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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Birne in der Hand und strich mit den Fingerspitzen über die glatte Schale, während sie an Logans Haut und sein Lächeln dachte. Dann drückte sie die Birne an ihr Herz, wo sie alle Erinnerungen an Logan sicher und lebendig aufbewahrte. Zwei Tränen rollten ihr über die Wangen.
    »Mrs. Manning? «
    Verlegen wischte sich Leigh über die Augen. »Es tut mir Leid. Es ist nur, weil mein Mann mich immer damit neckt, dass ich süchtig nach Birnen sei. Ich esse seit Jahren nichts anderes zum Frühstück. «
    »Vermutlich wissen das viele Leute? «, warf Detective Littleton beiläufig ein.
    »Es ist kein Geheimnis«, erwiderte Leigh und legte die Birne beiseite. »Mein Mann hat ab und zu auch vor anderen Leuten Witze darüber gemacht. Diese Birnen stammen vermutlich von meiner Haushälterin oder meiner Sekretärin, oder, was noch wahrscheinlicher ist, von dem Marktstand, der sie immer für mich bereithält, wenn ich zu Hause bin. « Sie wies mit dem Kopf auf die beiden braunen Vinylstühle. »Bitte setzen Sie sich doch. «
    Littleton zog die Stühle an Leighs Bett. In der Zwischenzeit erläuterte Shrader ihr die Lage. »Ihr Straßenplan hat uns nicht so viel genützt, wie wir gehofft haben. Die Richtungsangaben waren ein wenig widersprüchlich, und die auffälligen Punkte gab es entweder nicht, oder sie waren unter den Schneewehen begraben. Wir haben mit allen Maklern in der Gegend gesprochen, aber niemand wusste etwas von dem Haus und dem Grundstück, das Sie beschrieben haben. «
    Ein Gedanke fuhr Leigh durch den Kopf - die Lösung lag so offensichtlich auf der Hand, dass es sie verblüffte, dass die beiden nicht selbst darauf gekommen waren. »Ich weiß, dass ich nahe an der Hütte war, als ich den Unfall hatte. Wer auch immer mich dort an der Straße gefunden hat, muss doch genau wissen, wo das war. Haben Sie mit ihm gesprochen? «
    »Nein, wir haben noch nicht mit ihm gesprochen«, gab Shrader zu.
    »Warum nicht? «, stieß Leigh hervor. »Warum fahren Sie kreuz und quer durch die Berge und versuchen meiner Wegbeschreibung zu folgen, obwohl Sie nur mit demjenigen reden müssten, der mich gerettet hat? «
    »Wir können nicht mit ihm reden, weil wir nicht wissen, wer er ist. «
    Leigh pochte der Kopf. »Er kann doch nicht so schwer zu finden sein. Fragen Sie doch die Fahrer des Rettungswagens, der mich hierher gebracht hat. Sie müssen ihn doch gesehen und mit ihm gesprochen haben. «
    »Versuchen Sie bitte, ruhig zu bleiben«, sagte Shrader. »Ich verstehe ja, dass Sie aufgebracht sind. Ich berichte Ihnen gleich, wie der Stand der Ermittlungen ist. «
    Anscheinend war die Situation komplexer, als sie gedacht hatte. So gefasst wie möglich sagte Leigh: »In Ordnung, ich bin ganz ruhig. Bitte informieren Sie mich. «
    »Der Mann, der Sie Sonntagnacht gefunden hat, hat Sie in ein Motel namens Venture Inn am Rand von Hapsburg gebracht. Er hat den Nachtportier geweckt und ihn gebeten, die Neun-eins-eins anzurufen. Dann hat er dem Portier erklärt, er solle Sie in einen geheizten Raum bringen und in Decken einpacken, bis der Rettungswagen käme. Nachdem die beiden Männer Sie versorgt hatten, erklärte Ihr Retter, er müsse zu seinem Auto, um Ihre Sachen zu holen. Er kam jedoch nicht mehr zurück, und als der Nachtportier ein paar Minuten später nachsah, war sein Auto weg. «
    Schwach und erschöpft sank Leigh in die Kissen zurück. Sie schloss die Augen. »Das ist doch verrückt. Warum sollte jemand so etwas tun? «
    »Dafür gibt es verschiedene mögliche Erklärungen, und die wahrscheinlichste ist, dass es derselbe Mann war, der Sie von der Straße abgedrängt hat. Danach hat er Schuldgefühle bekommen und ist zurückgefahren, um nach Ihnen zu suchen. Als er Sie gefunden hatte, hat er Angst bekommen, dass man ihn für den Unfall verantwortlich machen würde, deshalb hat er lediglich dafür gesorgt, dass Sie in dem Motel in guten Händen waren, und ist dann abgehauen, bevor die Polizei und die Ambulanz kamen. Ob er tatsächlich der Unfallverursacher ist oder nicht, ist unerheblich. Auf jeden Fall wollte er nicht mit der Polizei sprechen.
    Der Nachtportier hat gesagt, er habe eine schwarze oder dunkelbraune viertürige Limousine gefahren - einen Lincoln vermutlich -, die ziemlich alt und zerbeult war. Der Portier ist schon über siebzig, und sonst ist ihm nicht viel aufgefallen, weil er vollauf damit beschäftigt war, Sie mit aus dem Auto zu heben. An den Fahrer kann er sich ein bisschen besser erinnern, und er war

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