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Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen

Titel: Garnet Lacey 05 - Das bisschen Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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stützte sich schwerfällig auf mich, während ich ihm half, sich hinzusetzen. Sein T-Shirt hatte nur einen kleinen Riss abbekommen, und der schwarze Stoff ließ kaum erkennen, dass er sich mit Blut vollgesogen hatte. Seine Jeans dagegen wies einen verräterischen dunkelroten Fleck auf. »Es ging mir schon besser«, krächzte er. »Ich verhungere.«
    Das war mir klar gewesen. Wir mussten dieses Problem schnellstens lösen. Er benötigte Blut, um wieder zu Kräften zu kommen.
    Die Polizisten warfen einen Blick auf James’ blutbespritztes Hemd und das Messer in seiner Hand, dann sagte einer von ihnen: »Okay, wir klären das auf dem Revier.«
    »Nein«, warf ich verzweifelt ein. »Sie können ihn nicht einsperren. Er ist mein Ehemann, wir sind in den Flitterwochen.«
    Der Cop mit dem markanten schroffen Gesicht und den grauen Strähnen in seinem schwarzen Haar erwiderte: »Tut mir leid, Lady, aber Ihr Mann muss medizinisch versorgt werden, und es ist hier zu irgendeiner Art von Übergriff gekommen.« Mit diesen Worten zog er Einweghandschuhe an.
    Sebastian hielt sich den Bauch, während er sich ein wenig aufrichtete. »Ich werde den Mann nicht anzeigen«, ließ er den Polizisten wissen, allerdings klang seine Stimme sehr schwach.
    »Ich weiß nicht, ob das jemanden interessiert, wenn eine Waffe zum Einsatz gekommen ist«, gab der Officer zurück, was in Minnesota so viel bedeutete wie: »Ist völlig egal, also vergessen Sie’s.« Manchmal benötigte man ein Handbuch, um diese übermäßige Höflichkeit der Menschen hier zu verstehen.
    Die Frau mit dem Lockenkopf übergab James einem anderen Cop mit Einweghandschuhen, der etwas in der Art murmelte, dass es sicherer sei, wenn sich die Polizei um solche Verbrecher kümmere.
    Ich war ehrlich entsetzt, als ich hörte, wie dieser Mann über Sebastian redete, auch wenn der sich einen denkbar ungünstigen Tag ausgesucht hatte, um eine Lederjacke und ein T-Shirt mit Harley-Davidson-Aufdruck zu tragen. Im Vergleich zu dem Anzug-und-Schlips-Träger James sah Sebastian tatsächlich wie ein Raufbold aus.
    Hätte ich doch bloß nicht so tatenlos dagestanden und nur zugesehen! Ich kochte vor Wut und wünschte, Lilith wäre eingeschritten. Das hätte zwar viel üblere Folgen haben können, aber wenigstens hätte ich dann endlich in irgendeiner Weise gehandelt. Es widerte mich an, so hilflos zu sein. Als würde SIE auf eine Einladung warten, ließ Lilith auf einmal meine Haut sengend heiß werden.
    Doch noch während SIE sich regte, roch ich Zimt und gebackenes Brot. Das Aroma von Sebastians Manipulationsmagie beruhigte sofort die Bestie in mir. Das geschah aber so schnell, dass mir ein bisschen schwindlig wurde. Mir war jedoch klar, dass Lilith gar nicht das Ziel gewesen war. Vielmehr schien Sebastian an alle, die sich im Café aufhielten, einen »Vorschlag« auszusenden.
    »Sie müssen uns nicht festnehmen«, sagte er dem Polizisten, während ich die bernsteinfarbenen Sterne rund um seine Pupillen aufleuchten sah.
    Das Problem war nur, dass Sebastian eine große Menge Blut verloren hatte und seine Manipulationsmagie dadurch nur sehr schwach war.
    »Ja, ja, das sagen sie alle, Kumpel«, gab der Cop zurück.
    Ich legte sanft eine Hand auf Sebastians Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: »Versuch es noch mal.« Dabei schloss ich die Augen und schickte einen geistigen magischen Hilferuf an Lilith.
    Und dann war buchstäblich der Teufel los.
    Ein Zittern ging durch meinen Magen, meine Muskeln begannen so wild zu zucken, als hätte ich einen Krampfanfall. Irgendwo weit von mir entfernt hörte ich jemanden nach ärztlicher Hilfe rufen, doch da, wo ich mich befand, spielte sich ein Krieg ab.
    Vor meinem geistigen Auge rangen Bilder miteinander, die mal eine Eule im Sturzflug auf eine ganze Horde Kobras zeigten, mal eine Kriegerin, die ihr Schwert hoch erhoben hatte, um eine Verführerin zu schlagen, die ein altes, verzauberndes Wüstenlied sang. Mein Verstand weigerte sich beharrlich, sich auf ein einzelnes Bild zu konzentrieren, stattdessen ließ er alles gleichzeitig auf mich einstürzen, bis mir übel wurde.
    Das Schlimmste an allem war, dass mein Bewusstsein nicht länger in der Realität verharrte. Blitzartig wechselte ich von der Gegenwart, wo mir ein netter, viel zu jung aussehender
Rettungswagenfahrer mit einer kleinen Taschenlampe in die Augen leuchtete, in irgendeine alternative Realität, in der ich abwechselnd mit einem Kurzschwert nach einer Frau schlug oder versuchte,

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