Ganz, nah!
seine Wohnung zeigen wolle, dass sie alarmiert war. Er war ein großartiger Mann, und sie wollte die wunderbare Beziehung zu ihm nicht aufs Spiel setzen.
Unsicher seufzte sie auf und blickte aus dem Fenster. Als ob Michael ihren inneren Aufruhr spürte, legte er ihr den Arm um die Schultern und zog sie kurz an sich. Dabei glitt seine Hand leicht und beruhigend über ihren Oberarm.
O’Hara hielt vor Michaels Haus am Central Park West. »Soll ich hier warten? «, fragte er Michael, als er Leigh die Tür aufhielt. »Oder soll ich um eine bestimmte Uhrzeit wieder zurückkommen? «
»Haben Sie denn nie eine Nacht frei? «, scherzte Michael.
»Nein, nie. Ich bin vierundzwanzig Stunden am Tag im Dienst. Das ist eben mein Job. «
»Dann haben Sie heute Nacht Glück«, erklärte Michael und schlug die Wagentür zu. »Ich bringe Mrs. Manning im Taxi nach Hause und hole dann meinen Wagen ab. «
Kapitel 48
Offensichtlich gehörte ihm das Penthouse, stellte Leigh fest, als sie mit dem Aufzug nach oben fuhren. Zu nervös, um Konversation zu machen, fuhr sie schweigend mit ihm in den achtundzwanzigsten Stock.
In seiner Wohnung war es stockdunkel, aber statt das Licht einzuschalten, blieb er hinter ihr stehen und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Darf ich dir den Mantel abnehmen? «
Seine Finger glitten über ihre bloße Haut, und Leigh erschauerte. »Nein, danke, ich glaube, ich behalte ihn lieber an. Es ist kühl hier drin. «
»Ich drehe den Thermostat höher«, erwiderte er mit fester Stimme.
Leigh legte den Mantel ab und versuchte, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
»Bereit? «, fragte Michael, der ihren Mantel aufgehängt hatte.
»Für was? «, fragte sie.
»Für den ersten Blick. « Kurz darauf gingen zahlreiche Lampen an und beleuchteten den schwarzen Marmorfußboden, aus dem sich zwei kreisrunde Podien mit anmutigen weißen Säulen und Bögen erhoben.
Es gab überhaupt keine Möbel! Kein einziges Möbelstück... und vor allem kein Bett... Also bestand keine Gefahr für diese außergewöhnliche Beziehung, die sie von Tag zu Tag mehr schätzte.
»Ich bin noch nicht eingezogen. «
Leighs Anspannung löste sich, und sie brach in erleichtertes Lachen aus. »Das ist... prachtvoll«, hauchte sie, als sie die Stufen vom Foyer heruntertrat. »Man kann den Hud son von da aus sehen. « Sie wies auf das riesige runde Podium links von ihr und sah ihn fragend an.
»Das ist das Esszimmer«, erklärte er. »Das Podium rechts wird der Wohnraum. «
Leigh drehte sich um und musterte die breite geschwungene Treppe, die vom Foyer hinunterführte, mit dem schmiedeeisernen Handlauf, der aus einem herrschaftlichen alten Stadthaus in New York stammte. »Es ist wundervoll. «
Michael führte sie durch einen Bogengang, der ans Esszimmer angrenzte. Ihre Schritte hallten in dem hohen, leeren Raum wider.
»Genau wie ich magst du auch am liebsten große Räume«, sagte Leigh lächelnd. Sie traten in eine einladende Küche, die zum Wohnbereich hin offen war. Dort boten zwei verglaste Wände einen atemberaubenden Blick auf den Hudson und den Central Park.
Die südliche Wand wurde von einem Aufsehen erregenden Alabasterkamin eingenommen, den Leigh sofort erkannte. »Das ist doch der Kamin aus Sealy Mansion. Du warst also der >ungenannte Bieter, der ein Vermögen ausgegeben hat, um ihn zu bekommen. « Sie trat zu der östlichen Fensterfront. »Die Aussicht von hier ist wirklich atemberaubend. Ich kann sogar unsere - meine - Wohnung drüben am Park sehen. «
Michael war zur Bar zwischen Wohnzimmer und Essbereich gegangen. Er zog sein Jackett und sein Krawatte aus und warf sie über einen Barhocker. Leigh trat auf ihn zu. Sie bewegte sich mit der unbewussten Anmut, die er so an ihr bewunderte. Als sie festgestellt hatte, dass seine Wohnung noch nicht eingerichtet war, hatte sie sich sofort entspannt, also würde er ihr noch ein oder zwei Brandys geben, damit sie sich weiter entspannte, bevor sie merkte, dass es in seinem Schlafzimmer durchaus Möbel gab.
»Es war so ein wunderschöner Abend«, sagte sie, während sie sich auf einen Barhocker setzte. »Ich liebe deine Tante. Es muss schön sein, in der Gegend zu leben, in der man aufgewachsen ist und Freunden wie Frank Morissey begegnet, die man schon sein ganzes Leben lang kennt. «
»Und die ständig deine Würde untergraben, wenn du sie triffst«, witzelte Michael. »Damals, als ich dich nach Hause begleitet habe, hast du mir erzählt, du kämst aus Ohio. Bist du dort
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