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Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Liliths Kontrolle zu ergeben. Doch unmittelbar bevor ich das Bewusstsein verlor, zwinkerte Teréza mir zu und war im nächsten Moment verschwunden.
    Rasend schnell zog sich Lilith gleich darauf zurück. Ich konzentrierte mich auf Parrish. Die Haut auf seiner Hand war aufgeplatzt, und es hatten sich Blasen gebildet. Meine medizinische Diagnose lautete: „Sieht übel aus.“
    „Passt zu den Schmerzen, die sind auch ziemlich übel“, erwiderte Parrish und lächelte schwach. Ich konnte ihm anmerken, dass er sehr litt.
    Ins Krankenhaus zu fahren, stand gar nicht zur Debatte. Er war ein zweihundert Jahre alter Vampir, und keiner in der Notaufnahme würde mit seiner Physiologie etwas anfangen können. „Wird das wieder verheilen? Schnell, meine ich?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das dauert eine Weile.“
    „Sollten wir die Hand verbinden oder so?“
    „Das wäre sinnvoll“, bestätigte er.
    Dafür musste ich ihn ins Haus bringen, aber das Problem war, dass Benjamin Hackfleisch aus jedem fremden Vampir in Sebastians Haus machen würde.
    „Warte hier“, sagte ich und lief zum Haus. Ich legte meine Hand auf den Schutzbann, dann schloss ich auf. Kaum hatte ich die Türschwelle überschritten, spürte ich die Wärme des Hauses auf meinen Wangen. „Benjamin?“, rief ich behutsam. „Ich muss kurz einen anderen Vampir ins Haus lassen. Er ist ein Freund von mir, der ...“
    Die Lichter flackerten.
    „Es dauert nur einen Augenblick.“
    Eine große Standvase kippte um und zerschlug auf dem Fußboden.
    „Okay, dann werde ich mir nur holen, was ich brauche.“ Ich lief nach oben und entnahm dem Spiegelschrank im Badezimmer eine Mullbinde und Klebeband, während ich kalten Atem in meinem Nacken spürte. „Ihm wurde die Hand verbrannt“, erklärte ich Benjamin. „Das war Terézas Werk.“
    Schlagartig veränderte sich die Atmosphäre. Der eisige Hauch wich wohliger Wärme, und ich gewann den Eindruck, Parrish würde willkommen sein. Offenbar konnte Benjamin Teréza noch weniger leiden als den Gedanken an einen anderen Vampir.
    „Soll ich ihn holen? Und ins Haus bringen?“
    Nichts flackerte, nichts wurde zerschmettert. Das schien mir ein gutes Zeichen zu sein. Ich nahm das Verbandszeug an mich und kehrte zurück ins Erdgeschoss.
    „Ich glaube, du kannst reinkommen“, rief ich Parrish zu.
    Er tauchte mit der für einen Untoten typischen gruseligen Schnelligkeit wie aus dem Nichts in der Tür auf. „Solltest du das nicht etwas förmlicher machen?“
    „Als hättest du das nötig!“, murmelte ich. Immerhin hatte er in der Vergangenheit auch keine Schwierigkeiten damit gehabt, regelmäßig in mein Apartment einzusteigen. „Tritt bitte ein, Daniel Parrish“, sagte ich. „Aber nur für heute Nacht.“
    Er schnaubte. „Sieh einer an, ein Vorbehalt.“
    „Was macht das schon aus?“ Ich verdrehte die Augen. „Eigentlich brauchst du doch gar keine Einladung, nicht wahr?“
    Parrish reagierte darauf mit einem „Das wirst du nie erfahren“-Lächeln und trat ein, während er seine verbrannte Hand an sich gedrückt hielt. In aller Ruhe sah er sich um und erfasste dabei die teuren Möbel und die Unmengen an Büchern. „Sieh mal einer an“, sagte er leise und ließ sich auf das Wildledersofa fallen. „Ist ja richtig gemütlich hier.“
    Ja, er war eifersüchtig. Parrish mochte zwar den Akzent haben, aber er war kein Aristokrat. Stattdessen hatte er sich in früheren Zeiten als Wegelagerer betätigt und Kutschen ausgeraubt. Ich konnte praktisch die Dollarzeichen in seinen Augen sehen, als er im Geiste überschlug, wie viel jedes einzelne Möbelstück in diesem Zimmer wert war. Vor allem die Bücher mussten ihn beeindruckt haben. Ich war mir nicht sicher, ob er je über das Niveau eines Drittklässlers hinaus Lesen gelernt hatte - falls er überhaupt so weit gekommen war.
    Barney, die von Parrish immer sehr angetan gewesen war, kam aus ihrem Versteck hervor und ließ sich, ohne zu zögern, auf seinem Schoß nieder. Mit seiner unversehrten Hand begann er, sie zu streicheln, was sie mit lautem Schnurren beantwortete.
    Benjamin ließ die Vorhänge rascheln. Er mochte damit einverstanden sein, dass Parrish bleiben durfte, aber offenbar wollte er mich wissen lassen, dass Parrish ihm fortan nicht sympathisch war, wenn Barney unseren Gast mochte. Mit einem Kopfschütteln bekundete ich, wie absurd ich diese Rivalität zwischen dem Poltergeist und meiner Katze fand.
    „Lass mich mal deine Hand sehen“, forderte ich Parrish

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