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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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dass es dort am schlimmsten sein würde,
nicht wahr?«
    »In der Tat.« Wheyland schien
Draveres Sarkasmus nicht zur Kenntnis zu nehmen. »Noch ist es ruhig, aber nicht
mehr lange. Wenn das hier tatsächlich eine Schreinwelt ist, wird ihre
Verteidigung unbeugsamer und fanatischer sein, als wir uns das vorstellen
können. Lassen Sie Ihre Truppen nicht zu rasch vorrücken, General, damit die
Linien nicht zu weit auseinander-gezogen und die Einheiten zu verwundbar
werden.«
    Dravere wünschte, er hätte dem
Taktiker unverhohlen sagen können, was er von seinem Rat hielt, aber Wheyland
gehörte zu Macaroths Militär-Aristokratie, und eine Beleidigung wäre
kontraproduktiv. Er wollte schreien: Ich habe diese Invasion schneller und
wirkungsvoller in Gang gesetzt, als es jeder andere Befehlshaber in der Flotte
könnte, und Sie wagen mir zu raten, langsamer vorzurücken?
    Aber er nickte nur und verkniff
sich einstweilen jede Bemerkung.
    Wheyland hockte sich auf das
Schutzgeländer und seufzte nachdenklich. »Für uns ist es schon lange her, was,
Hechtor?«
    Dravere sah ihn scheel an.
    »Lange her? Was meinen Sie?« Wheyland
lächelte ihn an.
    »Die Hitze der Schlacht? Wir
waren früher einmal beide bei der Infanterie. Mein letztes aktives Gefecht
liegt zwanzig Jahre zurück, und dabei ging es gegen die verwünschten Eldar auf
Ondermanx. Jetzt beobachten wir Datentafeln und schieben Akten hin und her. Das
Oberkommando ist eine ehrenwerte Aufgabe, aber manchmal vermisse ich den
Schweiß und die Mühen des Gefechts.«
    Dravere leckte sich die Lippen
ob des verlockenden Gedankens, der ihm gerade kam. »Ich kann jeden tüchtigen,
willigen Kämpfer brauchen, Wheyland. Wollen Sie nach draußen?«
    Für einen Moment schaute
Wheyland verblüfft drein, dann grinste er plötzlich und stand auf. »So eine
Gelegenheit kann ich gar nicht ablehnen. Die Kampftechnik dieses hochgelobten
tanithischen Regiments fasziniert mich. Ich bin sicher, aus der eingehenden
Beobachtung ihrer Gefechtsmethoden ließen sich viele wertvolle neue Ideen für die
taktische Gefechtsplanung ziehen. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich mich ihnen mit
Freuden anschließen.«
    Du bist so verdammt
durchsichtig, dachte Dravere mürrisch.
    Du willst dich selbst
überzeugen, nicht wahr?
    Aber er wusste auch, dass er
nichts dagegen tun konnte. Wenn er einem Imperialen Taktiker jetzt seinen
Wunsch abschlug, konnte das seinen Plan gefährden.
    Ich kann mich später noch mit
dir befassen, entschied er.
    »Würde es Ihnen etwas
ausmachen, die Rolle eines Beobachters im Feld zu übernehmen? Ich kann immer
Augen und Ohren am Boden gebrauchen.«
    »Mit Ihrer Erlaubnis«, sagte
Wheyland, während er Anstalten machte aufzubrechen, »nehme ich eine Chimäre von
der Reserve und fahre nach vorn. Ich habe eine Abordnung Leibwächter, die als
Geschützmannschaft dienen kann. Selbstverständlich werde ich Ihnen über alles
Bericht erstatten.«
    »Selbstverständlich«, stimmte
Dravere humorlos zu.
    »Ich trage Sie in die Liste
ein. Wie wird Ihr Gefechtscode lauten?«
    Wheyland schien einen Moment
nachzudenken.
    »Wie wäre es mit dem Rufzeichen
meiner alten Einheit? Adlerschwinge.«
    Dravere notierte sich den Namen
und gab die Einzelheiten an seinen Adjutanten weiter.
    »Gute Jagd ... Taktiker«, sagte
er, als der Mann die Kommando-zentrale verließ.
     
     
    3
     
     
    Gaunt schaute von der Niederschrift
auf, die Kommunikations-offizier Raffian von der abgefangenen Kom-Nachricht
angefertigt hatte.
    »Sagt Ihnen das irgendwas,
Kommissar?«, fragte er.
    »Das habe ich gestern
Nachmittag aufgeschnappt.«
    Gaunt nickte. Es war eine
Botschaft im Jantiner Gefechtsjargon.
    Mit Blick auf Macaroths
Vermittlungen hatte er Rafflan ange-wiesen, seine Kom-Einheit auf Empfang zu schalten
und den Kom-Verkehr zu belauschen. Die Nachricht war von Dravere an Flense: ein
direkter Befehl, die Geister zu beschatten. Gaunt rieb sich das Kinn. Langsam
deckte der Feind seine Karten auf.
    Er blickte voraus auf den hohen
Gebirgspass voller Farndickicht und dessen Reihen eingefallener Türme. Er war
versucht, Rawne zurückzuschicken und den Weg für die Jantiner hinter ihnen
verminen zu lassen, aber letzten Endes standen sie auf derselben Seite. Sie
hatten die Nachricht erhalten, dass vor den anderen beiden Zielen Kämpfe
ausgebrochen waren, schwer und blutig. Es ließ sich unmöglich sagen, worauf sie
hier in dieser großen Höhe stoßen würden. Er wagte nicht, die Truppen
aufzuhalten oder gar zurückzudrängen,

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