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Garstige Gnome

Titel: Garstige Gnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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weißem, fast durchsichtigem Gras stand.
    »Ich warne dich …«, sagte Whitey.
    Während PJ hinabblickte, wurden die Grashalme rings um seine Füße immer länger und legten sich über seine Schuhe. Neugierig zog er einen Fuß hoch. Das Gras umkrallte ihn, aber mit einiger Mühe konnte er seinen Turnschuh losreißen. »Was zum –«
    »Beweg dich!«, rief Bree.
    PJ hob auch den anderen Fuß und riss dabei das Gras aus, das seinen Schuh gepackt hatte. Er traute seinen Augen nicht. Die Wurzeln an den klingenartigen Grashalmen waren grauenvolle, runde faustgroße Wesen mit Mäulern voller scharfer Zähne, wie grinsende Piranhas. Die Grashalme waren ihre Tentakel. PJ führte einen wilden Tanz auf, um sie abzuschütteln.
    Hinter ihnen erreichte ein Bogenschütze der Gnome das weiße Grasfeld und kniete sich hin, um zu schießen. Die Grashalme flossen ihm über die Beine und fesselten ihn an den Boden. Er schrie auf und schlug um sich, während die fleischfressenden Wurzeln über den Gnom herfielen und ihn verschlangen wie ein blutdürstiger Hai-Schwarm.
    »Bleib in Bewegung!«, rief Bree.
    PJ verspürte einen ungeahnten Energiestoß und stob den beiden hinterher.
    Hinter ihnen packte Slurp den Arm des gefallenen Bogenschützen und wollte ihn nach oben ziehen, aber es war zu spät. Der Soldat war bereits zerfleischt von den scharfen Tentakeln und hatte die Hälfte seines schwarzen Bluts verloren. Traurig schüttelte Slurp den Kopf, dann nahm er wieder die Verfolgung der Menschen auf. Seine Gnom-Soldaten eilten ihm nach. Einige rannten auf allen vieren, wie Hunde. Andere hüpften wie Kängurus. Sie waren nicht besonders schnell, aber ausdauernd und schienen nicht müde zu werden. Langsam aber sicher schlossen sie auf.
    »Wir sind fast da!«, sagte Whitey.
    »Wo?«, keuchte PJ.
    Vor ihnen erhob sich eine Reihe von Felsblöcken, die das Ende des fleischfressenden Grasfelds markierten. Bree und Whitey stiegen über sie hinweg. Während PJ ihnen nachstolperte, dicht gefolgt von zwei keulenschwingenden Gnome, richteten sich hinter den Felsen zwei menschliche Bogenschützen auf und nahmen ihr Ziel ins Visier. Ihre Pfeile zischten PJ an den Ohren vorbei. Die beiden Gnome hinter ihm stürzten und wurden sofort vom fleischfressenden Gras verschlungen.
    PJ wurde vor Erleichterung fast ohnmächtig, als die Bogenschützen zwei weitere Pfeile hervorzogen. Hechelnd kämpfte er sich über die Felsen, während die beiden Schützen den anstürmenden Gnomen ihre tödlichen Geschosse entgegenschickten. Angesichts der heransausenden Pfeile blieben einige der Kerle wie angewurzelt stehen. Es war ein Fehler. Das Gras schoss aus dem Boden und verschlang auch sie.
    »Hah!«, rief PJ.
    Die Menschen schossen weiter. Slurp kam trotz der vielen Pfeile, die ihn nur knapp verfehlten, herangestürmt, bot seinen Soldaten ein furchtloses Beispiel.
    »Tracker! Zum Sumpf!«, rief Whitey einem der Bogenschützen zu, und zu PJs Verdruss preschten der Albino und Bree gleich wieder los.
    Der angesprochene Mann nickte. Es war ein alter Bursche mit ledrigem Gesicht und zerschlissener Rüstung, der sich mit der Effizienz des erfahrenen Soldaten, aber auch mit dem Schmerz des Alters bewegte. Er zog PJ auf die Füße. »Hoch mit dir, Junge«, sagte Tracker mit einer Gelassenheit, die eine vieljährige Erfahrung mit lebensbedrohlichen Situationen verriet. »Wir ziehen uns zurück.«
    PJ atmete schnell ein paar Mal durch und wankte dem Mann hinterher.
    Der andere Bogenschütze, eine Frau, hielt die Stellung, um die Gnome eine Weile zu beschäftigen. Sie zückte ihr Schwert und erschlug die beiden ersten, die es über die Felsen schafften. Dann kam Slurp. Die Frau holte aus und ließ ihre Klinge auf das ungeschützte Bein des Haupmanns herabsausen, aber Slurp war viel zu schnell und stark für sie. Er stieß die Klinge einfach beiseite, stemmte die Kriegerin in die Höhe und schleuderte sie hinter sich zu seinen wartenden Soldaten. Dann kletterte er ganz nach oben auf die Felsen und blickte auf das Tohuwabohu hinab. »Packt sie ein, damit wir sie später fressen können!«, befahl er.
    Ein kurzes Stück hinter den Felsen blieb PJ wie angewurzelt stehen. Eine Sumpflandschaft voller Schlingpflanzen im schlammigem Brackwasser erstreckte sich vor ihm, so weit sein Auge reichte.
    Der alte Soldat, Tracker, stieg ohne zu zögern in die matschige Brühe hinein. »Bleib auf den Pfaden«, wies er PJ an.
    »Welche Pfade?«, fragte PJ.
    »Behalte den Schlamm im Auge, der seine

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