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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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hätte ihn vermutlich dafür in der Luft zerrissen, doch dazu würde es nicht mehr kommen, da den Colonel im Laufe der vergangenen Nacht bereits das gleiche Schicksal ereilt hatte. Er hatte das Pech gehabt, in dem Fahrstuhl zu sein, den die erste Granate des Drobarianers zerfetzt hatte.
    Sollte er oder sollte er nicht …?
    Er sah den Speicherchip lange an und starrte dann eine volle halbe Stunde in sein Bierglas, als sei es eine Kristallkugel, die ihm die Zukunft sagen könnte. Dann endlich trank er sein Glas leer, legte den Chip in seine Telefonkonsole und drückte auf »Wahlwiederholung«.
    Das Telefon rief die letzte Nummer auf, die der Drobarianer aus dem Cockpit seines Schiffes gewählt hatte.
    Ttrall schnalzte mit der Zunge.
    Es war so weit!
    Der Bildschirm wurde hell und zeigte das dreidimensionale Abbild eines weiteren Drobarianers.
    »Wer zum Sar’Zew sind Sie denn?«, fragte der Fremde überrascht. Ttrall stellte fest, dass sein Gesprächspartner Standard sprach. Gut, dachte er erleichtert, keine Translatormodule notwendig.
    »Mein Name ist jetzt nicht wichtig«, sagte Ttrall in der gleichen Sprache. »Viel wichtiger ist, dass ich einen Ihrer Mitarbeiter in meinen Händen habe.«
    »Ach ja?« Der Drobarianer lehnte sich etwas vor. »Und um wen handelt es sich dabei?«
    »Das möchte ich gerne von Ihnen wissen, denn er hat es mir nicht gesagt. Er schien aber größtes Interesse daran zu haben, einen Ingenieur, der mein Gast ist, kennenzulernen«, sagte Ttrall.
    Der Drobarianer legte seinen Stachelkamm an. »Ich verstehe. Handelt es sich bei Ihrem Gast um jemanden, den ich kennen könnte?«
    Ttrall grinste breit. »Ich sehe, wir können uns verständigen. Ich werde Sie morgen wieder kontaktieren. Dann habe ich vielleicht Neuigkeiten für Sie.«

Kapitel 12: Recherchen

    April Giohana kaute nachdenklich am hinteren Ende ihres Bleistiftes und sah aus dem Fenster auf die tristen grauen Hochhausfassaden von Amyam.
    Das Hotel Gala lag nicht gerade im fotogensten Viertel der planetaren Hauptstadt von Trusko VII. Es gab ausgedehnte Parkanlagen in der Stadt, botanische und zoologische Gärten und eine Reihe von prachtvollen Bauten, die denen auf dem fernen Kerian in nichts nachstanden. Das Gala hatte man hingegen in ein Geschäftsviertel gebaut, in dem ein Hochhaus dem anderen zu gleichen schien. Für Farbtupfer im Straßenbild sorgten lediglich Werbe-Hologramme für Limonade und Zigaretten.
    Das Hotelzimmer war auch eher für Geschäftsreisende gedacht. Die Zimmer waren spartanisch eingerichtet. Nichts für Urlauber, eher für Leute auf der Durchreise. Man hatte ihr ein Zimmer mit zwei Einzelbetten gegeben; ursprünglich hatte sie auf einem Ehebett bestehen wollen, doch beim Einchecken hatte man ihr Faulckners Nachricht überreicht und danach war es ihr egal gewesen.
    Er würde ihre Verabredung nicht einhalten können, hatte er sie wissen lassen. Es wäre etwas dazwischengekommen und dass es ihm leidtue, hatte er gesagt.
    April seufzte.
    Das Zimmer wirkte noch ungastlicher, wenn sie das leere zweite Bett ansah. So, als ob irgendetwas … irgendjemand fehlte.
    Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf den Artikel, an dem sie schrieb. Der Text sollte ein Voice-Over für eine dreiminütige Reportage werden, die sie am Abend schneiden und absenden wollte.
    April hatte die letzten Tage damit verbracht, alle möglichen Spuren zu verfolgen. Sie war auf der Suche nach Informationen, die auf einen bevorstehenden Sezessionskrieg mit Kerian hinwiesen. Allerdings waren die bruchstückhaften Neuigkeiten, die sie hatte auftreiben können, teilweise widersprüchlich und so lag es an ihr, die Wahrheit aus ihnen herauszudestillieren.
    Die planetare Regierung von Trusko VII war tief gespalten. Gouverneur Evan O’Reilly sympathisierte angeblich mit den Befürwortern einer Unabhängigkeitserklärung, hatte aber bislang noch nicht öffentlich Stellung bezogen. Seine Widersacher hingegen, die für einen Verbleib im kerianischen Königreich plädierten, schienen im planetaren Verwaltungsrat eine Mehrheit zu haben. Der lokale Geheimdienst arbeitete sowohl für den Flügel des Gouverneurs als auch für den der Kerian-treuen Verwaltungsratsmitglieder.
    Eines der Haupthindernisse waren die kerianischen Truppen, die zu Hunderttausenden auf Trusko VII stationiert worden waren, nachdem der Planet vor einigen Jahren einmal von Kastellanern überfallen worden war. Es war damit zu rechnen, dass das kerianische Militär eine

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