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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Asche im Wind.
    Ein lautes Knacken und Knistern war zu hören, als der schwarze Strahl auf den Schutzschild traf und abprallte. Grünes Gras verdorrte und hinterließ verkohlten Boden und nackte Erde.
    Jene in der Höhle duckten sich hinter ihren Schutzschirm, halb geblendet von dem grellen Licht des verbrennenden Grases und halberstickt von den chemischen Dämpfen, die sich in den Felsspalten fingen.
    Dann verblaßte der Strahl. Dünner Rauch kräuselte sich aus den Spitzen der Türme, und Dampf stieg von dem geschwärzten Boden auf.
    Dandtan holte tief Luft.
    »Er hat gehalten!« rief er.
    Männer des Volkes zogen nun Röhrenapparate vor den Schild, während andere die Kugeln mit der grünen Flüssigkeit herbeitrugen. Dandtan trat beiseite, als ob dies nun allein Sache der Angehörigen des Volks wäre, und Garin erinnerte sich, daß die Alten dagegen waren, anderen das Leben zu nehmen.
    Trar hatte jetzt das Kommando übernommen. Auf seinen Befehl hin wurden die Kugeln auf löffelförmige Halter gelegt. Schießscharten im Schutzschirm klappten auf, und Trar gab das Zeichen zum Angriff. Die Kugeln hoben sich langsam, glitten durch die Öffnungen und schwebten auf die Türme zu. Eine der Kugeln fiel auf den verbrannten Boden und zerbrach. Die Flüssigkeit strömte aus und verwandelte sich bei der Berührung mit der Luft in ein graugrünes Gas. Eine weitere Gas-Spirale stieg am Fuß einer der Türme auf, dann noch eine.
    Gleich darauf ertönte ein Aufschrei, der rasch in ein Wimmern überging. Gestalten taumelten im Gasnebel umher.
    Dandtan wandte sich ab, bleich vor Entsetzen. Garin bedeckte seine Ohren, um das Schreien und Wimmern nicht hören zu müssen.
    Endlich war alles still; nichts regte sich mehr bei den Türmen. Urg legte eine rosige Lichtkugel auf die nächste Maschine und schoß sie hinüber in das Lager des Feindes. Als wäre sie ein Magnet, zog die rosige Kugel die grünen Gas-Spiralen auf, nahm sie in sich auf und reinigte die Luft. Hier und dort lagen zusammengesunkene, leblose Gestalten um die Türme des Schwarzen Feuers herum.
    Eine Frau aus Thralas Gefolge stürzte in ihre Mitte.
    »Schnell!« Sie klammerte sich an Garin. »Kepta nimmt Thrala mit!«
    Sie rannte den Weg zurück, den sie gekommen war, und der Amerikaner folgte ihr auf dem Fuße. Sie stürzten in die Halle der Throne und sahen vor dem Podium eine kämpfende Gruppe.
    Garin hörte jemanden wie ein Tier brüllen und wurde sich flüchtig bewußt, daß dieser Laut aus seiner eigenen Kehle kam. Zum zweitenmal landete seine Faust in Keptas Gesicht. Mit einem Wutschrei ließ Kepta Thrala los und stürzte sich auf Garin. Seine Fingernägel hinterließen lange, blutige Schrammen im Gesicht des Fliegers. Zweimal entwand sich Garin Keptas Griff und versetzte dem anderen vernichtende Hiebe zwischen die Rippen. Dann gelang es ihm, zuzupacken, und seine Finger umschlossen Keptas Kehle. Obgleich sich der Finstere heftig wehrte, gab Garin nicht nach, bis Keptas Körper erschlaffte.
    Keuchend erhob sich Garin von dem blutbefleckten Boden. Er mußte sich an der Lehne des Jadethrons stützen.
    »Garin!«
    Thralas Arme umfingen ihn, und ihre behutsamen Finger strichen über seine Wunden. Und in diesem Augenblick vergaß er Dandtan, vergaß alles, was er sich dauernd vor Augen gehalten hatte. Sie lag in seinen Armen, und besitzergreifend suchte sein Mund den ihren. Thrala wehrte sich nicht im geringsten, sondern gab sich seiner Umarmung hin.
    »Garin«, flüsterte sie.
    Dann, fast scheu, löste sie sich von ihm.
    Hinter ihr stand Dandtan. Sein Gesicht war bleich, sein Mund zusammengepreßt. Und Garin erinnerte sich wieder. Zerrissen von Schmerz und Verlangen, senkte er seinen Blick und versuchte, die liebliche Thrala nicht mehr anzusehen.
    »Thrala flüchtet sich also in deine Arme, Ausländer.«
    Garin drehte sich rasch um. Kepta saß zusammengesunken auf dem Sitz des Schwarzen Thrones.
    »Nein, ich bin nicht tot, Ausländer – noch wirst du mich töten, wie es deine Absicht ist. Ich werde jetzt gehen, aber ich werde wiederkehren. Wir haben uns schon früher getroffen, gehaßt, miteinander gekämpft und sind gestorben – du und ich. Du warst ein gewisser Garan, Marshall der Luftflotte von Yu-Lac, einem verschwundenen Planeten, und ich war Lord von Koom. Das war in den Tagen, bevor die Alten in den Weltraum vorstießen. Du und ich und Thrala, wir sind miteinander verbunden, und nicht einmal das Schicksal kann jene Bande zerreißen. Lebe wohl, Garin! Und

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