Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith
fünfundvierzig Urdeshi-Pionieren und den Einheiten, die
bis Cirenholm von Corbec und Soric geführt worden waren. Diese letzten beiden
unterstanden vorübergehend Raglon und Arcuda, und Gaunt behielt die
unerfahrenen Anführer in seiner Nähe. Er hätte sich keine Sorgen zu machen
brauchen. Arcuda bewies eine Begabung für Taktik, die in Gaunt den Wunsch
weckte, ihn schon früher befördert zu haben, und Raglon war so selbstsicher und
zuversichtlich, wie er insgeheim gehofft hatte. Vom ehemaligen kleinen
Kom-Träger hatte Raglon es weit gebracht.
Sie
brachen durch eine halb verteidigte Häuserlinie und wehrten mit ihren
Flammenwerfern einen Gegenangriff von Loxatl ab.
Dremmond
und Lyse führten die Flammer gegen die nichtmenschlichen Söldner. Sie besaßen
eine fantastische Widerstandkraft gegen Laser, flohen aber heulend vor den
Flammen. Da Nittori aus seinem eigenen Trupp noch verwundet war, hatte Gaunt
Lyse gestattet, seine Rolle zu übernehmen. Sie war der erste weibliche Flammer
im Regiment, eine weitere bemerkenswerte Leistung, die die Verghastiten für
sich verbuchen konnten.
Kurz
nach 14:00 Uhr Imperialer Standardzeit erwischte Gaunts Streitmacht Elemente
des Blutpakts auf dem Imperiumsplatz von der Seite, schlug sie in die Flucht
und erreichte die belagerten Geister in der Schola. Trotz der Kämpfe, die
draußen weitertobten, da die Urdeshi den Hauptpalast stürmten, nahm sich Gaunt
die Zeit, sie alle persönlich zu begrüßen und ihnen für ihre Tapferkeit und
Entschlossenheit zu danken. Von den sechzehn Geistern und vier Spezialisten der
Phantiner, die Unternehmen Larisel gebildet hatten, schienen sie die einzigen
Überlebenden zu sein. Banda mit einem gebrochenen Handgelenk. Späher Bonin und
Sergeant Varl, beide im Chaos der Kämpfe nach Slaiths Tod schwer verwundet.
Vadim
mit einer schweren Gehirnerschütterung infolge des Transporterunfalls. Larkin,
der unter seiner Migräne litt, die schließlich mit voller Wucht eingesetzt
hatte, und leise weinte.
Mkvenner,
Kuren und Sergeant Meryn, alle ramponiert, aber wunderbarerweise praktisch
unverletzt. Spezialist Kersherin, der einzige Überlebende der Phantiner
Sprungtruppen.
Geschwaderführer
Jagdea, die insbesondere Bonins Bemühungen pries, bei den laufenden
Feuergefechten die Gefangenen zu beschützen, darunter auch ein Pilot namens
Viltry und Spezialist Cardinale.
Cardinale,
erfuhr Gaunt, war während der Belagerung an seinen furchtbaren Wunden
gestorben.
Gaunt
forderte sofortige medizinische Versorgung für sie an und versuchte nicht an
die anderen zu denken, die es nicht geschafft haten. Rilke, Cocoer, Nour, Doyl,
Adare, Nessa, Mkoll … Milo.
Fünfzehn
Minuten später meldete sich Arcuda über Kom bei Gaunt, um ihm zu sagen, dass
seine Männer Milo und Nessa lebend auf dem Dach des Ministeriums für den
Dampfexport gefunden hätten. Gaunt schloss die Augen. Der Imperator beschützt.
Als
fiele es ihm erst nachträglich ein, wandte er sich noch einmal an die
Überlebenden und fragte: »Ach, übrigens ... wer hat den entscheidenden Schuss
am Ende abgegeben? Larkin?«
»Keiner
von uns«, sagte Meryn. »Larkin hat das Schwein mehrfach getroffen und Nessa
auch, glaube ich. Aber er trug einen Individualschirm.«
»Aber wer
war es dann ...?«
Gaunts
erstaunte Frage wurde schließlich am Spätnachmittag beantwortet, als
Urdeshi-Einheiten, die die Palastruinen durchsuchten, einen einsamen
tanithischen Späher bewusstlos in den Trümmern fanden.
Der
Name auf seiner Hundemarke lautete Mkoll.
Die
Loxatl setzten Rawnes Einheiten in den Palasthabs westlich des Kernlands der
Alpha-Kuppel schwer zu. Die Nichtmenschen benutzten irgendeine Art von schwerem
Mörser mit Sprengmunition, wahrscheinlich eine größere Ausgabe ihrer
charakteristischen Flechettewerfer. Obel war mit seiner Einheit vorgerückt, und
Bragg war es gelungen, eine Stellung der Loxatl mit seiner Autokanone
auszuschalten, aber die tödlichen Granaten fielen immer noch.
Mit
den Soldaten Lubba und Jajjo war Gol Kolea durch die Rückwand einer
geplünderten Küche in irgendeinen Wartungstunnel durchgebrochen, der ihnen
gestattete, direkt zur Flanke der Loxatl-Geschützstellungen vorzurücken. Als
Kolea geduckt aus dem Tunnel kam, konnte er das regelmäßige Pank-Schifffff! des Mörsers der Loxatl hören und eine menschliche Stimme, die nach einem
Sanitäter rief.
Das
Trio rannte geduckt über den mit Trümmern übersäten Beton und huschte hinter
eine explodierte Hauptwasserleitung,
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