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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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»Die Telefonzentrale will mich nicht zu dir durchstellen, und du darfst keine Besuche empfangen. Sag deinen Ärzten, sie sollen mich zu dir lassen, ln drei Stunden kann ich bei dir sein. Ruf mich an, Leigh. Ruf du mich an. Ruf an. « Offenbar hatte er direkt nach diesem Anruf noch einmal angerufen, weil der Zeitabstand zwischen den beiden Nachrichten nur zwei Minuten betrug. Dieses Mal beruhigte er sie wegen des Theaterstücks. »Jane gibt ihr Bestes in deiner Rolle, aber sie ist eben nicht du. Mach dir bitte keine Gedanken wegen des Stücks. « Das hatte Leigh bisher auch gar nicht gemacht. Es erstaunte sie allerdings, dass er glaubte, sie könne unter diesen Umständen auch nur einen einzigen Gedanken an das Stück verschwenden.
    Außer Jasons Nachrichten waren Dutzende von Telegrammen und Anrufen von Geschäftspartnern und Freunden von Logan und ihr eingegangen. Hilda hatte angerufen, aber lediglich hinterlassen: »Werden Sie schnell wieder gesund«. Leighs Presseagentin und ihre Sekretärin hatten angerufen und um Instruktionen gebeten, sobald Leigh wieder in der Lage wäre, mit ihnen zu telefonieren.
    Sie schaute weiter die Nachrichten durch, wobei sie ein wenig Trost darin fand, dass alle so ehrlich um sie besorgt waren - und dann stieß sie auf eine Nachricht von Michael Valente, »ln Gedanken bin ich bei Ihnen. Rufen Sie mich unter dieser Nummer an, wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann. « Die Botschaft kam ihr viel zu persönlich, anmaßend und unpassend vor, aber ihr wurde auch klar, dass sie eher negativ auf den Mann reagierte und nicht auf seine Worte.
    Da sie ihre Untätigkeit nicht länger ertragen konnte, legte Leigh die Nachrichten weg, schob das Tablett mit ihrem unangetasteten Frühstück beiseite und griff nach dem Telefon. Der Mann in der Telefonzentrale schien verblüfft und entzückt zu sein, als sie ihren Namen nannte. »Es tut mir Leid, dass Sie so viele Anrufe für mich entgegennehmen mussten«, begann Leigh.
    »Das macht mir nichts aus, Mrs. Manning. Dafür bin ich da. «
    »Danke. Ich rufe an, weil ich mich vergewissern wollte, dass Sie keinen Anruf von der Polizei oder meinem Mann zurückhalten. «
    »Nein, nein, natürlich nicht. Die Polizei würden wir selbstverständlich sofort zu Ihnen durchstellen, und wir wissen hier alle, dass Ihr Mann vermisst wird. Wenn er anriefe, würde ich Sie auf jeden Fall mit ihm verbinden. Ihr Arzt und die beiden Detectives aus New York haben uns bezüglich Ihrer Anrufe genaue Instruktionen gegeben, deshalb stellen wir jeden Anrufer durch, der vorgibt, Informationen über Ihren Mann zu haben. Von allen anderen Anrufern nehmen wir Nachrichten entgegen, außer von Reportern. Sie werden in die Verwaltung weitergeleitet. «
    »Danke«, sagte Leigh enttäuscht. »Es tut mir Leid, dass ich Ihnen so viel Mühe mache. «
    »Ich habe für Sie und Ihren Mann gebetet«, erwiderte der Mann.
    Seine aufrichtige, ehrliche Anteilnahme brachte Leigh beinahe zum Weinen. »Beten Sie weiter«, sagte sie mit erstickter Stimme.
    »Ja, das verspreche ich Ihnen. «
    »Ich muss einige Ferngespräche führen«, teilte Leigh ihm mit. »Wie geht das von meinem Apparat aus? «
    »Haben Sie eine Telefonkreditkarte? «
    Leighs Kreditkarten, ihre Brieftasche und ihr elektronisches Adressbuch waren in ihrer Tasche im Auto gewesen, aber sie kannte die Nummer ihrer Telefonkreditkarte auswendig, weil sie sie so oft benutzte. »Ja, ich habe eine. «
    »Dann müssen Sie nur die Neun für eine Leitung nach draußen wählen und Ihre Karte auf die übliche Weise einsetzen. «
    Obwohl die Detectives gesagt hatten, dass sie Logan nicht erreicht hatten, versuchte sie es noch einmal auf seinem Handy. Als niemand daranging, rief sie Hilda an, um sie zu fragen, ob sie etwas gehört habe, aber die besorgte Haushälterin konnte lediglich wiederholen, was die Detectives Leigh schon mitgeteilt hatten.
    Sie war gerade dabei, Jason anzurufen, als eine Krankenschwester ins Zimmer kam und sie unterbrach. »Wie geht es Ihnen heute Morgen, Mrs. Manning? «
    »Gut«, log Leigh, während die Schwester die Infusionsschläuche überprüfte.
    »Haben Sie Ihren Morphiumtropf nicht eingesetzt? «, fragte sie verwirrt.
    »Das brauche ich nicht. Mir geht es gut. « In Wahrheit schmerzte jeder einzelne Zentimeter ihres Körpers, von den Zehen bis zu den Haarspitzen, und ganz offensichtlich war das auch der Krankenschwester klar. Sie blickte sie mit gerunzelter Stirn ungläubig an, bis Leigh schließlich zögernd

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