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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Der Himmel war eine blendende Schüssel aus topasfarbenen
Altostratuswolken und die morgendlichen Verschmutzungsbänke, die aus der Brühe
nach oben quollen, lösten sich in gelbliche Dämpfe auf, da der Wind
auffrischte. Im Westen brauten sich unheilvolle Wolken in der Ferne zusammen.
    Ouranberg
war drei Kilometer entfernt am Ende einer riesigen Konstruktion aus verrosteten
Trägern. Die Stadt war dennoch gewaltig. Das Sonnenlicht funkelte und leuchtete
auf ihren Fensterreihen. Aus den Kuppeln stiegen dünne schwarze Rauchfahnen wie
schmutzige Daumenabdrücke auf.
    Außer
Atem von der letzten Etappe seiner Kletterpartie, lehnte er sich an einen
dünnen Felsvorsprung etwa fünfzig Meter unterhalb der Spitze des Schornsteins.
Einen Fuß hatte er eingehakt, um nicht vom Wind in die Tiefe gefegt zu werden.
Der Brenner hoch oben summte, da der Wind durch die Höhlungen der Brennerhalterungen
heulte, und etwa alle zehn Minuten ertönte ein lautes Tosen, wenn Gas entzündet
wurde und die Flammen in den Himmel schossen. Asche rieselte wie Schneeflocken
herab.
    Der
Inhalt seiner Sauerstoffflasche war längst verbraucht, und er war gezwungen,
die in seinem Helm eingebaute Gasmaske zu benutzen. Das bedeutete, jeder
Atemzug war feucht und warm und es war unmöglich, tief einzuatmen. Der Aufstieg
wäre auch in sauberster Luft schwer gewesen. Er hatte bereits zwei Kilo weggeschwitzt.
Sein Kopf schmerzte vom Sauerstoffmangel.
    Hände,
Knie und Füße waren trotz der Handschuhe und der verstärkten Hosenbeine und
Stiefel blutig und wund.
    Er
fing wieder an zu klettern und schaffte zehn Meter. Das brachte ihn fast auf
die Höhe der untersten Streben des Pipelinegerüsts. Er hob rasch das Visier, um
Wasser aus seiner Flasche zu trinken, und klappte es dann wieder herunter. Die
Versuchung, die eisige Außenluft einzuatmen, war beinahe überwältigend.
    Er
kletterte zum Rand des Gerüsts. Aus der Ferne hatte es schlank ausgesehen, doch
nun, aus der Nähe, nahm er die gigantischen Ausmaße der Träger und Holme zur
Kenntnis. Daran entlangzuklettern würde nicht leicht sein. Die Holme waren viel
zu weit auseinander. Er würde Hand über Hand auf dem Bauch über die Träger
kriechen müssen.
    Und
Ouranberg irgendwann im nächsten Jahrhundert erreichen.
    Die
Alternative bestand darin, weiterzuklettern und die Brücke auf der Rohrleitung
zu überqueren. Das bedeutete, er musste an dem zunehmend steileren und
glatteren Schornstein weitere vierzig Meter senkrecht erklimmen.
    Er
prüfte die Spannung des Seils, das unter ihm baumelte. Es war nicht mehr viel
Spielraum übrig, also verbrachte er zehn Minuten damit, die Ausrüstung zu sich
hochzuziehen. Mit voller Ausrüstung zu klettern, wäre unmöglich gewesen. Er war
gezwungen, alles zusammenzubinden und jedes Mal, wenn das Ende des Seils
erreicht war, zu sich emporzuhieven. Wäre bei der Landung doch nur sein
Sprungtornister nicht beschädigt worden.
    Er
schaltete sein Helmkom ein und versuchte es wieder mit einem Rundruf.
    »Larisel,
Larisel, könnt ihr mich hören?«
    Nichts.
    »Larisel,
Larisel, kommen.«
    Immer
noch nichts. Er wusste, dass er mit Sicherheit außer Reichweite war, konnte
aber dennoch nicht widerstehen, es hin und wieder zu versuchen.
    »Larisel,
Lariseil ... hier spricht Mkoll. Hört mich jemand? Hört mich jemand?«

 
    3
     
     
    Der
Countdown für die Invasion hatte begonnen: Unternehmen Donnerwolke. Etwas mehr
als einen Tag entfernt.
    Gaunt
und Rawne gesellten sich zu Marschall Van Voytz und den Offizieren der Urdeshi
und Phantiner, um das angetretene Sechste Krassische zu begutachten. Es
handelte sich um ein neu aufgestelltes Regiment von der erst kürzlich befreiten
Agrarwelt Krassia in den randwärtigen Marginalien. Zweitausend Männer in
kupferfarbener Uniform und grauen Tschakos. Ihr kommandierender Offizier,
Oberst Dalglesh, war ein Veteran des Planetaren Verteidigungsheers mit
buschigen Augenbrauen und einem spektakulären Schnauzbart.
    »Ein
prima Haufen, Ihre Männer, Oberst«, sagte Gaunt am Ende der Inspektion zu ihm.
    »Vielen
Dank, Herr Kommissar-Oberst«, sagte Dalglesh, der sich aufrichtig über das Lob
zu freuen schien. »Ich darf sagen, dass es eine Ehre ist, an Ihrer Seite zu dienen.«
    Gaunt
hob eine Augenbraue.
    »Wirklich«,
sagte Dalglesh. »Das Erste Tanith hat einen beachtlichen Ruf. Krassia wurde
dank des Kreuzzugs der Heiligen Sabbat besiedelt. Ihre Leistungen in ihrem
Namen auf der Schreinwelt Hagia erfreuen sich bei meinen Leuten

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