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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Verfolgung dieses Jägers der Finsternis machen.«
    »Eine Stunde vor Tagesanbruch im zehnten Hof«, erinnerte uns Thran.
    Ich nickte und folgte dann mit Anatan der klugen Analia durch verschiedene, hinter den Wänden verborgenen, Gänge. Ich erfuhr später, daß jene drei, Thran, Thrala und Analia, von Anfang an den Bau des Vergnügungspalastes beobachtet hatten, da sie seinen Zweck errieten. Der Meisterkonstrukteur dieses Wunders hatte sich für eine bestimmte Summe von einem Satz seiner Pläne getrennt; Pläne, auf denen deutlich jeder Geheimgang markiert war. Seit der Eröffnung hatten Thrala und Analia ganze Tage und Nächte dort verbracht und innerhalb der Mauern des Palastes ihre Rollen gespielt, indem sie durch die Gänge kamen und gingen, von denen Kepta und Ila dachten, daß sie nur ihnen allein bekannt waren.
    Wir gelangten durch eine Tür schließlich auf eine verlassene und schlecht beleuchtete Gasse.
    »Merkt euch diesen Ort gut!« sagte Analia, als sie uns hinausließ. »Wenn ihr hierher zurückkehrt, klopft dreimal mit dem Schwertknauf! Und jetzt geht, bevor man euch sieht!«
    Einmal außerhalb der dunklen Gasse, fand Anatan rasch den Weg zum öffentlichen Landeplatz und zu unserem Flugboot. An einer dunklen Ecke stürzte sich ein wahnsinnig gewordener Rait-Raucher auf mich, erkennbar an seinen starren Zügen und dem sabbernden Mund. Zu meinem Entsetzen sah ich, daß er die Rangabzeichen eines Unteroffiziers meiner eigenen Streitkräfte trug. Nach kurzem heftigen Kampf konnte ich ihn mit Hilfe Anatans überwältigen. Bewußtlos blieb der Mann liegen.
    Zu meinem Erstaunen hatte der Lärm des Kampfes keine Zuschauer angelockt. Ich blickte mich auf der verlassenen Straße um und sah dann Anatan an. Er nickte, und ich wußte, daß auch ihm der Gedanke gekommen, daß der Mann absichtlich auf uns angesetzt gewesen war.
    Wir beeilten uns nun noch mehr, den Landeplatz zu erreichen, und ich atmete erst auf, als wir endlich in der Kabine unseres Flugboots saßen.
    »Wir fliegen direkt zum Arsenal!« befahl ich Anatan. »Lande auf dem Dach! Heute nacht werde ich nichts mehr riskieren. Wenn wir zurückkehren, wirst du versuchen, direkt in jener Gasse zu landen.«
    »Schwierige Sache«, meinte er.
    »Aber besser als eine weitere Begegnung mit einem Rait-Raucher. Und ein geschickter Pilot kann es schaffen.«
    Sekunden später landeten wir auf dem flachen Dach des quadratischen Arsenals, wo wir die Geheimnisse meiner Streitmacht zum Schutze von ganz Yu-Lac aufbewahrten.

 
6.
     
    Um meinen Hals trug ich Tag und Nacht den Schlüssel, der jede Tür innerhalb des Militärbereichs öffnete. Wir stiegen vom Dach hinunter, und im Licht meines winzigen Radiumstabs eilte ich sogleich durch das Gewirr der Gänge zu jenen Räumen, in denen ich das fand, was ich mitzunehmen beabsichtigte.
    Hinter einer mit einem scharlachroten Streifen markierten Tür zeigte ich Anatan Glaskästen, in denen Schutzanzüge aus Schuppen lagen, die einen Mann von Kopf bis Fuß, ja sogar bis zu den Fingerspitzen einhüllten. Sie waren leicht an Gewicht, aber chemisch so behandelt, daß sie sämtlichen bekannten Todesdämpfen und Hitzestrahlen widerstanden.
    »Nimm davon für alle von uns mit!« befahl ich Anatan. »Wir treffen uns später auf dem Dach.«
    Ich ließ ihn dort und begab mich ins untere Stockwerk zu einem anderen Raum, in dem neuartige Strahlenwerfer lagerten, die noch nicht an das Korps ausgegeben worden waren. Ich legte sechs dieser kleinen, taschenlampenähnlichen Stäbe beiseite, dazu noch Extraladungen grüner, violetter und infraroter Linsen. Zu den neuen und noch nicht erprobten Waffen kam eine gleiche Anzahl regulärer Waffen, ebenfalls mit Extramunition. Im Gehen schon entdeckte ich noch einen Gürtel aus Gripponhaut, ausgerüstet mit einer großen Radium-Lichtzelle, einem Gerät, das von jenen getragen wurde, die sich in die lapidianischen Höhlen wagten. Diesen Gürtel fügte ich meiner Ausrüstung noch hinzu.
    Auf dem Dach erwartete mich Anatan bereits voller Ungeduld. Außer den unzerstörbaren Schuppenanzügen hatte er noch vier Kriegsschwerter alter Machart gefunden.
    Wir verschlossen die Tür auf dem Dach und verstauten unsere Ausrüstung im Flugboot. Anatan übernahm wieder das Steuer. Wir mieden die Patrouillen, die ihre Runden über der Stadt flogen, und nahmen die Route, die wir gekommen waren.
    Der Vergnügungspalast war glücklicherweise aus der Luft leicht zu erkennen, und Anatan entdeckte rasch unsere

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