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Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg

Titel: Gallagher-Chroniken 02 - Gallaghers Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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die Faust, »aber damit wird bald Schluss sein, das verspreche ich Ihnen.«
    Aprils Mund blieb offen stehen. Sie nahm kaum war, dass Mairead Kenna ihr und dem Gouverneur Tee servierte. O’Reilly bekannte sich vor laufender Kamera zu den Separatisten? Das war nun wirklich einmal ein interessantes Interview mit einem Politiker, dachte April gebannt.
    »Ja, äh! Dürfen wir Ihre Äußerung so verstehen, dass Sie beabsichtigen, Ihre Unabhängigkeit von der kerianischen Zentralregierung zu erklären?«
    »Habe ich bereits getan«, winkte O’Reilly ab. »Unmittelbar vor diesem Gespräch habe ich zwei Subraum-Kommuniqués abgesendet. Eins war an den König gerichtet und enthielt die truskonische Unabhängigkeitserklärung.«
    April nickte. »Und wovon handelte die zweite?«
    O’Reilly lehnte sich vor und lächelte verschwörerisch. »Von Gallaghers Rückkehr.«
    *

    Die Sonne ging auf und warf ein geisterhaftes, bläuliches Licht über die Eiswüste von Tlozzhaf, aus der der Tafelberg mit Ttralls Festung emporragte. Einzelne Tirkassen flohen vor den Strahlen der Sonne, versteckten sich in Schatten und Höhlen.
    Mit einem schrillen Kreischen raste ein Geschwader drobarianischer Jagdmaschinen durch die dünne Atmosphäre des unwirtlichen Planeten. Einige Kilometer vor der Bergfestung eröffneten sie das Feuer.
    Das obere Drittel des Berges verschwand in einem Feuerball. Flammen schossen über hundert Meter hoch in den Himmel, und welches Energiefeld auch immer den Eingang zu der Festung geschützt haben mochte, es gehörte nun der Vergangenheit an.
    Nachdem die Jagdmaschinen am anderen Horizont verschwunden waren, vergingen fünf Minuten, in denen nichts weiter geschah. Dichte, ölige Rauchwolken stiegen vom Gipfel des Berges auf. Die Spionagesatelliten, die hoch über der Festung von der drobarianischen Polizei ausgesetzt worden waren, registrierten keinerlei Aktivität in der Festung. Der Einsatzleiter gab den Startbefehl für die zweite Phase.
    Drei gepanzerte und schwer bewaffnete Shuttles verließen den Orbit um den Planeten und näherten sich in perfekter Formation dem Berg. Wo noch vor Kurzem ein glattes, zum Landeplatz umfunktioniertes Plateau gewesen war, fanden die Drobarianer jetzt einen rauchenden Krater mit schartigen, geröllbedeckten Wänden vor. Schwere Waffen an den Tragflächen der Shuttles rotierten automatisch und suchten nach potenziellen Gefahrenquellen.
    Nachdem sich der Geschwaderkommandant davon überzeugt hatte, dass keine unmittelbare Gegenwehr zu befürchten war, ließ er sich vom Einsatzleiter das Signal für die dritte Phase geben.
    Die Luken an den Unterseiten der Shuttles schnappten auf und aus jedem Raumschiff fielen zwanzig dünne, schwarze Kunststoffkabel, an denen sich Sekunden später Elitepolizisten in mattschwarzen Rüstungen abseilten.
    Die Polizisten schwärmten aus, während die Shuttles an Höhe gewannen und in einiger Entfernung warteten.
    Das kleine Gebäude auf dem Plateau war mit dem Rest des Berggipfels ausradiert worden. Die Polizisten fanden lediglich zwei Aufzugschächte und ein Treppenhaus vor, die in die Tiefe führten. Schutt und Geröll blockierten den Weg. Mit vereinten Kräften gelang es den Drobarianern schließlich, wenigstens das Treppenhaus zugänglich zu machen.
    *

    Eine Stunde verging, in der das Sonderkommando die Festung stürmte. Viele der Korridore waren vermint, und fast ein Dutzend der Drobarianer fiel Selbstschussanlagen und Tretminen zum Opfer. Symirusen oder deren Gefangene fanden die Polizisten jedoch nicht.
    Katachara, der kurz nach Beginn der Offensive eingetroffen war, stand neben dem Einsatzleiter in einem Raum, der den Symirusen als Kerkerzelle gedient haben musste. Er sah nachdenklich auf einige dunkle Flecken am Boden, die die Spurensicherung inzwischen als menschliches beziehungsweise drobarianisches Blut identifiziert hatte.
    »Kein Symirusenblut«, sagte der Einsatzleiter, »nicht hier, nicht in diesem Raum. Schade.«
    »Hm«, machte Katachara.
    Der Polizist schob das Visier seine Helms hoch. »Denken Sie, man hat die Geiseln exekutiert, bevor man diese Festung evakuiert hat?«
    Katacharas Stachelkamm richtete sich auf. »Nein. Man wird Kachetarek nicht töten, um Cartier nicht zu verstimmen. Und man wird Cartier nicht töten, weil man braucht, was in seinen kleinen grauen Zellen ist.«
    »Und was wäre das, wenn ich fragen darf?«
    Katachara entblößte die Zähne. »Ein Raumschiffantrieb mit vierfacher Lichtgeschwindigkeit oder so etwas

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