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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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einen eigenartigen Stolz. SIE war die Göttin, die mich auserwählt hatte, und nun erwählte ich SIE für mich.
    William eilte an mir vorbei, um nach Mátyás zu sehen.
    Ich hätte das Gleiche tun sollen, aber zuerst breitete ich die Arme aus und hieß meine Mutter willkommen.
    SIE stellte sich vor mich und legte IHRE Handflächen auf meine. Wir sahen uns in die Augen, und dabei wurde mir bewusst, dass wir gleich groß waren. Lilith mochte nicht perfekt sein, aber SIE war die perfekte Wahl für mich.
    Als wäre dieser Gedanke ein Signal gewesen, kam Lilith noch näher und verschmolz schließlich mit mir. Sofort konnte ich fühlen, wie SIE in meinen Bauch »heimkehrte«.
    Ich lief zu William, der neben Mátyás kniete. Der hatte sich bereits wieder aufgesetzt und schüttelte den Schnee aus seinem langen strähnigen Haar. »Ich hoffe, das hat funktioniert«, murmelte er.
    »Was hast du getan?«, wollte ich von ihm wissen.
    Er hustete und klopfte sich auf die Stelle, an der sich der göttliche Speer in seine Brust gebohrt hatte. Nach seinem Räuspern erklärte er: »Ich habe ihr gegeben, was sie haben wollte - ein Opfer.«
    »Was wer haben wollte? Lilith oder Athena?«, fragte William. »Und waren das Geister, die ich gesehen habe?«
    »Was hast du geopfert?«, hakte ich nach und ignorierte William für den Augenblick.
    Mátyás grinste mich schwach an, während wir ihm hochhalfen. Er klopfte sich den Schnee ab und entgegnete: »Meine Unsterblichkeit. Ich habe Athena gesagt, sie kann dieses verfluchte Geschenk haben. Vielleicht kann ich jetzt ja ein richtiger Junge sein, Geppetto.«
    Ich wollte ihm eben sagen, wie dumm das von ihm gewesen war, da zerriss ein Schuss die eben erst eingekehrte Stille.

 

DER STERN
    A STROLOGISCHE Ü BEREINSTIMMUNG : W ASSERMANN
    Wie urbane Guerillas, die wir eigentlich gar nicht waren, standen wir alle da, sahen uns überrascht an und fragten uns, woher der Schuss gekommen sein mochte. Keinem von uns kam es in den Sinn, sich auf den Boden zu werfen oder sich wenigstens zu ducken und Deckung zu suchen. Stattdessen suchten wir die Hügel und Gräberreihen ab. Glücklicherweise halfen uns plötzliche Rufe, die Richtung auf den Bereich auf der anderen Straßenseite gleich hinter einer großen Trauerweide einzugrenzen.
    »Halt!«, brüllte eine Männerstimme, unmittelbar gefolgt von einem erklärenden: »FBI!«
    Dominguez kauerte hinter dem dicken Baumstamm und spähte zwischen dem Baum und einem Grabstein mit der Inschrift Harper hindurch. Ich folgte seiner vermutlichen Blickrichtung und machte schließlich drei Gestalten aus, die sich hinter einer Reihe von Grabsteinen mit japanischen Symbolen darauf versteckten. Ich versuchte, die Gesichter zu erkennen, aber ich konnte mich nur fragen: Wer zum Teufel sind diese Typen?
    Ich hatte die Jungs erwartet, die mich im Parkhaus hatten überfallen wollen und die wieder in ihren formlosen Parkas unterwegs waren, doch stattdessen hielten sich dort Kerle auf, die ich nicht kannte. Einer von ihnen hätte womöglich der süße Kellner aus dem Susans sein können, aber sicher war etwas ganz anderes, nämlich dass einer von ihnen eine Waffe in der Hand hielt, die er jetzt auf uns richtete.
    Dann endlich kam es mir in den Sinn, mich zu ducken.
    Ich packte Mátyás und William und drückte die beiden zu Boden, gerade als ein Projektil an meinem Ohr vorbeisurrte.
    »Tod den Vampirhexen!«, brüllte jemand.
    Obwohl wir in einer leichten Vertiefung gestanden hatten, kam ich mir jetzt am Boden liegend völlig ungeschützt vor. Schlimmer noch, mein Bein lag quer über dem Hintern meines Stiefsohns, und meine Brüste drückten gegen die Rippen meines besten Freundes. Trotzdem wagte ich es nicht, mich zu rühren. Mein Herz raste wie verrückt, wir atmeten alle angestrengt, während wir auf den nächsten Schuss warteten.
    »Garnet«, flüsterte William. »Dein Ohr blutet.«
    Ich fasste an mein Ohrläppchen, das er anstarrte, und sah dann, dass Blut an meinen Fingern klebte.
    »Zu schade, dass Papa nicht hier ist. Er könnte das für dich abwischen«, murmelte Mátyás und rutschte unter mir zur Seite. Ich packte ihn am Mantel, denn auch wenn das keinen Sinn ergab, wollte ich nicht, dass er sich zu weit von uns entfernte. Es war wie in einem Horrorfilm: Wer sich von der Gruppe löst, muss sterben. Er schien zu verstehen, was ich meinte, und robbte wieder zu mir heran, aber nicht so nahe, dass wir uns berührt hätten.
    »Da hast du dir ja einen feinen Zeitpunkt

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