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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Blutpakt-Soldaten auszuweichen, und ließ sie jedes Mal Deckung nehmen, wenn
ein Schweber über sie hinwegraste. Sie hielten sich von Menschenansammlungen
fern und mussten nur ein einziges Mal ein Individuum zum Schweigen bringen, das
sie gesehen hatte. Ein Mann mittleren Alters hatte einfach einen Hof betreten,
als sie ihn gerade im Laufschritt überquerten. Er hatte sie angestarrt, ohne
ein Wort zu sagen, und war einfach in sein Habitat zurückgekehrt.
    Meryn
hatte sich aus der Gruppe gelöst und war dem Mann in das Gebäude gefolgt. Ein
paar Minuten später war er wieder aufgetaucht, und sie hatten ihren Weg
fortgesetzt.
    Niemand
fragte Meryn, was er getan hatte. Alle wussten es. Alle wussten, dass es
absolut vorrangig war, das Unternehmen so lange wie möglich geheim zu halten.
Es war ein notwendiges Übel. Wie das Erschießen der Rettungsmannschaften. Ein
notwendiges Übel.
    Larkin
gefiel es überhaupt nicht. »Notwendiges Übel« hörte sich für ihn an wie eine
dieser zu cleveren Phrasen, die benutzt wurden, um Unrecht zu entschuldigen.
Und es gab mehr als genug unnötiges Übel in der verfluchten Galaxis, ohne
vorsätzlich dazu beizutragen.
    Unter
dem Strich gefiel ihm ganz einfach nicht, dass Meryn überhaupt keine
Gefühlsregung zeigte. Er blieb ruhig und ausdruckslos. Wahrscheinlich eine
Eigenschaft, die Rawne und vielleicht sogar Gaunt als absolut professionelle
Hingabe für seine Pflicht bewundert hätte. Doch Larkin fand, dass ihm
persönlich weit weniger unbehaglich dabei zu Mute gewesen wäre, wenn Meryn auch
nur ein Fünkchen Bedauern oder Erregtheit darüber an den Tag gelegt hätte.
    Kurz
vor Morgengrauen des 224. legten sie eine Ruhepause ein und suchten Schutz im
Erdgeschoss einer verlassenen Weberei.
    Sobald
der Tagzyklus begann, würden sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt
sein, und sie mussten etwas essen und eine Mütze voll Schlaf nehmen. Die
Weberei, die geplündert und dann mit Brettern vernagelt worden war, befand sich
am Rande eines kleinen öffentlichen Platzes voller ausgebrannter Fahrzeuge, Schutt
und Trümmer. Eine öffentliche Bild/Ton-Tafel auf der anderen Seite des Platzes
gab die jüngste Tirade von Slaiths Predigern von sich. Bürger standen rings um
Feuer, die in Ölfässern brannten, und starrten auf den Bildschirm.
    Sie
aßen etwas, dann übernahm Kuren die erste Wache.
    Er
weckte sie alle nach ungefähr zwei Stunden. Draußen war es immer noch dunkel.
Die Lampen, die sich zu Beginn des Tagzyklus automatisch hätten einschalten
sollen, waren zerschossen worden.
    Ouranberg
schien in einer beständigen Dämmerung zu leben, was ihnen beim Vorankommen
enorm helfen würde, wie Mkvenner bemerkte.
    Kuren
hatte sie wegen der Sendungen geweckt.
    Die
Prediger waren verstummt. Gute fünfzehn Minuten waren verstrichen, ohne dass
auf dem Bildschirm etwas anderes als Schnee zu sehen gewesen wäre.
    Dann
war Sagittar Slaith aufgetaucht.
    Er war
absolut beängstigend.
    In den
Einsatzbesprechungen vor Beginn dieses Unternehmens hatte man ihnen ein paar
verschwommene, aus großer Entfernung gemachte Aufnahmen gezeigt, von denen man glaubte,
dass sie Slaith darstellten; vage Andeutungen einer großen, stämmigen Gestalt,
aber nichts, was man als Bild hätte bezeichnen können.
    Das
Gesicht auf dem Schirm war vollkommen haarlos: kahl und rasiert, es fehlten ihm
sogar Wimpern und Brauen. Die Ohren waren massiv verlängert durch das Gewicht
und die Anzahl der Stecker und Ringe darin. Sie sahen aus wie die Hautfalten
einer Eidechse.
    Slaiths
Zähne waren Dreiecke aus Chrom, wie Dolchspitzen. Drei große, alte diagonale
Narben zogen sich über beide Wangen, rituelle Schnitte, mit denen er seinen
Pakt mit Urlock Gaur besiegelt hatte. Er trug einen weißen Pelzumhang über
einer stachelbewehrten, kastanienfarbenen Servorüstung. Seine Augen waren
pupillenlose weiße Schlitze.
    Seine
Stimme war das weiche, gedämpfte Pulsieren eines Albtraums, der den Schläfer
voller Entsetzen aufwachen ließ, doch ohne klare Erinnerung daran, warum er
sich fürchtete.
    Er
redete mit ihnen. Direkt mit ihnen. Er sprach ein stockendes Niedergothisch.
    »Soldaten
des Imperiums. Ich weiß, dass ihr hier seid. Ich weiß, dass ihr hier in meiner
Stadt seid, unaufgefordert. Und wie Ungeziefer durch die Dunkelheit schleicht.
Ich kann euch riechen.«
    »Feth!«,
stammelte Larkin.
    Meryn
bedeutete ihm zu schweigen.
    »Ihr
werdet sterben«, fuhr Slaith fort. Seine Augen blinzelten nicht ein Mal. »Ihr
werdet bald

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