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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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wo die Chestnut Avenue ist”, murmelte Susannah. Sie schüttelte den Kopf. Vivian war nie auch nur in der Nähe dieser Einrichtung gewesen, wusste aber offenbar, dass sie hier war.
    “Ich möchte nicht, dass die Milch verdirbt.”
    “Das wird sie nicht.” Susannah wendete und fuhr zurück nach Hause.
    In weniger als fünf Minuten hatte Susannah den Wagen ausgeräumt. Sie stellte die verderblichen Lebensmittel in den Kühlschrank, ließ die restlichen Taschen aber unausgepackt auf dem Küchenschrank stehen. Vivian sollte keine Gelegenheit bekommen, sich die Sache mit der Stadtrundfahrt noch einmal anders zu überlegen.
    “Bist du fertig?”, fragte sie.
    “Wofür?” Ihre Mutter blinzelte sie verwirrt an.
    “Wir wollten doch zum
Wal-Mart
fahren, erinnerst du dich nicht?”
    Vivian musterte sie, als sei sie nicht sicher, ob ihr dieser Ausflug Spaß machen würde.
    Ach was, dachte Susannah. Sie hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken, als die beiden wieder ins Auto stiegen. Der Parkplatz des
Wal-Marts
war beinahe voll besetzt. Diesmal hakte Vivian sich nicht bei Susannah unter, doch nach ein paar Schritten umfasste sie Susannahs Ellbogen.
    “Ich glaube, ich habe seit der Parade zum vierten Juli nicht mehr so viele Menschen auf einem Fleck gesehen”, sagte Vivian, als ein Mitarbeiter des Supermarktes in blauer Uniform ihnen einen Einkaufswagen brachte.
    “Es ist Zahltag im Sägewerk”, sagte eine Frau, die Vivians Worte offenbar mitbekommen hatte.
    Carolyn macht in diesem Monat offensichtlich einen guten Schnitt, dachte Susannah. Vivian hatte sich den Einkaufswagen genommen und schob ihn vor sich her. Es half ihr, etwas zu haben, an dem sie sich festhalten konnte. So verlor sie nicht die Balance.
    Sie liefen gerade den ersten Gang hinunter, als Susannah jemanden ihren Namen rufen hörte. Sie drehte sich um und sah eine große, leicht übergewichtige Frau, die sie anblickte. Es dauerte einen Augenblick, bis sie die Frau erkannte.
    “Sandy? Sandy Thomas?”
    “Susannah Leary?”
    Sie brachen in Gelächter aus. “Meine Güte, es ist Jahre her, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.” Sandys Augen leuchteten vor Freude.
    Sandy war eine gute Freundin gewesen, ein Mensch mit der unschätzbaren Fähigkeit, in allem immer nur das Positive zu sehen. Sie hatten nach dem Abschluss noch viel Kontakt zueinander gehabt. Und als Sandy Russell Giddings, den Sohn des örtlichen Apothekers, geheiratet hatte, war Susannah eine der Brautjungfern gewesen.
    “Ich wusste nicht, dass du in Colville lebst”, sagte Susannah.
    “Russ und ich sind seit einer Ewigkeit wieder hier.”
    Susannah lächelte Vivian an. “Du erinnerst dich doch an meine Mutter, oder?”
    “Ja, natürlich. Hallo, Mrs. Leary.”
    “Hallo, meine Liebe. Sie waren eine Freundin von Susannah, stimmt's?”
    Sandy nickte.
    “Meine Tochter versucht gerade, mich zum Auszug aus meinem Zuhause zu bewegen”, verkündete Vivian laut genug, dass mehrere Leute in ihrer Nähe die Köpfe zu ihr drehten.
    “Mutter!”
    “Wieso? Es ist doch wahr.” Vivian stützte sich auf den Einkaufswagen. “Denkst du, ich weiß nicht, was du vorhast?”
    “Meine Mutter lebt im
Altamira”
, erzählte Sandy. “Und sie liebt es. Sie sagt immer, dass sie es bereut, mit dem Umzug so lange gewartet zu haben.”
    Dankbar lächelte Susannah sie an.
    Vivian verschränkte die Arme vor der Brust. “Ich werde mein Zuhause nicht verlassen. Und damit basta!”
    Sandy warf Susannah einen verständnisvollen Blick zu. “Wir könnten uns doch bald mal treffen”, schlug sie vor.
    Susannah zuckte mit den Schultern, wusste nicht genau, was sie ihr darauf sagen sollte. Für Vivians Unterbringung zu sorgen stand im Augenblick für sie an erster Stelle. “Ich würde gern”, begann sie, “aber …”
    “Ich stehe im Telefonbuch, also ruf mich einfach an”, erwiderte Sandy, drückte ihren Arm und ließ Susannah damit wissen, dass sie sie verstand und mit ihr fühlte.
    Susannah hatte große Lust, sich mit Sandy zu treffen. Nachdem Carolyn auf das Internat in Frankreich gekommen war, wurde Sandy ihre größte Vertraute. Sie war auch dabei, als Jake Susannah das erste Mal fragte, ob sie mit ihm ausgehen wolle.
    Ein freudiges Gefühl durchströmte Susannah, als sie an diesen Moment zurückdachte. Sie war mit ihren Freundinnen bei einem Football-Spiel gewesen, bei dem sie auch Jake gesehen hatte. Er war mit Sharon, einem Mädchen aus ihrer Klasse, dort. Nach dem Spiel gingen alle zu einer

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