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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Der schwer atmende Milo sah, dass sich
der Halteriemen seines Lasergewehrs an einer verrosteten Schraube verfangen
hatte, die ein kleines Stück aus dem Metalldach ragte. Dremmond klammerte sich
immer noch an ihn. Der Riemen dehnte sich und franste an den Rändern aus.
    Etwas
Schweres fiel neben ihnen auf das mit Reif bedeckte Dach.
    Es war
das Ende eines geborgenen Absprungseils, das nach oben in die Dunkelheit
führte.
    »Halt
es fest!«, hörte Milo eine Stimme von oben rufen. Er tastete danach und schloss
die Hände darum. Als er die Kuppel emporschaute, sah er einen Soldaten Hand
über Hand zu ihnen herunterklettern. Es war der Verghastit Vadim. Ein Gemenge
von Schatten weiter oben zeigte an, wo Bonin, Haller, Domor und einige der
anderen das andere Ende des Seils unter dem Kom-Mast verankerten.
    Vadim
erreichte sie.
    »So
geht das, seht ihr?«, sagte er, während er ihnen zeigte, wie sie sich das Seil
um die Hand wickeln mussten, damit es sich nicht lösen konnte. »Habt ihr euch
gesichert?«
    »Ja«,
sagte Milo.
    »Dann
haltet euch fest.«
    Zu
Milos äußerster Verblüffung kletterte Vadim an dem Seil an ihnen vorbei und
weiter nach unten zur Dachkante. Die Anstrengung ließ Wolken aus Dampf und
Eiskristallen aus dem Lufttauscher auf der Rückseite der Kapuze seiner Gasmaske
quellen.
    Vadim
erreichte die Kante, band sich das baumelnde Ende des Seils um den Knöchel wie
ein Luftakrobat und wälzte sich dann auf den Bauch, so dass er mit dem Kopf
voran über dem Abgrund hing.
    »Was
zur Hölle macht er da?«, stotterte Dremmond.
    Milo
schüttelte den Kopf — eine sinnlose Geste für einen Mann unter einer Gasmaske
—, aber ihm fehlten die Worte. Sie konnten sich nur festhalten und abwarten.
    Vadim
bewegte sich wieder, zog sich hoch und löste das Seil um seinen Knöchel, um es
sich um die Hüfte zu binden und zusätzlich mit seinem Arretierhaken zu sichern.
Dann griff er in sein Koppel und holte eine Kabelrolle hervor, ein
metallverstärktes Kletterseil von viel kleinerem Durchmesser als das Absprungseil
und ein regulärer Bestandteil der Ausrüstung jedes Gardisten. Er beschäftigte
sich einen Moment damit und befestigte es dann an der Rettungsleine, die zu den
Männern oben führte, dann schwang er sich wieder über die Kante.
    »Können
Sie mich hören, Sergeant? Ich habe alles gesichert«, sagte Vadim plötzlich über
Kom.
    »Verstanden«,
antwortete Haller.
    »Und
vergewissern Sie sich, dass Sie gut verankert sind«, sagte Vadim.
    »Wir
sind hier oben an den verdammten Mast gebunden.«
    »Gut.
Möglichst gleichmäßig ziehen. Zählen Sie zwischen den Zügen bis drei, und
achten Sie darauf, dass Sie immer alle gemeinsam ziehen, sonst landen wir alle
irgendwo da unten.«
    »Verstanden.«
    »Dann
los.«
    Das
Hauptseil ruckte. Sie rutschten langsam wieder das Dach empor, ging Milo auf,
ein paar Zentimeter bei jedem Ruck. Er hielt sich fest und spürte Dremmonds
Hände, die sich noch fester an ihn klammerten.
    »Los
doch!«, trieb Vadim die Männer von unten an.
    Es
schien eine Ewigkeit zu dauern. Milo spürte kaum noch etwas.
    Dann
griffen Hände nach ihm und zogen ihn und Dremmond zu den rings um den Mast
versammelten Geistern hoch, an dem das Seil festgebunden war.
    Als er
zu Vadim nach unten schaute, sah Milo zu seiner Überraschung, dass er nicht
allein war. Noch zwei weitere Gestalten wurden mit hochgezogen. Milo packte sofort
mit an und fiel in den Zugrhythmus ein.
    Vadim
hatte Seena und Arilla gefunden, die beiden Verghastitinnen mit dem Karabiner
aus Hallers Trupp. Das Landungsboot hatte sie von der Kuppel gezogen, doch das Seil
war über ihnen gerissen und hatte sich um einen Luftschacht unter der Dachkante
gewickelt. Sie hatten am Seil über dem Abgrundgebaumelt. Vadim hatte ihre
verzweifelten Hilferufe auf dem Weg zu Milo und Dremmond gehört.
    Die
Geister zogen das Trio in die relative Sicherheit der Dachterrasse. Der
erschöpfte Vadim blieb einen Moment auf dem Boden liegen. Fayber, der einzige
überlebende Sanitäter, untersuchte die Mädchen und versorgte dann Dremmonds
hässliche Wunde, die an den entblößten Stellen bereits Blasen zu werfen begann.
    Die
Geister schalteten Taschenlampen ein und überprüften ihre Waffen und
Ausrüstungen. Haller und Domor zogen Taschenkompass und Feldstecher zu Rate und
suchten die massive Wölbung der Kuppel ab. Domor rief Bonin zu sich. Er war
einer der besten Späher des Regiments, einer von Mkolls Auserwählten.
    »Was
machen wir jetzt?«, fragte Nehn

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