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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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hatten uns die zuckenden Wolken erreicht und umschlossen uns. Rauchwirbel schnappten nach meinem Gesicht. Nässe strich über meine Wangen, Kälte drang tief in meine Haut ein. Die Gewissheit, die ich bislang verspürt hatte, glitt in den Nebel davon. Stimmen flüsterten mir wieder und wieder »Mörderin« ins Ohr.
    Jedes Wort wirkte wie die Berührung durch einen Finger, die mir eine Gänsehaut bereitete. Mir schauderte, und ich musste die Zähne zusammenbeißen. Es stimmte, ich hatte diese Männer ermordet, als Lilith die Herrschaft über meinen Körper übernommen hatte, dennoch wollte ich das nicht hören, sondern alles leugnen.
    Bevor ich aber den Mund aufmachen konnte, legte Mátyás eine Hand auf meine Schulter. Allein der Druck seiner Finger half mir, mich zu konzentrieren, damit ich nicht von diesen Schuldgefühlen überwältigt wurde. Ich atmete tief durch und überwand den dringenden Wunsch, schreiend davonzulaufen, während ich die Geisterhände wie Spinnenbeine wegzuwischen versuchte. Die Geister erfüllten die Luft um uns herum, was uns das Atmen erschwerte. Wir mussten schnell etwas unternehmen, sonst würden wir uns allen guten Absichten zum Trotz nicht länger gegen die Geister behaupten können.
    Mátyás legte mir mit vielsagendem Blick einen Schneeball in die Hand, als lieferte er mir damit einen wichtigen Hinweis. Ich sah den kalten Klumpen ratlos an.
    »Die werfen wir«, erklärte er schließlich, als offensichtlich wurde, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, was er von mir wollte. »Du weißt schon, wir lenken einen Geist darauf und schleudern ihn mit dem Schneeball auf die Schurken.«
    »Alter!«, rief William froh gestimmt. »Das ist doch mal eine gute Idee!«
    Ich war mir zwar nicht sicher, ob man einfach so einen Geist in einen Schneeball verpacken konnte, um ihn dann als Wurfgeschoss zu benutzen, aber eine bessere Idee hatte ich auch nicht auf Lager. Und vielleicht würde ja dann endlich dieses höllische Stöhnen verstummen.
    Ich hob die Hand in der Absicht, einen Geist zu packen und ihn an den Schneeklumpen zu binden, da erwachte Lilith in mir und unterstützte mich mit IHRER Macht. SIE war die Mutter aller unheimlichen Dinge, und so spürte ich, wie IHRE Liebe mich wie eine Welle durchströmte. »Kommt, meine Kinder«, hörte ich mich mit IHRER Stimme sagen.
    Als ich das Gefühl hatte, einen Geist erwischt zu haben, zog ich ihn zu mir und stopfte ihn tief in den Schnee in meiner Hand, dann setzte ich mich weit genug auf, um mein Ziel sehen zu können, und warf den Schneeball.
    Die Schneekugel sah aus wie ein Komet, da der Geist sich wie ein Schweif hinter ihr erstreckte. Sie landete links von der Stelle, wo die Angreifer kauerten. Bevor ich mich wieder duckte, konnte ich noch sehen, wie einer von ihnen auf mich zielte. Doch das war genau der Moment, als William und Mátyás ihr Schneeball-Bombardement begannen. Augenblicke später waren unsere Widersacher von einem Wirbel
aus Eis, Schnee und Geistern umgeben.
    »Hilfe«, hörten wir sie rufen. »Wir werden angegriffen von ...« Dann: »Was zum Teufel ist denn das?«
    »Schnee-Ektoplasma«, meinte William, und wir begannen zu lachen.
    Im nächsten Moment rasten von allen Seiten Wagen auf uns zu, einige kamen auf der asphaltierten Straße zum Stehen, andere rutschten ein Stück durch den Schnee, Türen wurden aufgerissen, Leute sprangen heraus, richteten ihre Waffen auf uns - und von überall her ertönte es: »FBI!«
    Wow, so war das also, wenn die Kavallerie einem zu Hilfe eilte.
    »Sie haben da noch ein bisschen Geist hängen«, meinte Dominguez und strich durch mein Haar, als wollte er etwas herausfischen. Wir sahen beide auf die winzige Rauchfahne, die sich in nichts auflöste, als er seine Hand schüttelte.
    Mir lief ein Schauer über den Rücken, weil ich wusste, ich würde bestimmt noch eine Woche lang das Gefühl haben, dass diese Dinger an mir hingen.
    »Ektoplasmische Schneebälle?«, fragte Dominguez. »So was habe ich noch nie gehört.«
    »Aus Ihnen wird noch ein zweiter Fox Mulder werden«, zog ich ihn auf und stieß ihn mit einem Finger an.
    »Vergessen Sie den Gedanken gleich wieder«, sagte er und verzog den Mund.
    Eine Gruppe bewaffneter FBI-Agenten, darunter auch Special Agent Peterson, brachten die wütenden Jungs zu den Wagen. Der Kellner, den ich im Susans so süß gefunden hatte, spuckte in meine Richtung aus und murmelte irgendwas von Hexen und Huren. Er konnte nur froh sein, dass ich nicht alles verstehen

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