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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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den leeren Krankenwagen gezeigt, und hinter dem jagen sie jetzt her. Wahrscheinlich sind sie schon meilenweit entfernt. «
    Leigh bat Brenna, ihm zwanzig Dollar für seine Hilfsbereitschaft zu geben. Zwei Pfleger eilten herbei, um ihr aus dem Rollstuhl zu helfen, aber sie scheuchte sie weg. »Das kann ich allein«, erklärte sie, zuckte jedoch vor Schmerzen zusammen, als sie sich mühsam erhob. Sie hatte morgens nichts anderes getan, als Autogrammkarten für das Personal zu signieren, zu duschen und sich anzuziehen, aber das hatte sie bereits völlig erschöpft. Geistig jedoch war sie voll auf der Höhe. Die Aussicht, den Weg nachzuvollziehen und Logan in den nächsten Stunden wiederzusehen, gab ihr Kraft.
    Brenna stieg hinter ihr in den Krankenwagen, und sie fuhren los. »Wo ist unser Auto? «, fragte Leigh.
    »Ungefähr zwei Meilen entfernt, an der American Legion Hall. Ich habe dem Fahrer bereits gesagt, dass er mich dorthin bringen soll, und er weiß, wo es ist. «
    Kurz darauf bogen sie auf einen Parkplatz ein, der mit Schlaglöchern übersät war, so dass Leigh die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht vor Schmerz aufzuschreien. »Alles in Ordnung? «, fragte Brenna besorgt.
    Leigh stieß langsam die Luft aus und nickte. »Das Krankenhaus hat mir Schmerzmittel mitgegeben, aber ich möchte sie nicht nehmen, um klar im Kopf zu bleiben. Helfen Sie mir auf? «, fügte sie hinzu, als das Fahrzeug stehen blieb.
    Einer der Pfleger stieg aus und kam zur rückwärtigen Tür. Als er dort beide Frauen stehen sah, starrte er sie verblüfft an. »Ich habe versprochen, das Krankenhaus in einem Krankenwagen zu verlassen«, erklärte Leigh, »und genau das habe ich auch getan. Aber von der Strecke bis New York war nie die Rede. «
    »Ich kann das nicht zulassen, Miss Kendall. «
    Mühsam lächelnd reichte Leigh ihm die Hand. »Sie haben keine andere Wahl. «
    »Aber... «
    »Wenn Sie mich hier herausspringen lassen«, warnte sie ihn, »wird das üble Folgen haben. « Notgedrungen ergriff der Pfleger ihre Hand, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Auch der Fahrer kam nach hinten, um nachzuschauen, warum sie so lange stehen blieben. Leigh ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. »Widersprechen Sie mir nicht«, sagte sie.
    Sie halfen ihr in den silbernen Chevrolet Blazer, den Brenna gemietet hatte. »Meine Sekretärin kennt Ihre Namen«, erklärte Leigh dankbar lächelnd. »Sie wird dafür sorgen, dass Sie vier Eintrittskarten für Blind Spot für nächsten Samstag  bekommen. «
    Da die Aussicht auf Karten zu einem normalerweise ausverkauften Broadway-Stück auch den hartgesottensten New Yorker glücklich machte, erstaunte es Leigh, dass die beiden Männer enttäuscht wirkten.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte der Fahrer, nachdem er einen Blick mit seinem Kollegen gewechselt hatte, »würden wir lieber warten, bis Sie wieder mitspielen, Miss Kendall. «
    Sie waren so jung und sahen so viel Leid, dass Leigh den Drang unterdrücken musste, ihnen die Wange zu tätscheln. »Dann machen wir es so«, versprach sie. »Brenna ruft Sie an. wenn alles wieder normal läuft. « Normal...
Kapitel 10
    Die Schneeverwehungen zu beiden Seiten der Straße waren so hoch wie die Kühlerhaube des Chevrolets, und die Seitenstraßen waren dadurch so schmal, dass sich zwei Autos nur mit Mühe aneinander vorbeiquetschen konnten.
    In der ersten Stunde kam Leigh nichts besonders vertraut vor, wenn man einmal von den Hauptorientierungspunkten absah, die ihr immer auffielen, wenn sie in die Catskills fuhr. Je weiter sie jedoch vordrangen, desto weniger vertraut wurde die Landschaft und desto unsicherer wurde sie sich, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatten. Drei Stunden nach Beginn ihrer Suche bestand Brenna darauf, dass sie eine Mittagspause machten, und hielt vor einem McDonald’s. »Ist Ihnen irgendetwas bekannt vorgekommen, seitdem wir an der kleinen Tankstelle vorbeigefahren sind? «, fragte sie, während sie am Drive-In-Schalter auf ihre Bestellung warteten.
    »Ich hätte genauso gut mit verbundenen Augen nachts durch einen Tunnel fahren können«, erwiderte Leigh trübsinnig. »Die Sicht war so schlecht, dass ich kaum die Hand vor Augen sehen konnte. « Sie presste sich die Finger an die Schläfen, um die Anspannung und Angst, die sie empfand, wegzumassieren. »Ich hätte mich mehr auf Logans Wegbeschreibung konzentrieren sollen, aber ich war vollauf damit beschäftigt, den Wagen auf der Straße zu halten. Und Logan hatte mir auch

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