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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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der Armee unter seinem direkten Kommando, die auf
Primaris angesetzt war. Die Infanterie-Regimenter entfernten sich rasch von der
Landestelle, und die motorisierten Einheiten wurden aus den Landefahrzeugen
ausgeladen und verteilten sich in den tiefer gelegenen Tälern.
    Die Gabel, mit der er die alten
Berggebilde von Schreinziel Primaris einkreiste, hatte drei Zinken, drei von
Panzern unterstützte Infanterievorstöße, die von den Mordianern im Westen, den
Lattariern im Osten und den Tanithern im Süden angeführt wurden. Bisher gab es
noch keine Spur von einem Feind, gegen den sie hätten kämpfen können.
Tatsächlich gab es nicht einmal einen Hinweis darauf, dass sich auf Epsilon
überhaupt andere Truppen als diejenigen des Imperiums befanden.
    Dravere nahm einen Griffel und
kritzelte eine kurze Nachricht für Oberst Flense von den Jantinern auf eine
Datentafel. Flense würde ihm Augen und Ohren am Boden ersetzen, sich an die
Fersen der Tanither heften und zum Eingreifen bereithalten. Gaunts Vorstoß war
der einzige, an dem er interessiert war.
    Dravere verschlüsselte die
Botschaft mit dem Jantiner Gefechtsjargon und sendete sie den Patriziern als Kom-Impuls.
    Flense würde ihn nicht
enttäuschen.
    Er ließ sich zurücksinken und
gestattete sich ein dünnes Lächeln.
    Er wusste, diese Strategie
würde ihn teuer zu stehen kommen, aber er hatte Leben genug, mit denen er
bezahlen konnte. Die Leben von fünfzigtausend Infanteriesoldaten unter seinem
Kommando hier auf Epsilon. Er betrachtete sie als Anzahlung für seine
Vergöttlichung.
    Er beschloss, die Gelegenheit
zu nutzen und sich auszuruhen und zu meditieren.
     
    Der zweite Tag dämmerte, als er
in seine Kommando-Hängematte zurückkehrte und die Meldungen der Nacht
begutachtete. Alle seine Einheiten waren bis zum Einbruch der Dunkelheit wie
erwartet vorgerückt und hatten dann Nachtlager errichtet. Beim ersten Tageslicht
waren sie wieder ausgerückt. Auch in der Nacht hatte es keine Spur vom Feind
gegeben, noch hatte Dravere mit entsprechenden Meldungen gerechnet. Sein Stab
hätte ihn beim ersten abgefeuerten Schuss umgehend geweckt.
    Gemurmel und Geschäftigkeit
erfüllte die Kommandozentrale jenseits des runden Schutzgeländers rings um
seine Konsole.
    Flottenoffiziere und
Munitoriums-Adjutanten mischten sich mit Stabsoffizieren der Armee und
Mitgliedern seines persönlichen Stabs, bemannten die Cogitatoren und Verschlüsselungsgeräte,
analysierten Truppenbewegungen und übertrugen sie auf eine große hololithische
Karte, ein dreidimensionales Gebilde aus Licht, das vom Kuppeldach herabhing.
    Plötzlich hallte ein Ruf durch
die Zentrale: »Marschall Tarantine meldet, dass seine Cadischen und
Afghalischen Einheiten Feindberührung haben. Schwere Kämpfe vor Schreinziel
Tertius!«
    Das erste Gefecht , dachte Dravere. Endlich .
    Rote Anzeigenrunen blinkten auf
der Kartenprojektion. Braune und rötliche Flecken zeigten die Ausdehnung des Gefechts
vor Tertius an. Feindpositionen blinkten jäh, nachdem sie ausgemacht worden
waren, und tauchten als aggressive kleine gelbe Sterne auf.
    Er gab weitere Befehle, um die
schwere Artillerie und Panzer heranzuführen und durch deren Beschuss Tarantines
Linie zu festigen. Zwei weitere Gefechtszonen tauchten auf der Karte auf, als
der Vorstoß gegen Secundus auf verborgene Geschütz-stellungen stieß. Die
feindlichen Truppen begannen mit einem Gegenbombardement. Mehr braune Zonen,
mehr gelbe Sterne.
    Dravere schaute mit einem Auge
beständig auf die blinkenden Signale, die den schnellen Vorstoß der Tanither
mit ihrer Rückendeckung aus Mordianern, Jantinern und Vitrianern markierten.
Bisher war der Vorstoß auf Primaris noch nicht auf Widerstand gestoßen.
    »Es fängt an, General«, sagte
eine Stimme zu seiner Linken.
    Dravere schaute auf und in das
Gesicht des Imperialen Taktikers.
    Wheyland war ein kahlköpfiger
Mann mit imponierender Statur und durchdringendem Blick. Er trug schwarze
Uniform mit den roten Tressen von Macaroths taktischen Ratgebern, aber Dravere
hatte schon bei ihrer ersten Begegnung gewusst, wer der Mann wirklich war. Ein
Spion, ein Beobachter, ein Wachhund, den Macaroth geschickt hatte, um Dravere
zu überwachen.
    »Ihre Einschätzung, Wheyland?«,
fragte Dravere glatt.
    Der Taktiker betrachtete die
Karte. »Wir haben mit heftigem Widerstand gerechnet. Ich gehe davon aus, dass
sie noch mehr in der Hinterhand haben als das hier.«
    »Vor Primaris rührt sich noch
nichts. Wir sind davon ausgegangen,

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