Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit

Titel: Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
Vom Netzwerk:
Überreste einer toten braunen Maus auf der  HelloKittty- Fußmatte. „Ach, wie eklig“, stöhnte ich angewidert auf, während Barney sich fröhlich schnurrend über ihr Futter hermachte.
    „Für die Jahreszeit wirklich ein ausgefallenes Präsent“, kommentierte Mátyás Barneys Geschenk, das ich soeben in einen Wust Küchentücher packte. Ich erwiderte nichts, weil ich genug damit zu tun hatte, meine Katze zu verfluchen und gleichzeitig in meine Stiefel zu steigen, die ich neben der Hintertür abgestellt hatte. Ich musste den Mäusekadaver nach draußen zu den Mülltonnen bringen, schließlich wollte ich nicht, dass der Leichnam im Küchenabfall zu stinken begann.
    Ich machte mir nicht die Mühe, eine Jacke anzuziehen, doch die Kälte, die mir entgegenschlug, war so heftig, dass sie mich förmlich in die Nase biss. Dort, wo beim Waschen ein paar Wassertropfen an meinen Haaren hängen geblieben waren, bildeten sich sofort Eiskristalle.
    Der Himmel hatte einen staubgrauen Farbton angenommen und kündigte damit den Sonnenaufgang an. Die kahlen Bäume hoben sich vor diesem Hintergrund als krasse Silhouetten ab. Alles war in die Stille gehüllt, die kurz vor Anbruch eines Tages herrschte.
    Ich eilte die vereisten Stufen hinab und überquerte den Hof in Richtung Scheune. Die großen Plastiktonnen säumten die abgewandte Seite des Gebäudes. Meine Hände kamen mir bereits halb erfroren vor, als ich den Sarg aus Küchenpapier in die erste Tonne warf. Auf dem rutschigen, glatten Rückweg zum verlockend warmen Haus bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Durch einen Spalt zwischen den Flügeln des Scheunentors hindurch konnte ich einen Schatten vorbeihuschen sehen. Etwas - oder jemand - hielt sich in der Scheune auf. Obwohl er Land genug besaß, hielt Sebastian keine Tiere. In der Scheune fanden in erster Linie seine Oldtimer Platz, und in einer Ecke standen verrostete landwirtschaftliche Geräte, die der Vorbesitzer zurückgelassen hatte.
    Mir war nicht klar, warum ich nicht schon früher daran gedacht hatte. Die Scheune war das ideale Versteck für jemanden, dem die Kälte nichts ausmachte, der aber vor der Sonne Schutz suchen musste. Der Gedanke machte mich stutzig. Hatte Teréza jetzt, nach ihrem Erwachen, mehr von einem Vampir als zuvor? Reagierte Mátyás deshalb so nervös, dass Sebastian seine Mutter ausfindig machen wollte? Lag es daran, dass er sie die ganze Zeit über direkt vor unserer Nase versteckt hielt?
    Hatte Mátyás seine Mutter dort untergebracht?
    Ich fand, ich sollte besser mal einen Blick in die Scheune werfen, nur um Gewissheit zu haben, doch bevor ich einen Schritt in Richtung Tor machen konnte, bemerkte ich den geöffneten Vorhang am Küchenfenster. Mátyás beobachtete mich. Ich winkte ihm zu, und sofort wurde der Vorhang zugezogen. Er wusste, was ich vorhatte, und ich wandte mich wieder dem Haus zu.
    Der Aluminiumgriff der Küchentür fühlte sich an meinen bloßen Händen eiskalt an, und als ich dann abrupt in das warme Haus zurückkehrte, stiegen mir Tränen in die Augen. Mátyás stand mit verschränkten Armen vor dem Herd. Seine entschlossene Miene verriet mir, dass er bereit war, sich mit mir zu streiten.
    Doch in dem Moment kam Sebastian herein und verkündete gut gelaunt: „Guten Morgen allerseits.“
    Er ging zwischen uns hindurch und steuerte zielstrebig die Kaffeemaschine an, während Mátyás und ich uns weiter anstarrten.
    Nachdem Sebastian sich eine Tasse eingeschenkt hatte, betrachtete er uns beide, lächelte mich an und hielt mir meinen Becher hin, den ich auf den Tresen gestellt hatte. Das heiße Porzellan versengte mir fast die Finger. „Hier ist alles beim Alten, wie ich sehe“, meinte er ironisch. „Obwohl es eigentlich ein bisschen früh am Tag ist, um sich gegenseitig anzuschweigen. Machen wir das nicht üblicherweise immer erst am Samstagnachmittag?“
    Ich hatte das Gefühl, ich sollte das Thema „Teréza“ anschneiden, aber als ich zum Reden ansetzte, blitzte in Mátyás’ Augen ein Hauch von Angst auf. Ich stutzte. Hatte er mir nicht erst gestern Abend gesagt, er wollte, dass Sebastian mit ihr redete? Was sollte dann dieser Blick? Fürchtete er etwa immer noch, Sebastian würde Teréza umbringen?
    „Also ehrlich, Leute, so heftig kann euer Streit nicht gewesen sein. Ich war doch gerade mal eine Viertelstunde unter der Dusche.“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Kannst du mich in die Stadt mitnehmen?“, fragte ich stattdessen.
    Mátyás wandte sich

Weitere Kostenlose Bücher