Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
Symiruse diente dem Senator schon lange als Privatsekretär. Er hatte an Ttralls Seite Präsidenten und Kaiser kommen und gehen sehen, mit ihm Wahlkämpfe organisiert, gekämpft und verloren. Er war ihm sogar ins selbstauferlegte Exil nach Tlozzhaf gefolgt.
    Seine Spezialität waren Speisekarten, deren Komponenten jeweils haarfein auf die Ereignisse und Gäste des jeweiligen Tages abgestimmt waren. Für jede Stimmung kannte er die richtigen Geschmacksnuancen. Noch nie hatte sich jemand über die Speisen beschwert, die er mit dem Koch Bbjann zusammen auswählte und zu raffinierten Menüs zusammenstellte, weder der Senator noch seine Freunde und Gäste. Colonel Rrahnn hatte da keine Ausnahme gemacht. Beide hatten sich bei ihm bedankt und Bbjann gelobt.
    Nnhunn lächelte still, als er das schmutzige Geschirr abräumte. Das Menü des heutigen Abends war wirklich nicht schlecht gewesen. Das Hauptgericht, Tirkassenfilets in Biercreme, hatte verflucht viel Arbeit gemacht. Zwei von den bewaffneten Jägern, die er ausgesandt hatte, waren nicht mehr zurückgekehrt. Der erlegte Tirkasse, den man ihm schließlich gebracht hatte, war so groß und schwer gewesen, dass es fast einen halben Tag gedauert hatte, ihn zu schlachten. Die Symbolik, die diese Jagd mit der Verfolgung des gesuchten Kriegsverbrechers Gallagher verband, hatte Nnhunn zu diesem Gericht inspiriert.
    Das einzige Problem war der Gestank des rohen, blutigen Tirkassenfleischs. Es würde Tage, wenn nicht gar Wochen dauern, bis die Küche nicht mehr danach roch. Er hatte die säuerlichen Dämpfe noch immer in der Nase.
    Moment mal …
    Es roch hier wirklich nach Tirkassenblut. Aber woher …?
    Etwas Hartes traf sehr schnell seinen Hinterkopf. Als Nnhunn seine Benommenheit abschüttelte, lag er gefesselt am Boden. Neben ihm kniete eine Gestalt, die einen gepanzerten Raumanzug trug und ihm eine zwanzig Zentimeter lange, schartige Klinge an die Kehle drückte.
    »Wo ist der Gefangene?«, fragte eine heisere, metallisch klingende Stimme auf Symirusisch.
    »Keine … Ahnung …«, stieß Nnhunn hervor. Der Druck nahm zu, und die Klinge ritzte die dünne, schuppige Haut über seinem Kehlkopf. Der Fremde kannte sich in symirusischer Physiologie offenbar recht gut aus.
    »Ich finde es notfalls auch ohne dich heraus. Wenn du mir hilfst, lasse ich dich am Leben«, schnarrte der Einbrecher.
    »Wer garantiert mir, dass du mich nicht tötest, sobald ich es dir sage?«, fragte Nnhunn. Er wusste, dass er nicht in der Position war, etwas verlangen zu können, aber er war seinem Herrn loyal und konnte es diesem Verbrecher hier nicht zu leicht machen.
    Der Fremde schien die Frage einen Moment lang zu überdenken. »Führ mich hin«, verlangte er schließlich.
    »Gut.«
    *

    »Scheiße!« Cartier war gerade eingeschlafen, als er von einem Geräusch an der Tür wieder geweckt wurde. Er setzte sich ruckartig auf, als sich die Tür öffnete und ein gefesselter Symiruse zu ihm ins Zimmer gestoßen wurde. Der Symiruse, der seinem Aussehen und Körperhaltung nach schon recht betagt sein musste, prallte gegen einen Stuhl und ging stolpernd zu Boden.
    Cartier sprang aus dem Bett und wollte seinem neuen Mitgefangenen gerade auf die Beine helfen, als er eine schwere, behandschuhte Hand auf seiner Schulter spürte. Er drehte sich langsam um und schaute in das Helmvisier eines drobarianischen Raumanzugs.
    »Raymon Alejandro Cartier?«
    Cartier nickte sprachlos.
    »Ich denke, Sie waren lange genug Opfer einer Entführung. Gehen wir.«

Kapitel 9: Ahnenforschung

    »Subjekt G und Begleitung haben das Ziel erreicht«, sagte Myers in das Mikrofon, das er mit einem Clip am Kragen seines Kampfanzuges befestigt hatte.
    »Verstanden. Stand-by.« Dann verstummte das Sprechgerät. Der Einsatzleiter verlor nicht gerne viele Worte, wenn wenige auch genügten.
    Myers nahm den Feldstecher wieder vor die Augen und richtete das Gerät auf den Eingang des halb verfallenen Gebäudekomplexes.
    Da waren sie: Subjekt G, die beiden Roboter, die Fischerin und ein halbes Dutzend Vertreter der lokalen Regierung. Die kleine Gruppe war zu Fuß vom Dorf in die Berge gewandert und war vor wenigen Minuten vor der gewaltigen Ruine angekommen, die hoch über der Siedlung an der Küste thronte.
    Als die Kolonie noch von ihren Erbauern bewohnt wurde, war dies das Zentrum der Siedlung gewesen. Heute war nur eine teilweise eingestürzte Ruine übrig geblieben, in denen Ratten und Spinnen herumhuschten und das Vermächtnis der Erbauer

Weitere Kostenlose Bücher