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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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eine Warnung: Hinterhalt voraus!
     
    20
     
     
    Sie hatten eine lange, niedrige
Zisterne aus Stein erreicht, hellblau und glasig, von der vor ihnen vier Wege
abzweigten. Öliges schwarzes Wasser tropfte von der Decke und sammelte sich in
der Mitte des schrägen Bodens.
    Rawne spürte, wie er sich
innerlich anspannte und zögerte.
    Unwillkürlich streckte er eine
Hand aus, um sich an der schmierigen Wand abzustützen, als ein stechender
Schmerz durch seinen Kopf zuckte und dort wie eine dicke Spinne haften blieb
und sich in seine Gesichtsknochen verbiss. Zuerst sah er alles doppelt, dann
verschwamm sein Blickfeld.
    Es war wie eine Warnung ...
Eine Warnung, dass voraus etwas lauerte ...
    Der Major krächzte einen
unartikulierten Laut, bei dem die anderen sich überrascht umdrehten oder zu
Boden warfen. Das Geräusch hatte kaum begonnen, durch die Zisterne zu hallen,
als Wheyland mit seinem Lasergewehr in die Dunkelheit schoss und dabei
Positionierungsbefehle brüllte.
    Eine Salve Dornengeschosse und
Laserstrahlen flog ihnen entgegen.
    Gaunt warf sich hinter einen
eingestürzten Felsbrocken, während Schüsse gegen die glasigen Wände über ihm
krachten und zischten.
    Um ein Haar wären sie in einen
Hinterhalt gelaufen! Wären Rawnes Warnung und Fereyds rasche Reaktion nicht
gewesen ...
    Aber woher hatte Rawne davon
gewusst? Er war weit hinten in der Reihe. Wie hatte er sehen können, was Mkolls
scharfen Augen ganz vorn entgangen war?
    Fereyd gab im Moment die
Befehle, aber Gaunt hatte nichts dagegen, das Kommando an ihn abzutreten. Er
vertraute dem taktischen Instinkt seines Freunds, und Fereyd war in der
besseren Position und hatte die bessere Sicht, um den Tunnelkampf zu lenken.
Gaunt schaltete seine Lampe aus, um sich nicht zur Zielscheibe zu machen, und schwang
dann sein Lasergewehr herum. Mkoll, Caffran, Baru und die Soldaten des
Taktikers schossen ebenfalls, und Larkin gab Bragg mit seinem exotischen Gewehr
Deckung, da dieser die massige Autokanone in Feuerstellung brachte. Dorden
kauerte bei Domor.
    Rawne robbte vorwärts und legte
eine Dornenpatrone in seine gestohlene Waffe. Er erhob sich, tastete mit den
Fingern um den unvertrauten Abzug herum und schoss einen summenden Dorn in die
Einmündung des Gangs voraus. Ein Krachen ertönte, dann ein Schrei. Rawne lud
die Waffe rasch nach und schoss noch einmal.
    Wie eine langsame, schwere
Biene kroch sein Dorn zwischen den dahinzuckenden Lichtstrahlen aus den
Lasergewehren der anderen Männer vorwärts. Larkins Gewehr schoss wiederholt mit
ihrem kuriosen Klatsch-Knall-Doppelgeräusch. Dann legte Bragg los, und die
ganze Zisterne erbebte unter seinen massiven Feuerstößen.
    Plötzlich stank die stickige
Luft nach Kordit und verbrauchtem Fyzelen.
    »Feuer einstellen! Aufhören!«,
rief Gaunt mit einer scharfen, nach unten gerichteten Handbewegung.
    Stille senkte sich über die
Zisterne.
    Herzen pochten zehn Sekunden
lang, zwanzig, fast eine Minute, dann kam der Sturmangriff. Der Feind strömte aus
zwei Tunneleinmündungen voraus und flutete in die Kammer.
    Gaunts Männer warteten, da sie
diszipliniert genug waren, um zu wissen, wie lange sie innehalten mussten. Dann
fingen sie wieder an zu schießen: Rawnes Dornenwerfer, Braggs Autokanone,
Larkins Karabiner, die Lasergewehre von Gaunt, Fereyd, Mkoll, Baru, Caffran und
den drei Kreuzzugs-Leibwächtern. Die Zisterne bündelte die Ziele für sie. Nach
zehn Sekunden lagen fast dreißig tote Feinde leblos in der schmalen Kammer, und
ihre Leiber behinderten den weiteren Vormarsch derjenigen dahinter, was noch
leichtere Zielscheiben aus ihnen machte.
    Gaunt kniete in seiner Deckung
und feuerte mit der Suchen-Zielen-Schießen-Routine, wie er sie auch seinen
Männern eingetrichtert hatte. Er erwartete es von ihnen und wusste, dass sie
von ihm nicht weniger erwarteten. Sie metzelten den Feind nieder, jeder sorgfältig
gezielte Schuss durchschlug hautenge Plastikanzüge und Maskenvisiere. Doch die
Flut wurde nicht schwächer.
    Allmählich fragte sich Gaunt,
was zuerst versiegen würde: die Flut der Feinde, die Munition seiner Männer
oder der Platz in der Zisterne, der noch kein totes Fleisch enthielt
     
     
    21
     
     
    Sie kamen aus den erdrückenden
Schatten der Torbögen der Nekropole in ein ausgedehntes Innental voll glühender
Hitze und Wärme abstrahlender Felsen. Brochuss und seine Männer blinzelten mit
ob der Hitze tränenden Augen ins Licht. Der Major schnauzte Befehle nach rechts
und links, formierte seine Männer

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