Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
sich. „Du begehst einen Fehler. Niemand wird dich jemals so lieben wie ich.“
„Ich weiß“, erwiderte ich ernst. „Du würdest dein Leben für mich geben.“
„Immer und immer wieder“, bekräftigte er nickend.
„Ich liebe dich“, gestand ich ihm. „Aber das mit uns würde nicht klappen, jedenfalls nicht auf lange Sicht. Die Dinge, die ich an dir mag, sind dieselben, die uns letztlich auseinandertreiben würden.“ In der Zeit, in der ich von Parrish getrennt gewesen war, hatte ich gründlich über alles nachdenken können. Parrish war der Typ Mann, von dem ich mich sofort angemacht fühlte: ein böser Junge. Er war stark, impulsiv und mehr als nur ein bisschen verrückt. „Und selbst wenn du dich irgendwie ändern könntest, um besser zu mir zu passen, würde es mit uns nicht funktionieren - denn dann würde dir das abhandenkommen, was ich an dir so liebe. Es kann einfach nicht klappen.“
Parrish beugte sich vor und küsste mich mit eiskalten Lippen. „Ich musste es versuchen“, sagte er. „Ein letzter Versuch.“
Mein Blut geriet in Wallung, als er mich so berührte, aber meine Zehen verloren in der Kälte allmählich jedes Gefühl. Dennoch hielt ich seine Hand und sah ihm tief in seine sturmgrauen Augen. „Wenn du den Ring wiederhaben willst, kann ich das gut verstehen.“
„Nein“, wehrte er ab. „Ich möchte, dass du ihn behältst. Außerdem gibt es für mich keine andere.“
O nein. Eine Träne stieg mir ins Auge, und ich war drauf und dran, Sebastians Zorn in Kauf zu nehmen und zu versuchen, Parrish ins Haus einzuladen, als ich auf einmal ein Stöhnen hörte.
Teréza stand vielleicht fünfzehn Meter von uns entfernt am Straßenrand mitten im knöcheltief aufgehäuften Schnee und schwankte leicht hin und her. „O Gott“, murmelte ich.
„Was um alles in der Welt ist denn das?“, fragte Parrish und bewegte mitfühlend den Kopf so hin und her, wie Teréza im Wind schaukelte.
„Ein Vampir-Zombie. Ein Vambie? Ein Zompir? Egal, auf jeden Fall ist das Teréza, Sebastians ... also, Mátyás’ Mom.“
„Und wer ist Mátyás?“
„Sebastians Sohn.“
„Ah, verstehe.“ Nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte, fügte er noch an: „Der Mann, dem du den Vorzug gibst, hat auch noch eine überraschende Fülle an Familienangehörigen zu bieten.“
Parrish hatte völlig recht, und mir wurde immer deutlicher, welche Nachteile mit einer Hochzeit mit Sebastian verbunden waren.
Teréza machte einen Satz auf uns zu.
Ganz Gentleman, stellte sich Parrish schützend vor mich, woraufhin Teréza ihn anfauchte wie irgendein Ding aus einem B-Movie.
Er verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Teréza aufmerksam. „Sie kommt mir ziemlich harmlos vor“, meinte er, während sie weiter fremdartige Booga-Booga-Geräusche machte.
Ich stand machtlos hinter ihm im Schutz seines breiten Rückens, und als ich einen Blick um ihn herum zu werfen versuchte, holte Teréza prompt nach mir aus. Ihre Fingernägel kratzten über meine Wange.
Mit seiner Super-Ninja-Geschwindigkeit bekam Parrish ihr Handgelenk zu fassen, was sie laut kreischen ließ. Anscheinend ganz lässig hielt er sie fest und fand: „Besonders beeindruckend ist dein Vambie aber nicht.“
Wieder versuchte sie, an ihm vorbei nach mir zu schlagen, doch Parrish hinderte sie mühelos daran, mich zu erreichen.
„Unterschätz sie lieber nicht“, warnte ich ihn. „Sie ist eine Hexe.“
Man hätte meinen können, dass er auf meine Worte gehört hatte. Parrish ließ sie so abrupt los, als hätte er sich an ihr die Finger verbrannt. Was im Übrigen tatsächlich der Fall war. Helle, weißlich-gelbe Flammen hüllten seine Finger und die Handfläche ein. Ungläubig starrte er auf seine Hand, während ich verbranntes Fleisch riechen konnte.
Abermals holte Teréza nach mir aus, und ich duckte mich gerade noch rechtzeitig. Ich hob eine Handvoll Schnee vom Boden auf und drückte sie auf Parrishs Hand.
Teréza knurrte und versuchte einen weiteren Angriff, und ich ließ sie nicht aus den Augen, während ich mit dem Schnee die Flammen auf Parrishs Hand zu ersticken versuchte. Unsere Blicke begegneten sich, und ich dachte schon, sie würde mich jeden Augenblick wieder anspringen. Doch stattdessen hielt sie die Finger an ihre Zunge, als leckte sie mein Blut ab. Dann hauchte sie mir einen Kuss zu.
In mir regte sich Lilith, um etwas abzuwehren - was es sein mochte, wusste ich nicht so recht. Ich spürte nur, wie ich kurz davor war, mich
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