Ganz, nah!
als suche sie etwas in ihrer Handtasche.
»Wir müssen jetzt mit Mrs. Manning reden«, erklärte McCord. »Ich glaube, der Mord könnte etwas mit den finanziellen Transaktionen ihres Mannes zu tun gehabt haben. Sie können natürlich bei dem Gespräch dabei sein. «
»Natürlich«, erwiderte Valente trocken und holte ein Handy aus seiner Schreibtischschublade. Er blickte einen Moment lang darauf, als wisse er nicht genau, wie es zu bedienen war, dann schaltete er es ein.
»Neues Telefon? «, fragte McCord mit dem Anflug eines Lächelns.
Valente warf ihm einen Blick zu, als läge die Antwort auf der Hand. »Eines von vielen«, bestätigte er, während er eine Nummer eingab.
»Vermutlich sind es auch die neuesten digitalen Modelle - solche, die für uns sehr schwer zu überwachen sind, oder?
Und sie sind wahrscheinlich auf jemand anderen angemeldet? «
»Ich beginne zu verstehen, wie Sie Lieutenant geworden sind«, meinte Valente spöttisch, dann sagte er ins Handy: »O’Hara, kann Leigh im Moment einen Anruf entgegennehmen? «
Während er darauf wartete, dass O’Hara sie ans Telefon holte, erklärte er den beiden Polizisten: »Leigh ist gerade im Theater, bei den Proben, aber sie müsste jetzt fertig sein. Sie wird heute Abend... «
Sam hörte den Stolz in seiner Stimme, und als kurz darauf Leigh Manning ans Telefon kam, wurde sein Tonfall zärtlich und sein Gesichtsausdruck weich. »McCord und Littleton sind in meinem Büro«, sagte er zu Leigh. Er schmunzelte über ihre Antwort und fuhr fort: »Ja, das habe ich ihnen auch gesagt, aber sie haben nicht lockergelassen. Hast du mir nicht seinerzeit beigebracht, dass es die Pflicht eines jeden Bürgers ist, mit der Polizei zu kooperieren? «
Kaum hatte er das Gespräch beendet, wurde sein Tonfall wieder sachlich und geschäftsmäßig. »Sie ist in einer halben Stunde hier. Ich habe sie bereits nach Logans Finanzen gefragt, aber ihr ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen, abgesehen von der Tatsache, dass er das teure Schmuckstück, das er ihr zum Geburtstag geschenkt hat, bar bezahlt hat. «
»Vielleicht Fällt ihr ja noch etwas ein«, erwiderte McCord und erhob sich. »Wir warten im Empfangsbereich, bis sie da ist. «
Valente blickte McCord forschend an. »Warum versuchen Sie eigentlich nicht, Leigh den Mord anzuhängen? «
»Die Möglichkeit, dass sie ihn umgebracht hat, besteht immer«, entgegnete McCord aufrichtig, »aber verdächtig hat sie sich nur gemacht, weil sie scheinbar eine heimliche, außereheliche Affäre mit Ihnen hatte - mit einem Mann, der wegen eines Gewaltverbrechens vorbestraft ist. Wenn das jedoch aus der Gleichung herausfällt, dann sieht sie für mich nur noch wie jede andere Witwe aus. «
Während sie auf Leigh Manning warteten, bat McCord Sam, später an diesem Tag einen Termin mit Sheila Winters zu vereinbaren. Sam rief die Therapeutin an, und nach einigem Hin und Her einigten sie sich schließlich auf sechzehn Uhr fünfundvierzig, nach ihrem letzten Termin.
Kapitel 66
Sheila Winters’ Empfangsdame war bereits nach Hause gegangen, und das elegante kleine Vorzimmer war leer, als Sam und McCord ein paar Minuten vor der vereinbarten Zeit eintrafen.
Da die Tür zu Dr. Winters’ Sprechzimmer geschlossen war, setzten sie sich auf die grünen Ledersessel, um zu warten, bis sie ihr Gespräch beendet hatte. McCord nahm sich eine Zeitschrift und blätterte darin.
Auch Sam griff nach einer Ausgabe von Vanity Fair, aber in Gedanken war sie immer noch bei dem Gespräch mit Leigh Manning. Die Schauspielerin hatte in den letzten Wochen so schlechte Erfahrungen mit der Polizei gemacht, dass sie zunächst nur zurückhaltend auf McCords Fragen geantwortet hatte. Dabei hatte sie die ganze Zeit hinter Valentes Stuhl gestanden und ihm die Hand auf die Schulter gelegt.
Zuerst hatte Sam gedacht, sie suche Schutz bei ihm, aber nach einer Weile wurde ihr klar, dass das Gegenteil der Fall war. Sie machte sich Sorgen um Valente und wollte ihm gegenüber der Polizei beistehen.
Auch McCord war das aufgefallen, und als sie zu Sheila Winters’ Praxis fuhren, hatte er bemerkt: »Hast du gesehen, dass Leigh Manning erst von Valentes Seite gewichen ist, als sie realisiert hat, dass unsere Fragen nur ihr allein galten? «
»Sie hat mich an einen reizenden Irish Setter erinnert, der versucht, einen gefährlichen Panther zu beschützen«, gestand Sam, und McCord schmunzelte. »Ich vergleiche Menschen immer mit Tieren«, erklärte Sam. »Shrader, zum
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