
    Er ließ das Foto, das ihm am vielversprechendsten erschien, noch einmal durch den Computer der Observierungskamera laufen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, die Bildqualität zu erhöhen.
    Er konzentrierte seine Bemühungen auf eine Ausschnittvergrößerung. Eine halbe Stunde später war es ihm gelungen, eine Gruppe von drei Personen herauszufiltern, welche unmittelbar neben dem Raumschiff standen.
    Ein Mensch und zwei Symirusen.
    Der drobarianische Polizist lachte zufrieden.
    Volltreffer.
    *

    Wenigstens keine Gefängniszelle, dachte Cartier zerknirscht und ließ sich auf das weiche Bett fallen. Der Raum, in den ihn Senator Ttrall einquartiert hatte, war geräumig, freundlich beleuchtet und sah mehr wie ein elegantes Hotelzimmer aus.
    Man konnte fast vergessen, dass man sich dreihundert Meter unter dem Permafrostboden im Inneren eines Berges auf Tlozzhaf befand.
    Anfangs hatte sich Cartier über das lächerlich kleine Haus gewundert, in das man ihn gebracht hatte. Zu seinem Erstaunen hatte sich das Haus lediglich als das obere Ende eines Aufzugschachtes entpuppt, welcher tief in den Tafelberg hineinführte.
    Nein, Gitter oder Ketten brauchte man hier nicht, das war Cartier klar. Zwischen ihm und dem Aufzug patrouillierten sicherlich ein paar Dutzend symirusische Soldaten in den Korridoren der unterirdischen Bunkeranlage herum. Zwischen dem Berg und dem nächsten Raumhafen lagen etliche Hundert Kilometer Gletscher, in denen es von Tirkassen und ähnlichen Tieren nur so wimmelte. Na ja und von Tlozzhaf bis zum nächsten bewohnten System waren es noch einmal ein paar Lichtmonate. Zu weit, besonders zu Fuß, dachte Cartier und wünschte sich erneut einen Blaster und ein schnelles Schiff.
    *

    Senator Ttrall wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und stellte seinen Bierkrug vor sich auf den Tisch. Er und Colonel Rrahnn saßen seit Stunden im kleinen Studierzimmer des Senators beisammen und philosophierten über die Partei und die Umstände, die sie beide zusammengeführt hatten. Inzwischen war es weit nach Mitternacht.
    »Es war«, sagte Ttrall und machte eine rhetorische Pause, während der er nachdenklich in den duftenden Schaum auf seinem Bier starrte, »ein kluger Schachzug.«
    Rrahnn schnaubte verächtlich. Ttrall sah ihn vorwurfsvoll an. »Sie missbilligen unser Vorgehen?«
    »Missbilligen?« Rrahnns Nackenhaare stellten sich auf. »Wir hätten den Truskonen niemals erlauben dürfen, Strociewsky umzubringen.«
    »Abgemacht ist abgemacht«, erklärte Ttrall lapidar, »selbst in unserer Branche, Colonel.«
    »Und wenn man mich unterwegs kontrolliert hätte? Mit einem entführten und unter Drogen stehenden Industriellen an Bord meines Schiffes, dessen Partner man gerade auf bestialische Weise ermordet hat? Meine Verbindungen zur Partei sind kein Geheimnis. Die SNA-Aasgeier hätten …« Rrahnn machte eine weit ausladende Geste, als ihm der Senator beschwichtigend ins Wort fiel.
    »Man hätte

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