Ganz, nah!
bereit, sich morgen mit einem unserer Zeichner zusammenzusetzen. Hoffentlich kommt dabei ein Bild heraus, mit dem wir arbeiten können, solange Ihr Mann noch nicht aufgetaucht ist. «
»Ich verstehe«, flüsterte Leigh und drehte das Gesicht zur Wand. Sie sah immer noch Logans glücklichen Gesichtsausdruck vor sich, als er ihr am Sonntagmorgen den Abschiedskuss gegeben hatte. Er war irgendwo dort draußen -verletzt oder eingeschneit oder beides. Das waren die einzigen Alternativen, die Leigh zuließ. Die Möglichkeit, dass Logan nicht mehr zu helfen war, war so niederschmetternd, dass sie es sich lieber nicht vorstellte.
Zögernd ergriff Detective Littleton das Wort. »Wir müssen Sie noch etwas fragen... « Leigh blinzelte gegen die Tränen an, die ihr in den Augen brannten, und blickte die brünette Frau an. »Officer Borowski ist heute nach seinen freien Tagen wieder zum Dienst erschienen, und er hat uns unterrichtet, dass Sie im September Anzeige gegen einen Stalker erstattet haben. Officer Borowski hat die Anzeige aufgenommen, und er meinte, wir sollten davon wissen. Hatten Sie noch einmal Probleme damit? «
Leighs Herz begann heftig zu klopfen. Ihr ganzer Körper bebte, und ihre Stimme zitterte vor Angst, als sie beinahe unhörbar flüsterte: »Glauben Sie, dass mich ein Stalker von der Straße abgedrängt oder dass er irgendetwas mit dem Verschwinden meines Mannes zu tun hat? «
»Nein, nein, keineswegs«, erwiderte Detective Littleton beruhigend und lächelte sie freundlich an. »Wir wollen Ihnen doch nur helfen. Die Hauptstraßen sind mittlerweile frei, und auch die Nebenstraßen werden geräumt. Telefon und Stromleitungen sind bis auf ein kleines Gebiet, in dem immer noch gearbeitet wird, wieder intakt. Ihr Mann müsste jetzt eigentlich jeden Moment auftauchen. Wir dachten einfach, dass wir solange etwas über die Identität Ihres Stalkers herausfinden könnten. Wenn Sie jedoch nicht möchten, dass wir... «
»Doch, es wäre mir sehr lieb, wenn Sie es täten«, sagte Leigh, die sich an Detective Littletons Erklärung klammerte.
»Was können Sie uns über den Stalker berichten? «
Leigh beschrieb die Ereignisse, die sie geängstigt hatten.
»Sie sagten, er habe Ihnen Orchideen geschickt«, warf Littleton ein, als Leigh fertig war. »Haben Sie sich die Karten von den Blumen hier im Zimmer angeschaut? «
»Nein. «
Littleton stand auf und trat zu einem Strauß weißer Orchideen. »Sie sind von Stephen Rosenberg«, erklärte sie, nachdem sie die angeheftete Karte gelesen hatte.
»Er ist einer der Sponsoren des Theaterstücks«, erklärte Leigh.
Nach und nach las Littleton Leigh alle Namen auf den anderen Karten vor. Als sie ungefähr die Hälfte geschafft hatte, wies sie mit dem Kopf zu dem Stapel von Telefonnachrichten und Telegrammen auf Leighs Nachttisch. »Haben Sie sich diese Nachrichten sorgfältig angeschaut? «
»Die meisten«, erwiderte Leigh.
»Darf Detective Shrader sie noch einmal durchgehen, während wir mit den Karten weitermachen? «
Leigh hatte nichts dagegen, aber Shrader wirkte nicht begeistert von der Aufgabe. Als Leigh auch den Namen am letzten Blumenstrauß identifizieren konnte, ergriff Littleton ihre Jacke, und Shrader stand auf, wobei er versuchte, im Stehen weiterzulesen. Er war fast zu Ende, als er auf einmal aufschaute und Leigh mit einem Blick bedachte, als sähe er sie mit ganz anderen Augen. »Ist Michael Valente etwa ein guter Freund von Ihnen? «
Die beiden Detectives starrten sie so angewidert an, dass Leigh zusammenzuckte. »Nein, keineswegs«, erwiderte sie nachdrücklich. »Ich habe ihn auf der Party nach der Premiere am Samstagabend überhaupt erst kennen gelernt. « Mehr wollte sie nicht sagen. Sie wollte auch nicht erwähnen, dass die Party bei ihr zu Hause stattgefunden hatte, und vor allem wollte sie nicht preisgeben, dass Logan geschäftlich mit Valente zu tun hatte. Die beiden Detectives sollten Logan für einen durch und durch integeren Geschäftsmann und liebevollen Ehemann halten, der vermisst wurde. Und das stimmte ja auch.
Shrader und Littleton schienen ihre Erklärung zu akzeptieren. »Wahrscheinlich zieht man einen Haufen zwielichtiger Gestalten an, wenn man ein Star ist«, meinte Shrader.
»Das gehört zu den Vorteilen des Jobs«, erwiderte Leigh in dem kläglichen Versuch, einen Witz zu machen.
»Wir lassen Sie jetzt wieder in Ruhe«, sagte der Detective.
»Sie haben ja unsere Handynummern, wenn Sie uns brauchen. Wir versuchen noch
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