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Garan - Der Ewige

Garan - Der Ewige

Titel: Garan - Der Ewige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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stimmte sofort zu. »Das ist das klügste. Wer geht mir dir?«
    »Zacat«, erwiderte mein braver Kriegsgefährte sofort. »Wir haben schon früher miteinander gejagt.«
    »Es ist gut.« Thran holte aus seiner Tasche eine Infrarotladung und befestigte sie in dem Stab an seinem Gurt. Ich folgte seinem Beispiel. Als beide Strahler brannten, sagten wir uns Lebewohl für eine Weile und begaben uns auf den von uns jeweils gewählten Weg. Thran, Anatan und Analia gingen nach rechts, Zacat und ich geradeaus. Meine Hand umschloß die beiden Stoffetzen in meiner Tasche.
    Wir hatten schon ein gutes Stück zurückgelegt, als Zacat eine Ecke seiner Maske lüftete und schnupperte.
    »Riechst du nichts?«
    Ich folgte seinem Beispiel. Die staubige, trockene Luft hatte einen Beigeruch bekommen, einen schwachen süßlichen und doch leicht fauligen Geruch.
    »Ja«, antwortete ich.
    Der Geruch wurde zum Gestank, je weiter wir vorankamen, und zu meiner Überraschung veränderte sich allmählich das Licht von meinem Strahler und nahm eine dunkle Purpurfarbe an. Ich machte Zacat darauf aufmerksam.
    »Irgendeine teuflische Sache. Es gibt Dinge, an die man besser nicht rührt. Unser Freund von Koom hat in verbotenen Gebieten gejagt«, sagte er ernst. »Aber jetzt ist er der Gejagte, und da sieht alles schon anders aus. Laß uns die Quelle des Geruchs aufstöbern.«
    Wir gelangten an eine scharfe Biegung des Weges, der ersten, seit wir die anderen verlassen hatten. Als wir vorsichtig um die Ecke bogen, fanden wir uns plötzlich am Rand des Nichts.

 
7.
     
    Der Weg endete unvermittelt vor einem unermeßlich tiefen Schlund. Aus den Tiefen kam ein schwaches Seufzen, Murmeln und Summen, als ob dort unten irgendeine Lebensform umherkroch.
    »Das ist das Ende«, sagte Zacat. »Unser Weg war der falsche.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte ich zögernd. Etwas, das über dem Abgrund hing, zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Zwei lange Ketten aus der gleichen Substanz wie die Wände der Wege führte straff und gerade über die Schlucht, als stützten sie irgendein nicht erkennbares Gewicht. Ich hakte meinen Strahler vom Gürtel und hielt ihn so, daß der dünne Lichtstrahl auf das fallen konnte, was vielleicht zwischen den Ketten hing.
    »Ah!« machte Zacat, denn der Lichtstrahl enthüllte eine Brücke.
    Mit dem Lichtstrahl folgte ich den Umrissen der Brücke, um festzustellen, wo sie unsere Seite des Abgrunds berührte. Sie berührte sie nicht. Gute drei Fuß vom Rand entfernt endete sie in einer Masse von Splittern. Ob dieser Bruch neu war oder Jahrhunderte alt, konnten wir nicht erraten, aber er würde sich als wirksame Schranke für unser Vorwärtskommen erweisen.
    Ich maß die Länge des Tunnels hinter uns ab. Ein geschickter Mann mochte mit einem Anlauf die Lücke wohl überspringen – wenn On gut zu ihm war. Aber, wenn die Brücke eine glatte Oberfläche besaß oder gar den gebogenen Mittelkamm aufwies, der unser Fortkommen am Anfang behindert hatte ... Und unten gähnte der Abgrund.
    Zacat hatte ebenso rasch die Lage erkannt wie ich. »Einer muß hierbleiben und seinen Lichtstrahl auf das Ende dieser Todesfalle richten, während der andere den Sprung versucht.
    Dann, wenn er es mit Ons Hilfe geschafft hat, muß er mit seinem Stab leuchten, bis der andere zu ihm hinübergekommen ist. Einfach, aber tödlich.« Er lachte.
    Es war die einzige Möglichkeit. Ich schnallte meinen Gürtel enger, befestigte meinen Vorratsbeutel sicher an meinen Schultern und machte mich bereit. Bevor Zacat protestieren konnte, steckte ich ihm meinen Strahlerstab in die Hand und ging zurück in den Tunnel. Im raschen Lauf kam ich an Zacat vorbei, der an der Seite kauerte und meinen Landeplatz beleuchtete.
    Und dann sprang ich über den Abgrund. Mein Herz pochte wie wild in meinen Ohren. Meine Füße berührten die glasige Oberfläche der Brücke – und glitten aus. Ich warf mich nach vorn, und meine suchenden Finger umschlossen die Mittelerhebung. Diese merkwürdige Kammlinie, die uns so gefährlich erschienen war, rettete mich jetzt. Eisern hielt ich mich daran fest und blieb mit dem Gesicht auf dem Boden liegen, bis sich mein heftig klopfendes Herz beruhigt hatte. Erst dann war ich imstande, mich mit Hilfe einer der großen Halteketten wieder aufzurichten.
    Aus meinem Vorratsbeutel brachte ich zwei Rollen des dünnen Lederseils zum Vorschein, mit denen Thran uns vernünftigerweise ausgerüstet hatte. Mit dem einen Seil band ich mich selbst an eine der Ketten, die

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