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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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»Die hält mich frisch.«
    Die Sonne schien hell vom Himmel, was bedeutete, dass es draußen eisig kalt war. Ich spürte, wie auf dem kurzen Weg zum Wagen alle Wärme über meinen Kopf aus meinem Körper entwich. Sebastian öffnete mir die Beifahrertür.
    Nachdem er ebenfalls eingestiegen war, sagte ich zu ihm: »Weißt du, was ich jetzt gebrauchen könnte? Ein ordentliches Frühstück und jede Menge Koffein.«
    Da ich entschlossen war, Sebastian wenigstens bei diesem Anlauf von den schönen Dingen der Stadt zu überzeugen, redete ich unentwegt über alles Coole, was wir an diesem Tag unternehmen konnten. Ich schlug ihm die verschiedenen Museen vor: das Minneapolis Institute of Art, das Walker, das Weisman, das Science Museum, sogar das Minnesota History Center. Und vielleicht wollte Sebastian ja auch das Conservatory und den Como Zoo besuchen oder auch den »großen Zoo« in Apple Valley. Beide Zoos boten tropische Wanderpfade und andere Ausstellungen an. Und ich konnte mich daran erinnern, dass die Eisbären im Como Zoo besonders gut drauf waren, wenn es so kalt war wie im Augenblick.
    Schließlich hob Sebastian eine Hand, damit ich aufhörte zu reden, und sagte mir, er habe im Vorbeifahren ein Hinweisschild auf einen Coffeeshop bemerkt. Da mein Kaffeedurst für mich im Augenblick Vorrang vor allem anderen hatte, erklärte ich mich sofort damit einverstanden, dass Sebastian wendete.
    Wir landeten wieder in Saint Paul zwischen der Summit und der Grand Avenue. Das schmale Haus hatte man zwischen eine Zahnarztpraxis und eine Birkenstock-Filiale gequetscht. Als ich die Tür öffnete, schlug mir in Wellen der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee entgegen.
    »Hier gefällt’s mir jetzt schon«, ließ ich Sebastian gut gelaunt wissen.
    Sein Blick verriet mir seinen Eindruck, dass meine gute Laune etwas aufgesetzt und übertrieben rüberkam, dann ging Sebastian an mir vorbei zur Theke, um die Bestellung aufzugeben. Ich machte unterdessen einen freien Tisch inmitten des bestens besuchten Lokals aus. An den Wänden wechselten sich Schwarz-Weiß-Porträts von Hühnern mit Kunstdrucken von Werken französischer Maler ab. Eine seltsame Kombination, aber irgendwie schien sie zu funktionieren. Auf jedem Tisch stand eine niedliche kleine Lampe mit einem mit Fransen besetzten Schirm in einer der Grundfarben. Ich fühlte mich hier tatsächlich gleich wie zu Hause.
    Ich legte eine Hand auf meinen Bauch und tastete nach Lilith. SIE war immer noch irgendwo in mir, auch wenn ich spürte, dass SIE schlief und weit entfernt war. Dann versuchte ich, eine Verbindung zu Athena herzustellen. Hielt sie sich in der Nähe auf?
    Am Rande meines Gesichtsfelds konnte ich sie fast sehen.
    Eine silberne Rüstung umschloss einen muskulösen Körper mit prallen Waden, Oberarmen und Schultern. Olivfarbene Haut und dunkle Haare bildeten einen krassen Gegensatz zum reinen Weiß ihrer Toga. Wie ein Mannweib stand sie da, mit hoch erhobenem Haupt und durchgedrücktem Rücken. Eine Hand ruhte auf dem Heft ihres Schwertes, den allgegenwärtigen Schild hielt sie einsatzbereit vor sich.
    Athena war mir so überhaupt nicht ähnlich, dass es fast schon witzig war.
    Ich hatte mich mein Leben lang niemals für irgendeinen Sport begeistern können, und ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal ein Fitnesscenter besucht habe. Nichts an mir war kämpferisch, ganz im Gegenteil: Meine Kleidung war so mädchenhaft, dass es nicht überboten werden konnte, von dem Stringtanga, der meinen Hintern quälte, bis hin zu der glitzernden Strumpfhose unter meiner Jeans. Mein bestickter Sweater hatte einen kräftigen
Pinkton, und obwohl ich immer etwas dagegen zu unternehmen versuchte, war mein Haar ein einziges Durcheinander aus schwarz gefärbten Stacheln. Aber wenigstens trug ich
hervorragendes Make-up. Die Lippen waren rubinrot, dicke schwarze Ränder zogen sich um die Augen. Und ich hatte sogar eine Lage aus hellem Puder aufgelegt.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das Athena nicht gefallen würde.
    Wenn ich Lilith für Athena aufgab, würde ich mich dann in einen sportlichen Typ verwandeln? Und würde ich wieder ganz normal altem?
    Ich musste mir vor Augen halten, dass man Athena nicht nachsagte, Hotelzimmer in Trümmerhaufen zu verwandeln. Ja, sie war eine Kriegsgöttin, aber etwas ruhiger und ausgeglichener als die Königin der Hölle.
    Sebastian kam mit einem großen Pappbecher für mich und einer winzigen Tasse für sich an den Tisch. Ein

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