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Ganz, nah!

Titel: Ganz, nah! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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keinen normalen Plan gemacht. Er war so aufgeregt wegen unseres Ferienhauses in den Bergen, dass die Karte, die er mir gezeichnet hat, eher einer Schatzsuche glich... «
    Leigh brach ab, um Brenna nicht immer wieder dasselbe zu erzählen. »Trotzdem sollte ich in der Lage sein«, fuhr sie verbittert fort, »wenigstens die präzisen Angaben, die er gemacht hat, nachzuvollziehen. Aber mein Kopf ist wie leer gefegt. «
    »Sie müssen aufhören, sich zwingen zu wollen«, warnte Brenna sie.
    Das gelang Leigh nicht, aber sie schwieg, Brenna zuliebe.
    Nach weiteren zwei Stunden hatte Leigh das Gefühl, dass ihr alles vertraut erschien. In ihrer Verzweiflung bat sie Brenna, systematisch jede Seitenstraße und jeden Weg entlangzufahren.
    Manchmal blieben sie beinahe stecken, aber Brenna konnte mit dem schweren Wagen erstaunlich gut umgehen. Sie erzählte ihr, diese Fähigkeit habe sie auf der Farm ihrer Eltern erworben. Ihre Geschicklichkeit und die Wetterbesserung, die am Nachmittag eintrat, waren die beiden einzigen positiven Faktoren an einem ansonsten furchtbaren Tag. Kurz nach der Mittagspause kam die Sonne durch, und eine  Stunde später war der Himmel strahlend blau, die Temperatur kletterte über den Gefrierpunkt, und der Schnee begann zu schmelzen.
    Brenna hatte Leigh auch ihre Handtasche mitgebracht, in der sich ihre Sonnenbrille befand. Sie kam ihr jetzt zugute, zumal sie die Tränen verbarg, die ihr in den Augen brannten.
    »Wenn Sie rechtzeitig für die Pressekonferenz heute Abend zurück sein wollen, müssen wir jetzt bald in die Stadt fahren«, sagte Brenna.
    Leigh hörte, was sie sagte, aber sie hatte gerade einen Weg an einem steilen Abhang entdeckt. »Fahren Sie langsamer«, sagte sie aufgeregt, und Brenna trat auf die Bremse. »Da unten ist ein Haus, ich kann das Dach sehen. « Am Ende der steilen Auffahrt lag ein großes altes Haus mit einem grünen Dach, aber Logan hatte doch gesagt, auf ihrem Grundstück befände sich nur eine winzige Hütte mit drei Zimmern und einem grauen Schieferdach. »Das kann es nicht sein«, stellte Leigh trübsinnig fest. Frustriert und enttäuscht fuhr sie fort: »Ich habe auch noch keinen einzigen Hubschrauber gesehen. Commissioner Trumanti wollte sie doch heute losschicken. Worauf wartet er denn? Auf den Sommer? «
    »Möglicherweise sind viele Helikopter unterwegs«, entgegnete Brenna. »Aber wenn sie sich hinter dem nächsten Gipfel befinden, können wir sie nicht sehen. «
    »Sind Sie sicher, dass Sie Ihr Handy eingeschaltet haben? «, fragte Leigh.
    Brenna wies sie nicht darauf hin, dass sie diese Frage schon mehrmals gestellt hatte. »Klar. Als wir eben gehalten haben, habe ich es noch einmal überprüft. «
    »Ich möchte gerne Detective Shrader und Detective Littleton anrufen. Ich habe ihnen heute früh Ihre Handynummer auf der Mailbox hinterlassen, aber vielleicht haben Sie die Nachricht ja nicht bekommen. «
    »Mein Handy liegt in meiner Tasche hinten auf der Rückbank. « Brenna versuchte, danach zu greifen, aber es gelang ihr nicht. »Ich halte mal rasch an«, sagte sie und blickte in den Rückspiegel.
    »Nein, ich hole es«, erwiderte Leigh. »Fahren Sie weiter. « Sie holte tief Luft, um sich gegen die Schmerzen im Brustkorb zu wappnen, dann drehte sie sich langsam um und griff in die Tasche. Sie war ziemlich groß, aber das Handy lag Gott sei Dank obenauf. Leighs Hand zitterte, als sie die Nummer eingab und das Gerät ans Ohr hielt. Detective Shrader war sofort am Apparat. »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten von meinem Mann? «, fragte Leigh.     
    »Nein. Wenn wir etwas erfahren hätten, hätten wir Sie sofort unter der Nummer angerufen, die Sie uns heute früh auf der Mailbox hinterlassen hatten. Wo sind Sie? «    
    »In den Bergen. Ich versuche, die Straßen zu finden, die ich am Sonntag entlanggefahren bin. «
    »Und, ist es Ihnen gelungen? «    
    Zögernd gab Leigh zu: »Ich habe keine Ahnung, wo ich war oder wo ich hinfahren sollte. «
    Darauf erwiderte Shrader nichts. Stattdessen sagte er: »Sie haben heute früh in Ihrer Nachricht erwähnt, dass Sie  heute Abend in Ihrer Wohnung eine Pressekonferenz geben wollen. Gilt das noch? «    
    Als Leigh die Frage bejahte, teilte er ihr mit, der Polizei-Zeichner habe die Skizze von ihrem Retter fertig gestellt. »Detective Littleton und ich könnten sie Ihnen heute Abend bringen«, bot er an. »Es wäre auch bestimmt gut, wenn wir als Vertreter der New Yorker Polizei an der Pressekonferenz 

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