Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
eine Spritze gegen
Höhenkrankheit gaben — Acetazolamid, an das sie seit den Heiligen Tiefen auf
Hagia mehr als gewöhnt waren. Die gespritzte Substanz enthielt außerdem ein
Breitband-Antitoxin und ein Medikament gegen Luftkrankheit.
    Dorden
warf leere Ampullen in einen Plastiksack. »Haben Sie schon eine Spritze
bekommen, Herr Oberst?«, fragte er Gaunt, indem er eine frische Glasampulle in
den Metallrahmen seiner pneumatischen Spritze einsetzte.
    Gaunt
hatte absichtlich noch keine bekommen. Der ehrwürdige Oberstabsarzt hatte ihn
eine halbe Stunde zuvor in seiner Kabine aufgesucht, um ihm die Spritze zu
verpassen, doch Gaunt hatte es für angemessener gehalten, sich die Spritze vor
seinen Männern geben zu lassen.
    Dorden
spielte nur seine vorher vereinbarte Rolle.
    Gaunt
zog einen Handschuh aus und zog den Ärmel hoch.
    Dorden
schoss die Nadel in Gaunts entblößten Unterarm und tupfte den herausquellenden
Blutstropfen mit einem Stück Gaze ab. Gaunt achtete darauf, nicht
zusammenzuzucken.
    »Irgendwelche
Drückeberger?«, flüsterte er Dorden zu, während er den Ärmel wieder
herunterzog.
    »Ein
paar. Sie würden alles mit dem Bajonett abstechen, aber der Anblick einer Nadel
...«
    Gaunt
lachte.
    »Beeilen
Sie sich. Die Zeit arbeitet gegen uns.«
    Im
Vorbeigehen nickte Curth Gaunt zu. Wie Dorden würde sie den Absprung nicht
mitmachen. Vielmehr würde sie die wenig beneidenswerte Aufgabe haben, im
stillen, leeren Lazarett der Nimbus auf das Eintreffen der Verwundeten
zu warten.
    »Der
Imperator beschütze Sie, Herr Kommissar-Oberst«, sagte sie.
    »Vielen
Dank, Ana. Möge er Sie bei Ihrer Arbeit leiten, wenn die Zeit kommt.«
    Gaunt
mochte Curth — und das nicht, weil sie zu den attraktivsten Dingen dieses
Regiments zählte. Sie war gut. Mehr als gut. Verdammt gut, wie Corbec sagen
würde.
    Und
sie hatte ein erfülltes Leben in der Vervunmakropole aufgegeben, um sich um das
Erste Tanith zu kümmern.
    Von
gut gemeinten Wortwechseln mit Soldaten wie Domor, Derin, Tarnash und dem
robusten Flammer-Soldat Brostin ein wenig aufgehalten, erreichte Gaunt
schließlich die Versammlung der Späher.
    Sie
standen im Kreis um Sergeant Mkoll. Bonin, Mkvenner, Doyl, Caober, Baen, Hwlan,
Mkeller, Vahgnar, Leyr und die anderen.
    Nicht
notwendigerweise die besten Kämpfer des Regiments, aber der Grund für dessen
Ruf. Verstohlenheit. Sonderaufträge. Und bisher alles Tanither. Kein Verghastit
hatte bisher ausreichend Befähigung an den Tag gelegt, um sich Mkolls
Elite-Spähern anzuschließen. Nur einige wenige, unter ihnen Cuu, hatten echtes
Potenzial erkennen lassen.
    Gaunt
trat zwischen sie, und alle nahmen Haltung an und salutierten. Er winkte
lächelnd ab.
    »Stehen
Sie bequem. Ich bin sicher, ich wiederhole nur, was Mkoll Ihnen bereits gesagt
hat, aber ich habe so ein Gefühl, dass diese Schlacht von Ihnen abhängen wird.
Der Marschall und die anderen Regimentskommandeure betrachten dies als eine
Nuss, die sie mit Gewalt knacken wollen. Ich glaube, sie irren sich. Ich
glaube, dass wir Grips brauchen werden. Es wird ein Stadtgefecht mit
Straßenkämpfen und dergleichen. Cirenholm mag auf einem verdammten Berg liegen,
aber es ist trotzdem eine Stadt. Sie müssen mit Verstand töten. Bringen Sie uns
rein. Sorgen Sie dafür, dass wir uns dort heimisch fühlen. Der Marschall hat
jedes Ansinnen abgelehnt, irgendjemandem unter dem Kommandeursrang die
Stadtpläne zu geben, aber ich setze mich darüber hinweg.«
    Gaunt
reichte den Spähern die hauchdünnen Kopien der Pläne.
    »Feth
weiß, warum er nicht will, dass Sie die zu sehen bekommen. Wahrscheinlich will
er nicht, dass Soldaten mit Eigeninitiative ohne vorherige Absprache mit der
Führung handeln. Ich will das schon. Denn die Sache ist die: Das wird kein
Kampf, in dem die Kommandeure herumsitzen und Befehle schreien können. Das ist
kein Schlachtfeld. Wir dringen in ein komplexes Gebilde voller Feinde ein. Ich
will es so schnell wie möglich im Namen des Gott-Imperators einnehmen und
sichern. Das geht nur mit einer lebendigen Führung. Das geht nur mit Aufklärung
und Erkundung. Das geht nur mit spontanen Entscheidungen vor Ort. Wenn wir
gewonnen haben, verbrennen Sie diese Karten. Essen Sie sie auf. Wischen Sie
sich den Arsch damit ab, und spülen Sie sie weg. Sollte der Marschall danach
fragen, sagen Sie ihm einfach, Sie hatten Glück!«
    Gaunt
hielt inne. Er sah sie der Reihe nach an, schaute jedem in die Augen. Sie
erwiderten seinen Blick.
    »Ich
glaube nicht an Glück.

Weitere Kostenlose Bücher