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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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unverzichtbare Accessoires verkauften. Das waren die Überbleibsel der Uptown, wie ich sie noch kennengelernt hatte.
    Ich hatte gehofft, alte Erinnerungen wiederzufinden, doch tatsächlich konnte ich Sebastian nur die Geister dessen zeigen, was sich einmal in diesem Viertel befunden hatte.
    »Hier war früher die Rainbow Bar«, sagte ich, als wir an einem Lokal vorbeikamen, in dem man heute Sushi essen konnte. »Die war wirklich cool«, fügte ich wehmütig an.
    Sebastian nickte stumm.
    Wenn jemand verstehen konnte, wie ich mich fühlte, dann ganz sicher ein tausend Jahre alter Vampir.
    Ich selbst war für all diese Veränderungen noch nicht bereit.
    Orr Books existierte auch nicht mehr, stattdessen hatte dort Barnes & Noble eine Filiale eröffnet. Die meisten meiner Lieblingsgeschäfte waren längst verschwunden; was noch
verblieben war, versuchte für meinen Geschmack zu krampfhaft, das am Leben zu erhalten, was einmal die Uptown ausgemacht hatte. Diese Anstrengungen zielten einfach zu sehr darauf ab, um jeden Preis hip zu sein, sodass sie einfach ein Fehlschlag sein mussten. Aber wir waren nicht völlig vergebens hergekommen, denn zwischen all diesem übercoolen Zeugs fand sich hier und da doch noch etwas Authentisches - ein lustiger Vogel, der aus Gartengeräten geschaffen worden war, oder so grelles und so faszinierend strukturiertes Briefpapier, dass ich Sebastian einfach mit in den Laden schleppen musste, um es anzufassen.
    Wir schlenderten Händchen haltend die Straße entlang, während Schneeflocken wie aus dem Bilderbuch vom Himmel fielen und im Schein der Lichter dieser Stadt die Farbe wechselten.
    Als wir die Buchhandlung Magers & Quinn betraten, fühlte sich meine Nasenspitze halb erfroren an. Der wohltuende Geruch alter Bücher schlug uns entgegen, zusammen mit einem Schwall viel zu heißer Luft aus der Ventilation über uns. Sebastian und ich traten auf dem durchweichten Läufer den Schneematsch von unseren Stiefeln, dann trennten sich unsere Wege. Ich wusste, er würde sich als Erstes in die Philosophie-Abteilung zurückziehen, während ich mich in den Regalen für Okkultes und Astrologie umsehen wollte. Begegnen würden wir uns wahrscheinlich bei Alchemie und New Age.
    Richtig poetisch, wie?
    Nachdem ich meine Handschuhe in die Manteltasche gesteckt hatte, rieb ich voller Vorfreude meine Hände, was den angenehmen Nebeneffekt hatte, dass ich sie wärmen konnte. Auch wenn ich daheim meinen eigenen Buchladen leitete, liebte ich es, in anderen Buchhandlungen die Regale zu durchstöbern, vor allem solche mit alten Büchern. Bei Mercury Crossing gab es fast nur die neuesten Titel. Für viel mehr hatten wir keinen Platz, zumal es bei uns auch noch
Weihrauch, Tarotkarten, Kerzen, Schmuck und so ziemlich alles gab, was eine moderne Hexe sonst noch benötigte. Aber wenn ich für mich einkaufen ging, dann interessierte ich mich vor allem für Astrologiebücher, die kurz vor oder unmittelbar nach der Entdeckung des Pluto im Jahr 1930 erschienen waren. Aber wenn ich ehrlich war, konnte ich mich für jedes Buch begeistern, das sich um mein Lieblingsthema drehte.
    Während ich die Titel überflog - von denen ich viele leider als Restposten erkannte -, bekam ich auf einmal das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich drehte mich um und rechnete fast mit Sebastian, doch dann sah ich, wie eine hochgewachsene Gestalt hastig hinter einem Bücherstapel verschwand.
    »Hallo?«, rief ich, weil ich ein wenig so wie Pu der Bär bin und immer seltsamen Geräuschen auf den Grund gehe, auch wenn es sich beim Verursacher um ein feindseliges Tier handeln könnte. Ich lief dorthin, wo sich die Gestalt hinter ein hohes Regal zurückgezogen hatte, und spähte um die Ecke.
    Niemand hielt sich dort auf.
    Einen Moment lang stand ich nur da, kaute auf dem Daumennagel herum und starrte den leeren Gang entlang. Langsam begann ich, an meinem Verstand zu zweifeln. Ich hatte doch jemanden gesehen, oder nicht?
    »Sportbücher? Das ist aber eigentlich nicht deine Abteilung, nicht wahr, Garnet?« Gleichzeitig legte Sebastian seine Hand auf meine Schulter, woraufhin ich vor Schreck bestimmt einen Meter in die Luft sprang.
    »Musst du mich so erschrecken?«, fuhr ich ihn an, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte.
    »Offenbar habe ich das getan«, meinte er und lächelte flüchtig. »Darf ich sagen, dass du aussiehst, als wäre dir ein Geist über den Weg gelaufen?«
    Ich lachte halbherzig, während ich noch nach Atem rang. Angesichts dieses

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