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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Schauspielerin. «
    »Das Stück war schlecht«, erklärte Michael, »aber du nicht. «
    »Aber... aber das war ja damals, als du noch im Laden gearbeitet hast. Ich wusste gar nicht, dass du gerne ins Theater gingst. Du hast es nie erwähnt. Aber«, fügte sie anklagend hinzu, »du hast ja mir gegenüber sowieso nicht so besonders viel erwähnt. Du hast ja kaum das Wort an mich gerichtet. «
    Mrs. Angelini bekam ein Zeichen von einem Kellner und nickte. »Ich muss gehen«, sagte sie zu Leigh. »Bevor Sie aufbrechen, müssen Sie unbedingt noch im Laden vorbeikom men. «
    »Da waren wir schon. Ich hätte mir Birnen kaufen sollen. Es gibt nur noch einen anderen Laden in New York, der so gute Birnen führt, wie Sie sie immer hatten, aber dort sind sie sehr teuer. «
    »Dean and DeLuca? «, fragte Mrs. Angelini.
    »Ja, das stimmt... «    
    Mrs. Angelini nickte. »Dort kamen unsere Birnen immer her. «
    »Wie meinen Sie das? «
    »Michael ist einmal pro Woche zu Dean and DeLuca gefahren, um dort Birnen zu kaufen. « Sie schüttelte den Kopf bei der Erinnerung daran. »Er ging ja noch zur Schule und hatte kein Geld, deshalb hat er jeden Penny drei Mal umgedreht. Aber er wollte einfach, dass Sie die besten Birnen bekommen. Für Sie war ihm nur das Beste gut genug. «
    Leighs Blick ging zu Michael, der zurückgelehnt in seinem Stuhl saß und resigniert und amüsiert zugleich wirkte. Dann verabschiedete sie sich von Mrs. Angelini und blickte ihr nach, als sie ging.
    Als sie sich wieder Michael zuwandte, sah er sie gleichmütig an und fuhr mit dem Finger den Rand seines Weinglases entlang.
    »Du bist zu Dean and DeLuca gefahren, um Birnen für mich zu kaufen? «, fragte sie ungläubig. Bei der einzig möglichen Erklärung, die es dafür gab, machte ihr Herz einen kleinen Satz, aber sie wollte ihnen beiden die peinliche Situation leichter machen, deshalb tat sie verwirrt. Schließlich war sie ja nicht umsonst Schauspielerin. »Ich verstehe das nicht«, erklärte sie.
    Seine tiefe Stimme klang ruhig, aber seine Antwort ließ keine weitere Verstellung zu. »Doch, du verstehst es durchaus. «
    »Nein, ich bin nicht sicher... «
    Da ihm ihr beharrliches Ausweichen nicht gefiel, legte er seine Serviette auf den Tisch und sagte: »Können wir gehen? «
    »Michael, bitte. « Sie fühlte sich zurechtgewiesen und beschämt. »Du kannst doch nicht von mir erwarten, dass ich glauben soll, du seiest in mich... verliebt gewesen. «
    Statt einer Antwort zog er die Augenbrauen hoch und betrachtete sie schweigend.
    Leigh wandte den Blick ab. Ihre Gedanken überschlugen  sich.
    »Hast du in deinem Leben nicht schon genug Lügen und Enttäuschungen erlebt? «
    Sie nickte, konnte sich aber immer noch nicht dazu überwinden, ihm in die Augen zu sehen.
    »Du hast nichts davon, wenn du dich mit mir über etwas streitest, das du bereits begriffen hast. «
    »Nein. « Leigh schüttelte den Kopf.
    »Andererseits«, bemerkte er lächelnd, »ist es lange her. «
    Plötzlich kam sich Leigh albern vor, weil sie einer alten Geschichte so viel Bedeutung beigemessen hatte, »ja, du hast Recht. « Sie holte tief Luft, strich sich die Haare aus der Stirn und lächelte ihr atemberaubend warmes Lächeln, für das Michael sie am liebsten auf der Stelle geküsst hätte. »Danke für deine Aufrichtigkeit und danke für den heutigen Abend«, fügte sie hinzu. »Er war wunderschön, und ich werde ihn nie vergessen. «
    »Der Abend ist noch nicht vorbei. «
    »Wie meinst du das? «, fragte Leigh, als er aufstand und um den Tisch herumkam, um ihr den Stuhl wegzurücken.
    »Ich möchte dir meine Wohnung zeigen. «
    Leigh schlug das Herz bis zum Hals.
Kapitel 47
    Michael setzte sich hinten im Bentley neben sie und legte den Arm über die Rückenlehne. Es wäre eine besitzergreifende Geste gewesen, wenn er sie dabei berührt hätte, aber das tat er nicht, und Leigh war dankbar dafür.
    »Wie war das Essen? «, fragte O’Hara.
    »Sehr gut«, erwiderte Michael mit einer kleinen Verzögerung, die Leigh klar machte, dass er eigentlich von ihr eine Antwort erwartet hatte. Sie war jedoch in Gedanken noch zu sehr mit den letzten zehn Minuten im Restaurant beschäftigt. Vieles, was seine Tante gesagt hatte, hatte sie nicht richtig einordnen können, und sein Verhalten hatte sie verwirrt.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er wirklich versuchen würde, sie heute Abend zu verführen. Und doch, er hatte so entschlossen gesagt, dass der Abend noch nicht vorbei sei und er ihr

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