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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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stimmt, Frühling hört sich viel besser an.«
    Sebastian verzog die Mundwinkel und nickte ebenfalls, als hielte er das für keine schlechte Idee. Ich lächelte ihn an, und das Lächeln, das er mir daraufhin schenkte, schien von Herzen zu kommen.
    »Wenn ich dich schon am Telefon habe, sag mir doch mal, wo ich den kretischen Diktamos finde?«
    Ich riet William, im Kräuterregal im Lagerraum nachzusehen, und dann erinnerte ich ihn noch an die möglichen Alternativen für den Fall, dass der Bestand ausverkauft war.
    »Okay, ich mache dann besser mal Schluss«, meinte William. »Hier wird's allmählich voll. Du weißt schon, der Ansturm nach den Feiertagen.«
    »Freut mich zu hören«, sagte ich. »Tschüss!«
    William verabschiedete sich und legte auf.
    Ich klappte mein Handy zu und sah wieder zu Sebastian. »Ist das für dich wirklich okay? Dass wir hierbleiben, meine ich.«
    »Ich habe noch keinen neuen Flug gebucht«, gab er mit einem Schulterzucken zurück. »Wir könnten warten. Wien ist im Frühling wirklich wunderschön.«
    »Ich kann es nicht erwarten, deine Heimat kennenzulernen«, erklärte ich, da ich meinen egoistischen Impuls mit einem Mal bereute. »Wir könnten auch jetzt hinfliegen, wenn du möchtest. Ehrlich. Es war nur so eine spontane Idee.«
    »Ach, angesichts der Tatsache, dass der Heimatschutz und die Illuminati uns auf ihren Listen haben, wäre es vielleicht gar nicht so verkehrt, für eine Weile nicht in Erscheinung zu treten«, gab er zu bedenken.
    Sebastian und ich einigten uns auf eine kleine nächtliche Stadtrundfahrt. Nach einem kurzen Nickerchen und einer Dusche, bei der wir uns gegenseitig einseiften - bislang gefiel mir an unseren Flitterwochen ganz besonders das, was wir nackt erledigten -, bestellte ich ein Taxi, das uns in Minneapolis nach Uptown bringen sollte.
    Es sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Taxis in den Zwillingsstädten nichts mit denen in anderen Großstädten gemeinsam haben, die Tatsache ausgenommen, dass der Fahrer üblicherweise nur wenig Englisch beherrscht. Hier sind es in aller Regel Einwanderer aus Somalia oder aus anderen afrikanischen Ländern und praktizierende Moslems, die zum Teil so streng gläubig sind, dass sie sich weigern, am Flughafen die Weinkisten zu tragen, die man von einem Ausflug ins Napa Valley mitgebracht hat. Man bekommt auch keinen von ihnen dazu, auf ein Handzeichen zu reagieren und anzuhalten, auch wenn man so wild fuchtelt, dass einem
fast die Hand abfällt. Überhaupt nehmen sie nur ganz selten Leute mit, die am Straßenrand stehen. Im Normalfall muss man die Zentrale anrufen und ein Taxi bestellen, lediglich am
Flughafen und vor manchen Hotels stehen sie Schlange und warten auf Fahrgäste.
    Das war der Grund, warum ich mir während meiner Zeit in Minneapolis einen Wagen angeschafft hatte. Ich versuchte nach wie vor, nach Möglichkeit den Bus zu nehmen, aber es
gibt etliche Ecken in den Außenbezirken der Zwillingsstädte, die man mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach nicht erreichen kann.
    Als wir unter dem Vordach vor dem Hotel standen, das uns kaum vor dem Schneefall schützte, murmelte ich in meinen flauschigen Schal: »Vielleicht sollten wir einfach unseren
Wagen nehmen.«
    »Meinst du, das geht?«, fragte Sebastian, dessen Miene sich sofort aufhellte.
    Ich hatte ihm schon zuvor erklärt, was alles dagegen sprach. »Im Prinzip ja, aber in Uptown gibt es kaum Parkplätze, und dazu noch all die Ausnahmebestimmungen, die bei Schnee
gelten. Ich weiß schon gar nicht mehr, auf welcher Straßenseite man nun eigentlich parken darf.«
    »Ja, davon hast du gesprochen«, sagte er unüberhörbar enttäuscht. Doch beim Anblick, wie der Wind die Schneeflocken über die Fahrbahn trieb, war ich froh, dass sich unter diesen Bedingungen ein anderer den Weg durch ungewohnte Straßen bahnte.
    »Wir können morgen selbst fahren, versprochen. Vor allem wenn bis dahin besseres Wetter herrscht.« Ich lächelte ihn an und pikste ihm mit dem Zeigefinger neckend in den Arm.
    Obwohl wir Temperaturen um den Gefrierpunkt hatten, trug Sebastian einen dünnen schwarzen Tweedmantel und einen Seidenschal mit Paisleymuster mit einer dazu passenden
Krawatte, die ich ihm aus dem Katalog des Smithsonian bestellt hatte. Sebastian sah sehr stilvoll aus, und ich war davon überzeugt, dass es so wirken musste, als hätte ich meinen Arm
um einen wirklich großartigen schwulen Kerl gelegt – vor allem weil ich es in Sachen Mode nie so draufhatte wie er mit

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