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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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hohen Alters eingesunken zu sein. Die einzelne nackte Glühbirne über der Tür verbreitete hartes Licht.
    Teréza hatte sich davon allerdings nicht täuschen lassen, überlegte ich seufzend.
    „Nimm’s mir nicht übel, aber ihr solltet euch ein neues Haus kaufen“, meinte William.
    Ich musste lachen. „Das sieht nur wegen der Schutzbanne so aus. In Wahrheit ist es ein sehr gepflegtes Haus, wie du weißt."
    William reagierte mit einem „Na, wenn du’s sagst, wird’s schon stimmen“-Nicken.
    Nachdem ich den Schal enger um den Hals gelegt hatte, dankte ich William fürs Mitnehmen und ganz besonders dafür, dass er bei Mátyás und mir dazwischengegangen war.
    Ehe ich die Autotür schließen konnte, beugte sich William über den Beifahrersitz zu mir herüber. „Was glaubst du, was Sebastian machen wird, wenn er Teréza tatsächlich findet? Meinst du, er wird sie umbringen?“
    „Ich habe wirklich keine Ahnung“, erwiderte ich. „Ich will es nicht hoffen. Er hat sie mal geliebt, und ich glaube, er liebt sie noch immer. Aber ich kann dir sagen, der Tod wäre für sie eine
Erlösung, wenn ich bedenke, in welcher Verfassung sie ist.“
    „Oh.“ William wurde blass, nickte jedoch. „Pass gut auf dich auf“, sagte er. „Und achte drauf, dass du nicht frierst.“
    Als er abfuhr, winkte ich ihm noch nach.
    Über mir stand der Mond am Himmel, und ganz in seiner Nähe konnte ich ein stecknadelkopfgroßes, grelles Licht ausmachen: den Mars. Der Himmel war klar und schwarz. Die Milchstraße funkelte wie ein ausgebreitetes diesiges Tuch. Lilith verstärkte das Gefühl der Ruhe in mir, bis ich spüren konnte, wie ich eins mit dem Universum wurde ... und genau in diesem Moment fühlte ich eine eisige Hand auf meiner Schulter.

 

OPPOSITION
    S CHLÜSSELWÖRTER : Ü BERSTIMULATION , U NSTIMMIGKEIT
    Ich hallte die Faust, wirbelte mit voller Wucht herum, wobei mir Lilith zusätzlich Kraft mit auf den Weg gab, und landete einen Treffer genau in die Magengrube meines mutmaßlichen Widersachers. Als ich erkannte, dass es sich bei ihm um Parrish handelte, war es bereits zu spät, um noch irgendetwas rückgängig zu machen, und so landete er fünf Meter von mir entfernt ziemlich unsanft auf seinem Hintern.
    Entsetzt sah ich, was ich angerichtet hatte, während Parrish mit Armen und Beinen ruderte, da er auf dem glatten Untergrund mit seinen Stiefeln keinen Halt fand. Schließlich kam mir der Gedanke, ich könnte doch zu ihm gehen und ihm aufhelfen. „Parrish? Alles in Ordnung?“
    Er gewann rasch seine Fassung zurück und rappelte sich auf. Trotz der Minustemperaturen bestand sein einziges Zugeständnis an das Winterwetter in einer ledernen Bikerjacke, und dabei hatte er nicht mal den Reißverschluss zugezogen. Dazu trug er ein dünnes Baumwoll-T-Shirt und eine ausgebleichte Jeans. Hätten sich an seinen schulterlangen kastanienfarbenen Haaren nicht Eiskristalle abgesetzt, dann hätte man ohne Weiteres meinen können, dass er auf seiner Maschine bei sommerlichen Temperaturen eine Runde um den See gedreht hatte.
    „Deine Fähigkeiten als Boxerin haben sich aber verbessert, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben“, meinte er und rieb sich den Bauch an der Stelle, an der ihn meine Faust getroffen hatte.
    „Lilith“, erwiderte ich als Erklärung und streckte meine Hände in den Wollhandschuhen. Ich rechnete damit, jeden Moment die selbst zugefügten Prellungen an meinen Knöcheln zu spüren. Doch nichts geschah, wenn ich einmal von einem angenehmen warmen Gefühl unter der Haut absah. „Haben dir nicht die Ohren geklingelt?“, gab ich zurück. „William und ich hatten uns gerade noch über dich unterhalten. Ach ja, und sag mal, bist du jetzt unter die Stalker gegangen, oder warum lauerst du mir hier mitten in der Nacht auf?“
    Er begann zu lachen. „Wenigstens haben sich ein paar Dinge nicht geändert. Wie ich sehe, bist du immer noch so überschäumend wie eh und je.“
    „Und du gibst immer noch ausweichende Antworten“, konterte ich, auch wenn ich lächeln musste.
    „Willst du mich nicht auffordern, mit hineinzukommen?“, fragte er und deutete mit einer theatralischen Geste auf das Bauernhaus.
    „Ganz bestimmt nicht“, antwortete ich. „Außerdem ist das immer noch Sebastians Haus, also würde ihm diese Ehre zuteilwerden. Und abgesehen davon würde dich der Hausgeist Benjamin wahrscheinlich aus Prinzip auf der Stelle umbringen.“
    „Dann fasse ich mich kurz.“ Er griff nach meiner Hand und räusperte

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