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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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und blickte von ihm zu Michael.
    »Ich habe den Motor angelassen«, erwiderte Michael trocken, »und Billy hat die Sirene eingeschaltet. «
    »Ihr habt versucht, ein Polizeiauto zu stehlen? « Leigh musste lachen.
    »Wir wollten es nicht stehlen, wir wollten es uns nur ausleihen. «
    »Ja«, unterbrach ihn Frank, »aber ein paar Jahre später... «
    »... ein paar Jahre später haben wir es dann wirklich geklaut«, ergänzte Michael frustriert.
    Lachend schlug Leigh die Hände vors Gesicht. »Mein  Gott. «
    In diesem Moment machte der Mann am Nebentisch laut eine Bemerkung über »die lustige Witwe«. Leigh ließ die Hände sinken und wurde schlagartig ernst.
    »Ich kümmere mich heute Abend um euch, wie du es gewünscht hast«, erklärte Frank. »Und jetzt sage ich deiner Tante Bescheid. « Als er sich zum Gehen wandte, flüsterte Michael ihm etwas zu, und er nickte.
    Kurz darauf kamen zwei Kellner mit einem großen Gitter, an dem Efeu emporrankte, und stellten es genau neben den Tisch mit den Gästen, die über Leigh und Michael gesprochen hatten. Es versperrte ihnen vollständig die Sicht auf Leigh, nahm jedoch auch so viel Raum ein, dass sich einer der Männer beschwerte, er habe keinen Platz mehr.
    »Besser so? «, fragte Michael.
    Leigh blickte mit staunenden Augen den Mann an, der sich ohne Rücksicht auf seine zahlenden Kunden ausschließlich um ihre Bequemlichkeit sorgte. Wäre Logan an Michaels Stelle gewesen, so hätte es ihm sicher auch nicht gefallen, dass sie sich unwohl fühlte, aber er hätte bestimmt nichts unternommen, was negative Auswirkungen auf sein Image gehabt hätte. Dankbarkeit und Zärtlichkeit für ihren selbst ernannten Beschützer stiegen in ihr auf, und sie gab sich keine Mühe, es zu verbergen. »Danke«, sagte sie.
    Michael blickte in ihre schönen grünen Augen und wunderte sich einmal mehr darüber, dass der Ruhm und der Er folg sie nicht verändert oder hart gemacht hatten. Sie konnte mit der Haltung und Anmut einer Königin an einer ganzen Armee von Reportern Vorbeigehen, aber sie hatte sich auch die Natürlichkeit und den Liebreiz des jungen Mädchens bewahrt. In ihrem eleganten schwarzen Kleid und dem teuren Goldhalsband wirkte sie genauso reizend wie damals, als sie in Jeans Orangen im Laden aufgesammelt hatte. Er lächelte bei der Erinnerung daran und erwiderte: »Gern geschehen. «
    Leigh bemerkte die leichte Veränderung in seinem Tonfall, ging jedoch nicht darauf ein, sondern sagte lediglich: »Ich kann ja verstehen, warum ich auf der Party dein Gesicht nicht erkannt habe, aber dass ich deine Stimme nicht wiedererkannt habe, wundert mich immer noch. Schließlich hast du eine ganz besondere Stimme. «
    »Inwiefern? «
    Sie merkte nicht, dass er sie missverstehen könnte, als sie nach den richtigen Worten suchte, um sie zu beschreiben. »Sehr weich. Sehr... sexy. Sehr, sehr tief. «
    Michael lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Sein Blick glitt von ihrer Wange zu der sanften Rundung ihrer Brüste, während seine Finger mit dem Weinglas spielten.
    Fast zwei Stunden später lehnte Leigh erneut das Dessert ab, das Mrs. Angelini ihr noch aufdrängen wollte. »Ich bekomme nichts mehr herunter«, erklärte Leigh ihr. »Ich kann nicht mehr. «
    Das Essen war wundervoll gewesen, und Michael ebenfalls. Er hatte zwar nicht versucht, sie ihre Probleme vergessen zu lassen, aber er hatte ihr das Gefühl gegeben, absolut sicher vor ihnen zu sein - als ob nichts ihr etwas anhaben könne, solange er bei ihr war. Und das war nicht nur ein Gefühl, es war eine Tatsache, auch wenn Leigh die Gründe dafür lieber nicht näher betrachtete.
    Mrs. Angelini umarmte sie spontan. »Es ist so schön, Sie lächeln zu sehen. Michael versteht es, Sie glücklich zu machen, und Sie machen ihn glücklich. Das Leben ist schön. «
    Während des Essens war sie mehrmals an ihrem Tisch erschienen, als ob sie sich immer wieder vergewissern müsse, dass es ihnen an nichts fehlte. Jetzt sagte sie: »Ich habe Michael schon damals, als er Sie in jenem Stück gesehen hat, geraten, er solle Ihnen sagen, was er empfindet. «
    Überrascht blickte Leigh auf. »Was für ein Stück hast du denn gesehen? «, fragte sie Michael.
    »Constellations. «
    Verblüfft brach Leigh in Lachen aus. Mrs. Angelini strahlte sie an, aber Michaels Miene war undurchdringlich. »Ich brauche Michael nicht zu fragen, was er bei dem Stück empfunden hat, Mrs. Angelini. Es war grässlich! Das war mein erster professioneller Auftritt als

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