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Ganz oder gar nicht

Ganz oder gar nicht

Titel: Ganz oder gar nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Warum sollte ich mich wiederholen?" entgegnete sie eisig.
    „Warum haben Sie dann nicht den Namen des richtigen Vaters angegeben?" Najib wartete ihre Antwort nicht ab. „Weil Jamshid eben doch der Vater ist, deshalb. Sie haben meinen Großvater nicht belogen. Sie lügen jetzt. Aber das ist sinnlos, und gefährlich."
    „Sie wissen überhaupt nichts über irgendetwas, das mich betrifft", erwiderte Rosalind unnachgiebig.
    Sie war wütend auf Najib, obwohl sie wusste, dass er gar nicht anders argumentieren konnte.
    „Soll ich also glauben, dass mein Großvater Recht hatte mit dem, was er in seinem Brief an Sie schrieb? Soll ich glauben, dass Sie nicht sicher waren, wer der Vater Ihres Kindes ist und deshalb Jamshid hereingelegt haben?"
    Rosalind straffte die Schultern und blickte voller Zorn zu Najib hoch. Im nächsten Moment schlug sie ihm ins Gesicht.
    Seine dunklen Augen schienen zu glühen, so als ob sie mit ihrem Schlag nur mühsam unter Kontrolle gehaltene Gefühle in ihm wachgerufen hätte. Mit beiden Händen packte er sie bei den Oberarmen und riss sie an sich. „Tun Sie das nie wieder!" sagte er warnend, sein Gesicht ganz dicht vor ihrem.
    Schweigend starrten sie einander an. Rosalind spürte die Gefahr, die von ihm ausging. Najib al Makhtoum war kein Mann, mit dem man sich anlegen sollte
    Irgendwann ließ er sie wieder los, und sie wandten sich voneinander ab. Rosalind verschränkte die Arme vor der Brust und legte die Hände auf die Oberarme, da, wo vorhin seine Finger gelegen hatten.
    „Gehen Sie", sagte sie.
    „Der Junge ist meinem Großvater wie aus dem Gesicht geschnitten. Es tut mir Leid. Ich werfe Ihnen nichts vor. Sie sind zutiefst verletzt worden und können das nicht einfach so vergeben und vergessen.
    Aber Sie müssen es versuchen, es geht um das Wohl Ihres Jungen."
    „Verlassen Sie umgehend meine Wohnung! Verschwinden Sie aus meinem Leben!"
    Najib lachte bitter auf. „Das kann ich nicht", erwiderte er, und die Art, wie er das sagte, jagte Rosalind einen eisigen Schauer über den Rücken.
    „Warum?"
    „Rosalind, Ihr Sohn ist in Gefahr. Er muss eine Zeit la ng untertauchen. Nur so können wir ihn beschützen."
    „In Gefahr?" fragte sie wie betäubt. „Was für eine Gefahr?"
    „Es gibt Leute, die versuchen werden, Jamshids Sohn zu töten, sobald sie von seiner Existenz erfahren."
    Es war noch viel schlimmer, als sie geglaubt hatte. Sie fing fast an zu schluchzen. „Er ist nicht Jamshids Sohn! Warum nur glauben Sie mir nicht?"
    „Weil die Ähnlichkeit einfach zu groß ist. Und weil er als Jamshids Sohn gemeldet ist. Selbst wenn ich Ihnen glauben könnte, andere würden es nicht."
    „Was für andere? Was sind das für Leute? Wer sollte ihnen sagen, Sam sei Jamshids Sohn?"
    „Niemand. Aber es wird nicht lange dauern, bis sie es selbst herausfinden."
    „Weil Sie ihnen den Weg gezeigt haben!" rief sie vorwurfsvoll.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein."
    „Warum sind Sie überhaupt gekommen? Um schlafende Hunde zu wecken? Niemand hätte etwas von mir und Sam erfahren, wenn Sie nicht..."
    „Es war leicht für mich, diese Informationen zu bekommen", fiel er ihr ins Wort. „Sie liegen sozusagen auf der Straße, für je dermann sichtbar."
    „Aber das war schon die ganze Zeit so. Warum ist das alles jetzt plötzlich so interessant geworden?"
    „Das ist es eben, was ich Ihnen jetzt noch nicht erklären darf."
    „Warum sollte jemand Jamshids Sohn etwas antun wollen?" Die Angst schnürte Rosalind fast die Kehle zu. „Wer sind Sie? Wer sind Ihre Feinde?"
    „Ich habe Ihnen jetzt schon mehr gesagt, als Sie in Ihrem eigenen Interesse wissen sollten", erklärte Najib.
    „Ist nur Jamshids Sohn in Gefahr oder die ganze Familie? Ihre Kinder zum Beispiel, sind die auch betroffen?"
    „Ich bin nicht verheiratet. Aber Ihr Sohn ist keinesfalls der Einzige, der in Gefahr ist."
    „Handelt es sich um eine Familienfehde oder so etwas?" flüs terte sie.
    „Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, Rosalind. Sie werden bald mehr erfahren. Aber Sie können mir vertrauen - und Sie müssen mir vertrauen. Die Zeit ist knapp."
    Ängstlich kaute Rosalind auf ihrer Unterlippe. „Und Wenn ich Ihnen vertrauen würde, wie würde es dann weitergehen?"
    „Sie würden mit mir nach Ostbarakat fliegen, wo wir Sie und Ihren Sohn wirklich beschützen können."
    „Ostbarakat." Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre trockenen Lippen. „Für wie lange?"
    Er zögerte. „Ein paar Wochen - vielleicht zwei bis drei Mona

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