Ganz oder gar nicht
Mund, dass sie vor Lust aufstöhnte. Schließlich ließ er ihren Kopf los und schlang seine starken Arme um sie, als wollte er sie nie wieder loslassen. Es war ein herrliches Gefühl, so begehrt zu werden und so fest gehalten zu werden.
Er war nicht in Eile. Verrückt vor Verlangen, ja, aber das machte ihn nur umso entschlossener, jede Sekunde voll auszukosten. Also ließ er seine Fingerspitzen unter ihrem Kleid zu ih rer Taille gleiten und dann hinauf zu ihren Achselhöhlen und von dort zu ihren Brüsten.
Sie vibrierte vor Erregung.
Jetzt spürte sie seine Hände wieder in ihrem Rücken. Langsam strichen sie abwärts und dann wieder hoch. Ihr wurde heiß vor Verlangen, so heiß, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte.
Und die ganze Zeit küsste er sie, mal zärtlich verspielt, mal wild und fordernd, bis sie glaubte, in Flammen zu stehen. Schließlich löste er sich von ihrem Mund und verteilte lauter kleine Küsse auf ihren Hals und hinunter bis zum Ausschnitt ihres Kleides. Jetzt endlich zog er es nach unten, so dass ihre Schultern seinen erregenden Zärtlichkeiten völlig preisgegeben waren.
Als er das Kleid noch ein Stück weiter hinunterschob und Rosalind die Arme nicht mehr bewegen konnte, war sie einen Moment lang seine Gefangene. Najib hob den Kopf und betrachtete Rosalind stumm. Sein Blick machte sie willenlos vor Sehnsucht.
Das Mondlicht küsste ihre nackten Brüste. Er fasste sie mit einem Arm um und bog ihren Oberkörper zurück, um es dem Mondlicht gleichzutun. Dabei rutschte ihr das Kleid über die Hüften und glitt zu Boden.
Najib legte den anderen Arm unter Rosalinds Knie, hob sie hoch und trug sie zum Bett.
Als Rosalind erwachte, zwitscherten draußen die Vögel. Sie lä chelte und streckte sich wohlig. Die Berührung der dünnen Decke auf ihrem nackten Körper war fast so erregend, wie es Najibs streichelnde Hände in dieser Nacht gewesen waren.
Sie öffnete die Augen. Die Sonne schien durch die Fensterläden, und das Muster der Schatten auf der Wand bewegte sich leicht, als draußen ein sachter Wind durch die Zweige strich und die Gerüche der Wüste mitbrachte.
Najib war nicht da, sie war allein. Rosalind drehte sich um, vergrub das Gesicht in dem Kissen, auf dem er gelegen hatte, und sog tief seinen Duft ein. Bei der Erinnerung an die sinnlichen Freuden dieser Nacht wurde ihr erneut heiß vor Sehnsucht.
Sie stand auf, duschte und zog sich ein leichtes, weit ge schnittenes Baumwollkleid an. In solcher Hitze waren Shorts geradezu einengend. Dagegen wirkte ein langes weites Kleid am Körper wie ein Fächer, der einem Luft zufächelte.
Draußen im schattigen Innenhof war es immer noch ein wenig kühl, und die Luft fühlte kla r und frisch.
Najib und Sam saßen an einem Tisch unter den Arkaden. Sam erzählte die ganze Zeit, und Najib hörte ihm aufmerksam zu. Beide trugen eine Djellaba, das traditionelle arabische Gewand mit langen, weit fallenden Ärmeln.
Die zwei bemerkten Rosalin d erst, als sie plötzlich husten musste. Sam lachte ihr zu und rief sie, aber Najibs Blick war ernst.
Rosalind nahm Sam in die Arme und küsste ihn. Sie wollte das Gleiche mit Najib tun, doch etwas in seinem Blick hielt sie davon ab, und so lächelte sie nur. Jemand rückte einen Stuhl für sie zurecht und schenkte ihr Kaffee ein.
„Guck, Mommy, ich habe ein Kleid an", verkündete Sam. „Daddy hat auch eines an. In der Wüste tragen Männer Kleider. "
„Es sieht sehr gut aus", sagte Rosalind. Ein Mann wirkte automatisch majestätisch in einem solchen Gewand, und Najib machte da ganz gewiss keine Ausnahme. „Woher hast du es, Sam?"
„Tahira hat es mir angezogen."
Sie sah Najib fragend an.
„Es ist das Bequemste, was man in dieser Hitze tragen kann"; erklärte er kurz, und das hieß wohl, dass er den Befehl dazu gegeben hatte.
Beim Frühstück redete Sam fast die ganze Zeit weiter. Ihm gefiel es hier offensichtlich. Er mochte alles, die Hitze, den blauen Himmel, die Mahlzeiten in Gesellschaft von Mom und Dad.
Es versetzte Rosalind einen kleinen Stich zu sehen, wie gut er und Najib sich verstanden, und sie hoffte umso mehr, dass Najib Recht behielt und Sam nicht allzu sehr darunter litt, wenn sein Dad bald wieder aus seinem Leben verschwand.
Doch in Wahrheit war sie selbst es, die wünschte, er möge niemals aus ihrem Leben verschwinden.
Sie brachte die Rede auf den Strand, und Najib erklärte, es sei am besten, jetzt am frühen Morgen zu schwimmen, denn später sei die Sonne zu intensiv. Also
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