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Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition)

Titel: Garantiert gesundheitsgefährdend: Wie uns die Zucker-Mafia krank macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Index. Jetzt, da er und seine Frau wieder zu Hause sind, müssen sie weiter sehen, dass Willi nichts bekommt, wogegen sein Verdauungstrakt protestiert. Agnes und Willi haben eigentlich zeitlebens das Normale gegessen. Doch nach und nach hat sich das Normale verändert, und Agnes und Willi haben das irgendwie nicht gemerkt. Jetzt müssen sie zu Hause erst mal den Kühlschrank und die Vorräte durchforsten.
    Sie leben im 25 000-Einwohner-Städtchen Lübbecke, von der Darmklinik Exter eine halbe Autostunde Richtung Norden. Sie wohnen am Stadtrand, in einem properen Einfamilienhäuschen mit viel Platz in der Garage für den Wohnwagen, der früher hier stand, und 1000 Quadratmeter Garten. Doch auch auf dem Land bei älteren Leuten wie Agnes und Willi Rust finden sich in der Küche Nahrungsmittel mit den modernen Zutaten, die für den menschlichen Körper eine besondere Herausforderung darstellen. Im Kühlschrank fanden sich an vielen und oft überraschenden Stellen Zucker. Der enthält ja auch Fruktose, und es ist umstritten, ob er auch bei Fruktosekranken zu meiden sei. Dann fiele schon mal der Heinz Curry Ketchup weg. Aber auch die Thomy Gourmet-Remoulade, die Kraft Schaschlik Sauce, die Knorr Schlemmersauce Honig-Senf-Dill. Überall ist Zucker drin, auch der Original Dänische Hot Dog Senf ist damit gesüßt, und er enthält auch noch Fruktosesirup und modifizierte Stärke, eine dieser modernen Zusätze, die bei ihnen auch auf dem Index stehen.
    »Modifizierte Stärke«, das weiß natürlich kein Mensch, dass so was, obwohl überhaupt nicht süß, irgendwie auch zum Fruchtzucker gehört. Die ist auch in der Gut-und- Günstig-Knoblauchsauce von Edeka drin und in der Kraft Miracel Whip Balance Mayonnaise. Und in der Maggi Meisterklasse Spargelcremesuppe. Die Knorr Curry Sauce enthält Glukose-Fruktose-Sirup, auch die Knorr Grüne Pfeffer Sauce. Manche von den Produkten im Kühlschrank bei Agnes und Willi enthalten auch noch Zusätze, die den Darm ihrerseits angreifen können. Die Schlagsahne, wie üblich, außer in den Bio-Bechern, enthält den Zusatz Carrageen. Der steht auch im Verdacht, den Darm zu schädigen. »Den Gurkensalat mach ich mit Sahne«, sagt Agnes.
    Im Thomy Gourmet-Sahne-Meerrettich aus dem Hause Maggi beispielsweise findet sich ein Stoff namens Natriummetabisulfit, eine Schwefelverbindung, die ebenfalls zu verstärktem Bakterienwachstum im Darm beitragen kann, ebenso wie die Sulfite im Wein oder in spanischem Bier. »Wir haben spanisches Bier in Dosen gekauft, das haben wir Pupsbier genannt, davon haben wir Blähungen bekommen«, sagt Agnes.
    Und dann findet sich das Gurkenglas. Klostergarten Gurken-Sticks Gurken geviertelt süß-sauer würzig pikant. Von Aldi. »Mit einer Zucker-Art und Süßungsmittel« steht drauf. Eine »Zucker-Art« und dazu noch ein »Süßungsmittel«: Ob es das nun ist, was bei Willi den Aufruhr im Verdauungstrakt auslöst? So langsam steht alles unter Verdacht. Sie müssen jetzt irgendwie wieder Kontrolle über ihr Essen zurückgewinnen, die ihnen unmerklich entglitten ist.
    Sie sollen auf jeden Fall auch wieder Obst essen, das hat auch Ernährungsberaterin Frevert geraten: »Bitte essen Sie das Obst, das Sie vertragen.« Viele lassen das vor lauter Angst auch gleich weg. »Was meinen Sie«, hatte Frau Frevert gesagt, »ich hab manche Leute hier, die wurden irgendwann zum Fruchtzuckertest geschickt, dann nach Hause, die haben mit keinem je gesprochen und seit fünf, sechs Jahren kein Stück Obst mehr gegessen.« – »Ja«, hatte Agnes gestanden, »ich hab’s wirklich aus Angst weggelassen.«
    Frau Frevert hatte ihnen geraten, selbst den Überblick zu behalten über den Zucker: »Wenn Sie ein Mittagmahl essen, das Ihre Frau kocht, mit wenig Fruchtzucker, und da ein Bierchen dazu trinken, da mag das gehen. Aber wenn mehrere Dinge zusammenkommen, dann ist das wahrscheinlich zu viel. Dann läuft das Fass irgendwie über.« Agnes: »Leuchtet mir ohne weiteres ein. Wenn ich selber für ihn koche, nach meiner Methode, das bekommt ihm am besten. Das steht fest.«
    Sie müssen jetzt sehen, dass das Fass nicht mehr überläuft. All die merkwürdigen Zuckervarianten meiden, die sich mittlerweile ganz unmerklich in die Nahrungskette eingeschlichen haben und die, nach und nach, alle in Verruf geraten. Jetzt kann ja keinem Zucker mehr getraut werden, wo schon die sympathische »Fruchtsüße« zum Schadstoff geworden ist. Die Menschen spüren das in ihrem Körper. Sie wenden sich

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