Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg
Drobarianer zischte leise und löste seine letzte Handgranate von seinem Waffengurt.
»Das wird nicht reichen«, sagte er bedauernd. »Sind Sie bereit, zu sterben?«
»Das sage ich Ihnen, wenn’s so weit ist.«
Der Drobarianer nickte. Cartier gefiel ihm und seine Art, die Dinge zu sehen, war ansteckend. Kachetarek ertappte sich dabei, dass es ihm fast Spaß machte, hier zu sein. Er hatte eine Geisel gesucht und einen Freund gefunden. Schade, dachte er, dass sie im nächsten Moment tot sein würden.
Er drückte den Auslöser der Granate, betätigte den Türmechanismus, und als sich die schwere Stahltür in Bewegung setzte, warf er die Granate in hohem Bogen nach draußen.
Die Handgranate explodierte auf dem Scheitelpunkt ihrer Flugbahn über den Köpfen der symirusischen Soldaten. Diejenigen, die nicht vom brodelnden Plasma und den Schrapnellsplittern getötet wurden, schleuderte die Druckwelle wie Puppen zu Boden.
Im nächsten Moment eröffneten Cartier und Kachetarek das Feuer. Das Helmvisier des Drobarianers zeigte ihm im Sekundentakt neue Primär- und Sekundärziele an und sein Blaster und die Maschinenpistole, die an die Impulse aus dem Visiercomputer gekoppelt waren, trafen quasi immer.
Cartier verließ die schützende Deckung des Treppenhauses in geduckter Haltung. Er feuerte einige Salven auf die ihm am nächsten stehenden Symirusen ab, von denen einer eine schwere Laserwaffe auf einem Dreibein bediente. Sekunden später gehörte die Waffe Cartier.
»Hinlegen!«, schrie er auf Drobarianisch über den Kampfeslärm hinweg. Kachetarek reagierte sofort und warf sich zu Boden, die Faust mit der Klinge wie eine Lanze vorgestreckt und einen weiteren Symirusen vom Scheitel bis zum Unterleib damit spaltend.
Cartier eröffnete das Feuer und mähte die nächste Reihe Symirusen nieder, noch bevor diese sich vom Schock des unerwarteten Gegenangriffs erholt hatten.
Ein Treffer in die Brust riss Cartier von den Beinen. Zwei weitere Laserstrahlen fanden ihr Ziel und ließen seinen rechten Arm bläulich anlaufen und taub werden. Noch so eine Ladung, dachte Cartier und wurde bleich, und der Körperschild gibt seinen Geist auf.
Der Schütze, der Cartier getroffen hatte, war Kachetareks nächstes Opfer. Eine Garbe aus seiner Maschinenpistole perforierte den Brustkorb des Symirusen.
Dann aber wurde auch er von der schieren Masse seiner Gegner überwältigt und zu Boden gerissen. Cartier kam mühsam auf die Beine, nur um seinen Freund unter einer Lawine aufgebrachter Symirusen begraben werden zu sehen.
»Kachetarek!«, rief er und zog sich mühsam an dem Stativ der Laserkanone wieder hoch. Der Körperschildgenerator an seiner Hüfte knisterte und sprühte Funken.
Im nächsten Moment sah er in die Mündungen von über zwei Dutzend Waffen.
»So viel zu unserer Flucht«, sagte er mit gespielter Fröhlichkeit.
Kapitel 11: Ishmael
Als die beiden Schiffe auf der Nachtseite von Bulsara verschwanden, flog Tonya ein paar Tausend Kilometer näher an den Planeten heran.
Die Messwerte, die ihr die Instrumente ihres Scoutschiffes anzeigten, irritierten sie. Eigentlich hätte der Planet vor ihr derart stark verseucht und verstrahlt sein sollen, dass er auf seiner Bahn um die Sonne jeden Sektor des Systems gleichmäßig kontaminierte.
Komischerweise war der Planet vollkommen harmlos. Die Satelliten und Bojen hingegen, die sie auf ihrem Weg hierher gefunden hatte, hatten eine starke Reststrahlung aufgewiesen. Es schien fast so, dachte Tonya beunruhigt, dass man mit ihnen die Verseuchung dieses Sonnensystems hätte simulieren wollen. Aus größerer Entfernung hatte es so aussehen müssen, als wäre Bulsara eine Todesfalle, und in der Nähe des Planeten hatte sich seit gut hundert Jahren kein Schiff mehr aufhalten dürfen.
Das kleine Schiff schwenkte in eine Parkbahn um Bulsara ein. Noch immer registrierten die Sensoren keinerlei Gefahr von Strahlenschäden. Entweder, folgerte Tonya, die Gefahr war inzwischen vorbei oder sie hatte nie bestanden.
Der Abstandsmesser summte und auf der Steuerkonsole blinkte ein Licht. Ein Objekt war in die Nähe des Schiffes gekommen. Tonya suchte die Monitore nach einer Bewegung ab, sah aber nichts.
Sie verglich die Bilder der Außenbordkameras mit den Ortungsdaten des Radars. Fast eine Minute verstrich, bis ihr klar wurde, dass der dunkle Fleck am Horizont nicht leerer Raum war, sondern ein anderes Raumschiff, das sehr schnell näher kam.
»Woher kommt der denn?«, stutzte sie. Es handelte
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