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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Gasse.
    Trotz seiner Zweifel gelang Anatan ein hervorragendes Manöver, und er setzte keine zehn Schritte von der Tür entfernt auf dem Pflaster auf.
    Beladen mit unserer Ausrüstung gingen wir zur Tür, die sich auf mein Klopfen hin geräuschlos öffnete. Analia empfing uns und führte uns wieder durch die Geheimgänge, bis wir auf einen kleinen Hof hinauskamen. Dort saßen Thran und Zacat über einem Streifen vergilbter Fischhaut gebeugt. Auf diesem Material hatten die Alten unserer Rasse ihre Taten aufgezeichnet.
    »Ihr kommt so bald zurück, Lord Garan?«
    Ich zeigte Thran meine Auswahl an Waffen und die Schutzanzüge. Zacat war vor allem über die Schwerter begeistert.
    »Dies ist mir lieber als alle Strahlenstäbe von Krand. Stahl läßt einen Mann nie im Stich. Ein kluger Junge, dein Anatan.« Liebevoll strich er über die glänzende Klinge eines der Schwerter.
    »Es scheint, daß du dein Arsenal sehr zweckmäßig ausgeplündert hast«, meinte Thran zustimmend, während er unsere Ausrüstung ein zweites Mal betrachtete. »Aber wir waren auch nicht müßig, während ihr fort wart.«
    Er deutete auf eine Ecke des Hofes. Dort standen kleine Behälter mit konzentrierter Nahrung und den sogenannten Wassertropfen, die bei Märschen durch Wüstenländer ausgegeben wurden, aufgestapelt. Auf diese Weise konnte ein Mann genügend Nahrung und Wasser für Tage in einer Gürteltasche mit sich führen. Außerdem hatten sie die Karte herbeigeschafft, die beide studierten, als wir den Hof betraten.
    »Wenig genug wissen wir von den unterirdischen Wegen. Bis auf die abartigen Lapidianer haben wir Menschen uns immer vor den Wegen unter der Oberfläche gescheut«, sagte Thran, als er die Karte glättete. »Aber immer gibt es welche, die Wissen an fremden Orten suchen. Ein solcher war der Soldat Kem-mec, der vor etwa fünftausend Jahren in Yu-Lac lebte. Damals hoben sie die Fundamente für den ersten der großen Verteidigungstürme aus, und um ihn mit einem unzerstörbaren Sockel zu versehen, drangen die Erbauer weit tiefer unter die Oberfläche als je zuvor. Am siebenundzwanzigsten Tag legten sie einen Teil der Wege der Dunkelheit frei.
    Kem-mec suchte und erhielt die Erlaubnis, diesen unbekannten Gang im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Verwendung für militärische Zwecke zu erforschen. Es gelang ihm nicht, für dieses Abenteuer Begleiter zu gewinnen, und so ging er allein. Die Ausrüstung jener Tage war natürlich im Vergleich zu der heutigen äußerst primitiv, aber es gelang ihm, einen großen Teil der unterirdischen Wege, die wie ein Netz den Felsen, auf dem Yu-Lac steht, durchziehen, zu erforschen und aufzuzeichnen. Es gab vielfältige Anzeichen dafür, daß die riesigen Tunnel und Kammern mit maschinellen Mitteln ausgehöhlt worden waren, und es wird angenommen, daß sie das Werk einer höher entwickelten nicht-menschlichen Rasse sind, die uns in der Herrschaft dieses Planeten vorangegangen ist.
    Seine erste Reise unter die Erde steigerte lediglich Kem-mecs Verlangen nach weiterem Wissen. Er ging wieder und wieder hinunter und kehrte schließlich nicht zurück. Inzwischen hatte Amest der Große, der damalige Kaiser von Yu-Lac, beschlossen, den Eingang zu den unterirdischen Wegen zu schließen. Er faßte diesen Entschluß ganz plötzlich nach Erhalt des Geheimberichts, den Kem-mec nach der Rückkehr von seiner vorletzten Reise abgab. Man kann annehmen, daß der Soldat und Forscher etwas entdeckt hatte, das für die Stadt in hohem Maße gefährlich war. Was genau, wurde niemals öffentlich bekannt.
    Bis vor etwa einem halben Jahr lagen Kem-mecs frühere Berichte und Karten unberührt in der Bibliothek der Gelehrten in Semt. Aber als ich sie mir aus Neugier ansehen wollte, entdeckte ich, daß sie fort waren, bis auf diese eine Karte, die im Deckel der Truhe eingeklemmt war, in der die Dokumente aufbewahrt wurden. Der Bedienstete teilte mir mit, daß Kepta von Koom sie mit der Erlaubnis des Oberbibliothekars zum privaten Studium mitgenommen hatte.
    Dann wurde dieser Palast gebaut und ein Durchgang zu einem der von Kem-mec aufgezeichneten Wege geschaffen. Zur gleichen Zeit zeigte Kepta plötzliches Interesse an den uralten Tempeln von Qur, denen er verschiedentlich halb geheime Besuche abstattete. Und Qur ist, wie wir wissen, der letzte Stützpunkt jenes magischen Glaubens, der den vergessenen Riten der Älteren entstammt.
    Indem er diese eine Karte zurückließ, lieferte Kepta mir jedoch eine mächtige Waffe. Denn

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