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Gallaghers Tod

Gallaghers Tod

Titel: Gallaghers Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Claire und Hassan al-Akrab standen mit erhobenen Händen im strömenden Regen, während die Polizeigleiter im Halbkreis um Trigger herum landeten. Alle Scheinwerfer und Bordwaffen der Gleiter waren auf das blaue Raumschiff und seine Crew gerichtet. Es gab kein Entkommen.
    Zu Rebeccas Überraschung entdeckte sie unter den Polizisten, die sich ihnen jetzt näherten, ein bekanntes Gesicht. Sie sah verlegen zu Boden, doch Inspector Spencer hatte sie bereits erkannt. Er trat näher. »Miss Gallagher? Miss Rutherford? Was machen Sie beide denn hier?«
    »Hallo, Inspector«, entgegnete Rebecca kühl.
    Spencer blinzelte überrascht, als er Hassan al-Akrab erkannte. »Das glaube ich jetzt nicht – Sie sind auch hier? Sie sind ja richtig anhänglich, Mister al-Akrab.«
    »Kann man so sehen«, erwiderte al-Akrab mürrisch.
    Spencer wendete sich an Clou. »Aber wir beide kennen uns noch nicht.«
    »Das darf auch ruhig so bleiben.«
    »Dad!«, zischte Rebecca vorwurfsvoll.
    »Dad?« Spencer wich unwillkürlich einen Schritt zurück. »Clou Gallagher?«
    Clou zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Erraten. Sie sollten zur Polizei gehen.«
    »Der Mörder des Königs Vandrow und der Anführer der Monarchisten einträchtig vereint«, sinnierte Spencer. »Das glaubt mir kein Mensch.«
    »Dürfen wir vielleicht erfahren, was man uns überhaupt vorwirft?«, fragte Rebecca, ehe Clou die Situation durch weitere flapsige Bemerkungen noch weiter aufheizte.
    »Wir sind im Einsatz, Gnädigste. Und ausgerechnet an unserem Einsatzort treffen wir Sie an. Zufall?« Spencer schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an Zufälle.«
    »Ich kann alles erklären«, bot al-Akrab an. »Ich musste zu einer dringenden Verabredung, und Mister Gallagher hatte mir angeboten, mich hierher zu fliegen. Das ist die Wahrheit, Inspector Spencer.«
    Spencer rückte seinen zerknitterten Hut zurecht und sah aus, als dachte er angestrengt nach. »Sie hatten eine dringende Verabredung und mussten hierher geflogen werden? Hierher? Mitten in der Nacht? Was soll denn das für eine Verabredung gewesen sein.«
    Al-Akrab schüttelte in einer Mischung aus Überheblichkeit und Mitleid den Kopf. »Das würden Sie nicht verstehen, Inspector.«
    »Ich habe keine Zeit für so etwas.« Völlig überraschend zog Spencer seine Dienstwaffe und richtete die Mündung auf al-Akrabs Nasenwurzel. »Ich frage noch einmal höflich: Mit wem waren Sie hier um diese Zeit verabredet?«
    Der Oppositionspolitiker wurde kreidebleich. Von der ihm eigenen Überheblichkeit war plötzlich nichts mehr zu spüren. »Mit Prinz Algernon.«
    »Danke. Warum nicht gleich so?« Spencer steckte seine Pistole weg, ging zu einem der Gleiter hinüber und ließ mit einer schwungvollen Bewegung dessen Seitentür aufschwingen, sodass der darin sitzende, gefesselte Passagier zu sehen war. »Dann gelingt es Ihnen vielleicht, den Prinzen zum Sprechen zu bringen. Mit mir kooperiert er nämlich nicht.«
    *

    Kowalski führte die Polizisten und die fünf Verhafteten zum Eingang eines Wartungstunnels, wo sie von einem Mitglied des Staudammpersonals empfangen wurden. Der Mann brachte sie zu einem kleinen Kontrollraum, der in rund fünfzig Metern Höhe in die Felswand seitlich des Staudamms gegraben worden war. Hier wartete ein Mann mittleren Alters auf sie, der sich ihnen als Soames vorstellte, der Leiter der Nachtschicht. Als er Prinz Algernon erblickte, stieß er einen überraschten Schrei aus. »Carl Tamm?«
    »Unter diesem Namen hat er hier bei Ihnen mal gearbeitet, ja. Wir kennen ihn inzwischen besser als Prinz Algernon oder unter einer Vielzahl von Alias«, verbesserte Spencer ihn. »Ich habe inzwischen aufgehört, sie zu zählen, muss ich gestehen.«
    »Weswegen wir hier sind«, schaltete sich Kowalski in das Gespräch ein, »wir gehen davon aus, dass Prinz Algernon einen Sprengsatz irgendwo im Staudamm deponiert hat. Höchstwahrscheinlich Tralenal R. Möglicherweise mehrere Hundert Gramm.«
    Soames wechselte die Farbe. »Ist das wahr?«
    »Da es Prinz Algernon widerstrebt, uns den Ort zu verraten, an dem er die Bombe versteckt hat, hoffen wir nun auf Ihre Hilfe«, fuhr Spencer fort. »Können Sie mir sagen, zu welchen Bereichen Ihr damaliger Mitarbeiter Mister Tamm seinerzeit Zugang hatte?«
    »Das lässt sich herausfinden«, sagte Soames zuversichtlich. »Ich brauche lediglich die Schichtpläne von damals aufrufen. Alle Sicherheitstüren der Anlage werden mit den Dienstausweisen unserer Mitarbeiter geöffnet und

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