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Gallaghers Tochter (German Edition)

Gallaghers Tochter (German Edition)

Titel: Gallaghers Tochter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Punkt der Kurve war er völlig verzweifelt und würde jemanden blind töten, um an seine Drogen zu kommen. Am Scheitelpunkt der Kurve, wenn seine Euphorie in eine Depression umzuschlagen drohte, konnte er arrogant und überheblich sein und seine besten Freunde dabei wie den letzten Dreck behandeln. In den Phasen dazwischen war Pprall eigentlich ganz erträglich, dachte Armand.
     
    »Negativ, Pprall«, beantwortete Jedrell die Frage des Symirusen, »ich gehe nicht davon aus, dass ein Kampfeinsatz unmittelbar bevorsteht.«
     
    In einer Art war Armand froh, das zu hören. Ihm war nicht daran gelegen, gleich am ersten Tag mit Jedrells Team in ein Feuergefecht verwickelt zu werden. Andererseits brannte er darauf, Abenteuer zu erleben, wie Jedrell richtig erkannt hatte, und so sah er der Landung auf dem Planeten, der allmählich die Sichtfenster des Cockpits füllte, mit gemischten Gefühlen entgegen.
     
    »Aufgeregt?«, fragte Harris leise neben ihm.
     
    Armand schluckte trocken. »Nein. Ich bin die Ruhe in Person.«
     
    »Ach so.« Harris lächelte wissend. »Ich dachte nur, wegen der nassen Hände.«
     
    Harris hatte recht; Armand sah erschrocken auf die verräterischen feuchten Stellen, welche seine verschwitzten Handflächen auf dem glatten Leder der Armlehnen hinterlassen hatten. Verlegen wischte er die Hände an seinen Oberschenkeln ab.
     
    Harris grinste breit. »Keine Sorge, Kleiner, man wird uns schon nicht gleich über den Haufen schießen. Wir sind auf dem Weg zu einer richtigen Lady.«
     
    *
     
    Die Raumjacht schwenkte in den von der Bodenkontrolle zugewiesenen Luftkorridor ein und begann den Landeanflug. Der Planet, dem sie sich näherten, hatte ursprünglich Ziska III geheißen, bis sich die lokale Regierung der Galaktischen Allianz angeschlossen hatte. Gemäß der neuen Nomenklatur, nach der die Allianz ihre Planeten katalogisierte, hatte dieser die Bezeichnung Primwelt Z erhalten.
     
    »Primwelt Z«, brummte Pprall abschätzig, während das Schiff auf einem sandigen Landeplatz aufsetzte, »willkommen am Arsch des Universums.«
     
    »Primwelt Z ist nicht der Arsch des Universums«, widersprach Jedrell gelassen.
     
    »Vielleicht nicht.« Pprall schnupperte argwöhnisch. »Aber ich bin sicher, dass man ihn von hier aus riechen kann. Je nachdem, von wo der Wind weht.«
     
    »Pprall«, ermahnte Jedrell seinen Partner, »die Einheimischen sind sehr stolz auf ihren Planeten und ihren bescheidenen Wohlstand, den sie sich hart erarbeitet haben. Versuche bitte, nicht unangenehm aufzufallen.«
     
    »Oh Pardon«, sagte Pprall säuerlich, »ich wollte niemandem zu nahe treten. Ich freue mich natürlich, meinen Fuß auf dieses Juwel unter den Welten der Galaktischen Allianz setzen zu dürfen. Besser so?«
     
    Armand verkniff sich ein Lachen. Jedrells leise Antwort an den Symirusen bekam er nicht mit, weil im gleichen Moment Ralph Harris eine doppelläufige Waffe in sein Gesicht hielt.
     
    »Weißt du, was das ist?«, fragte Harris.
     
    Armand nickte und versuchte, sich den Schreck nicht anmerken zu lassen. »Gabler Defense Services, Twin-Blaster. Schon mal gesehen«, sagte er mit weltmännischer Gelassenheit.
     
    »Auch schon mal in der Hand gehabt?«, fragte Harris grinsend.
     
    Die gespielte Zuversicht schwand zusehends aus Armands Gesicht. »Äh … nein.«
     
    »Okay.« Harris bedeutete Armand aufzustehen. Der Junge schälte sich aus dem Andrucksessel und sah Harris abwartend an. Der Söldner reichte ihm die Waffe und wies auf die Bedienungselemente. »Sicherungshebel für den Blaster, hier. Zweiter Sicherungshebel für die Stahlgeschosse, hier. Wählhebel. Abzug. Magazinentnahme. Aufladekupplung. Verstanden?«
     
    Armand nickte langsam, während er die Waffe prüfend in der Hand wog. Die kurze, doppelläufige Faustfeuerwaffe lag gut in der Hand und konnte sowohl Energiestöße als auch konventionelle Kugeln verschießen. »Alles klar, Sir. Aber wann benutze ich welche Funktion?«
     
    Harris kratzte sich am Hinterkopf. »Erstens bin ich kein ›Sir‹. Nenn mich einfach Rara, das tun die anderen auch.«
     
    »Okay, Rara«, sagte Armand gehorsam, »und zweitens?«
     
    »Zweitens«, fuhr Harris fort, »ist die Wahl der Waffen eigentlich ganz einfach. Als Ehrenmann erwiderst du das Feuer immer mit den Mitteln, die dein Angreifer auch eingesetzt hat. Schießt jemand mit Kugeln auf dich, antworte mit Kugeln. Schießt jemand mit Strahlen, strahlst du zurück – es sei denn, er hat einen

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