Garnet Lacey 04 - Biss in alle Ewigkeit
gegenüber nicht zugeben, dass ich mir mehr Sorgen um Parrish machte. Nicht, dass er Teréza noch einmal begegnete und dann von ihr komplett abgefackelt wurde! Stattdessen sagte ich: „Sebastian ist um sie besorgt. Er hat sie ... er liebt sie. Du und ich, wir beide wissen das.“
Mátyás zwinkerte mir zu. „Du bist so verständnisvoll.“
„Soll man kaum für möglich halten, nicht wahr?“, scherzte ich und seufzte dann. „Aber mal ernsthaft: Es ist ja schließlich nicht so, als wäre mir die gemeinsame Vergangenheit der beiden nicht bewusst. Und ungeschehen machen kann ich diese Zeit schließlich auch nicht.“
„Stimmt“, pflichtete er mir bei und wandte sich ab, um sein Kissen aufzuschütteln. Ich fand, dass er wieder ein wenig feindselig klang. Mit einem Schniefen fügte er dann noch hinzu: „Die Rolle der fürsorglichen Ehefrau, die ihrem Mann den Rücken stärkt, steht dir gut.“
Als Kompliment war das nicht gemeint, das war nicht zu überhören. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich gesagt haben sollte, dass er so sauer reagierte. „Ja“, entgegnete ich so sarkastisch, wie ich konnte. „Und du mich auch.“ Dann stürmte ich zurück nach oben ins Schlafzimmer.
Als ich mich wieder ins Bett legen wollte, war Sebastian wach. Er saß gegen das Kopfende gelehnt, sein langes Haar fiel ihm bis auf die Schultern. „Ist Mátyás zurück?“
Ich nickte. „Und er ist in Höchstform. Seiner Meinung nach muss Teréza dringend von dir zum Vampir ausgebildet werden.“
Er fuhr sich durchs Haar. „Das wäre ja schön und gut, wenn ich sie bloß irgendwie finden könnte. Sie scheint sich viel stärker für dich zu interessieren.“
Nachdenklich nahm ich am Fußende Platz. Entlang den Fensterrahmen hatte sich eine dünne Eisschicht gebildet, den Rest der Scheiben überzogen Eisblumen. „Kann sein“, stimmte ich ihm zu. „Aber dir will sie ganz offensichtlich auch wehtun.“
„Da hast du allerdings recht.“ Er lächelte finster.
„Ich glaube, ich werde den Zirkel bitten, mir bei einem Schutzzauber zu helfen.“
„Was denn? Als Attraktion für deinen Junggesellinnenabschied?“
Ich lachte. „Das ist überhaupt eine gute Idee - ein Zauber und eine Party. Das gefällt mir.“
Mit einem Mal fiel durch unser gemeinsames Gelächter alle Anspannung von mir ab, die ich seit dem Abendessen mit meinen Eltern mit mir herumgetragen hatte. Entspannt ließ ich die Schultern sinken. „Ein schrecklicher Tag, was?“, fragte ich.
„Komm her“, entgegnete Sebastian und klopfte vor sich auf die Matratze. Ich robbte ein Stück weiter und gehorchte, als er mit einer Fingerbewegung andeutete, ich solle mich umdrehen.
Er begann, meinen Nacken mit festen, selbstsicheren Berührungen zu massieren, und ich konnte fühlen, wie auch noch der letzte Stress unter seinen Fingerspitzen dahinschmolz. Ich wechselte mich mit genießerischem Stöhnen und leisen „Aaahs“ ab.
„Du solltest dein Oberteil ausziehen“, schlug er vor. „Dann kann ich deinen ganzen Rücken massieren.“
Als hätte ich einem solchen Angebot widerstehen können! „Warte, ich hole nur schnell das Öl aus dem Badezimmer.“
Ich huschte ins Bad und nahm die Flasche Massageöl aus dem Hängeschrank, die ich im Soap Opera gekauft hatte, meinem liebsten Körperpflegeshop in der State Street. Dort mischten sie einem seinen ganz persönlichen Duft, und ich hatte mir etwas zusammenstellen lassen, das mich an Sebastian erinnerte, weil es ein wenig Zimt und Moschus enthielt. Ich schnappte mir die Flasche und lief zurück ins Schlafzimmer.
Auf dem Weg zum Bett warf ich Sebastian die Flasche zu, der sie geschickt auffing, dann riss ich mir förmlich die Kleider vom Leib. Normalerweise neckte ich Sebastian immer erst ein wenig, indem ich ihn meinen nackten Körper betrachten ließ. Aber wir waren hier in Wisconsin, und es war tiefster Winter. Also warf ich mich bäuchlings aufs Bett und zog die Decke um mich, sodass nur mein Rücken frei war. Sebastian lachte über mein unzeremonielles Verhalten und setzte sich rittlings auf meinen Po.
Der Druck seines Körpers auf meinem Hintern genügte, um mich zu erregen. Ich hörte, wie er die Flasche Öl öffnete, und schauderte vor Vorfreude. Erst nachdem er das Massageöl zwischen den Händen verrieben hatte, um es anzuwärmen, verteilte er es auf meinem nackten Rücken. Ich stieß einen von Herzen kommenden Seufzer aus, während er seine Finger langsam zwischen den Schulterblättern kreisen ließ. Als
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