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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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neu und ließ sie in breiter Front zwischen
den umgestürzten Monolithen und geborstenen Felsen Aufstellung nehmen. Er ließ
so viele Soldaten wie möglich im Schatten der Talwände.
    Voraus, nicht mehr als zwei
Kilometer entfernt, fand ein gewaltiger Kampf statt. Brochuss sah Laserstrahlen
durch die Felsvorsprünge des Tals zucken und die wogenden Rauchwolken eines
statischen Infanteriegefechts im fahlen Licht über dem Tal aufsteigen. Er hörte
das Knistern der Laser und Rauschen der Flammenwerfer, dazu das gelegentliche
Zischen von Raketen, und wusste, dass Oberst Corbecs verabscheuungswürdige
Geister voraus in eine Schlacht verwickelt waren. Es gab noch andere Geräusche:
das Surren von Motoren, das Summen von Dornengeschossen, das Knattern
exotischer Repetiergewehre. Und das Gebrüll und Geschrei von Männern, ein
beständig auf- und abschwellender Lärm, der durch das schmale Tal hallte.
    Brochuss schaltete sein Helmkom
ein. »Eine heikle Aufgabe für meine tapferen Krieger. Wir greifen die Tanither
von hinten an, um sie zu vernichten. Aber wir wollen auch das Ungeziefer töten,
gegen das sie kämpfen. Tötet die Geister, damit wir dem Feind selbst
gegenübertreten können. Macht sie nieder, und nehmt den Ruhm des Sieges mit
heim zu den Türmen unserer Vorfahren auf Jant Primus! Normanidus excelsius!«
    Sechshundert Stimmen
antworteten in einem Beifallssturm mit den Silben des Andachtscredos und
begannen spontan mit der Kriegshymne, die wie eine sonore Litanei der
Ekklesiarchie von den Felswänden ringsum und über ihnen widerhallte wie vom
polierten Basalt einer großen Kathedrale.
    Die meisten Patrizier hatten
wegen der Hitze ihr Helmvisier hochgeklappt, doch nun schlossen sie es wieder
und bedeckten ihre Gesichter mit den rautenförmigen Augenschlitz-Visagen des
Kriegs. Ihre Schlachthymne wurde über die Helmkoms in die Ohren aller
anwesenden Männer übertragen.
    Brochuss klappte sein Visier
ebenfalls herunter, sodass die Hymne aus seinem Ohrhörer und um die heiße
metallische Enge seines Rüstungshelms dröhnte. Er wandte sich an Soldat Pharant
neben sich und ließ sein Lasergewehr von der Schulter gleiten.
    Wortlos tauschte Pharant seinen
schweren Karabiner samt Munitionsgurt mit dem Lasergewehr seines Kommandeurs.
Er nickte ernst ob der Ehre. Der Kommandeur würde seine schwere Waffe an der
Spitze der Patrizier, der Auserwählten des Imperators, in die Schlacht führen.
    Mit Pharants Hilfe schnallte
sich Brochuss das schwere Koppel um Hüfte und Schulter, sodass die schweren
Beutel mit den Patronengurten auf Rücken und Oberschenkeln ruhten. Dann nahm er
den Karabiner in die behandschuhten Fäuste, die rechte Hand am Abzug, den
Skelettschaft unter der rechten Achsel, die linke Hand am Seitengriff, sodass
er den Lauf beliebig schwenken konnte. Sein rechter Daumen betätigte den
Schalter, der die Munitionszuführung aktivierte. Der Munitionsgurt knatterte,
als dicke, hässliche Patronen geladen wurden, und der wassergekühlte Lauf fing
an zu dampfen und leise zu zischen.
    Brochuss hatte die Spitze
seiner Phalanx erreicht, als ihn jemand aus seiner Nachhut direkt über Helmkom
rief. »Truppen im Anmarsch! Direkt hinter uns!«
    Brochuss drehte sich um. Zuerst
sah er nichts, dann machte er undeutliche Bewegungen vor dem milchigen Blau und
den verkohlten Blöcken der Torbögen hinter ihnen aus. Soldaten strömten hinter
ihnen hindurch. Hunderte, im trügerischen Seitenlicht des Tals so gut wie
unsichtbar. Ihre Rüstungen reflektierten das Licht und glitzerten. Die
Vitrianer.
    Brochuss lächelte hinter seinem
Visier und machte Anstalten, den Befehlshaber der Vitrianer zu rufen. Mit der
Unterstützung der Vitrianischen Dragoner konnten sie ...
    Laserstrahlen schlugen
plötzlich in die hintersten Reihen seines Regiments.
    Oberst Zoren führte seine
Männer direkt gegen die exponierte, zurückhängende Linie der Jantiner
Patrizier. Sie zählten sechshundert Mann und die Vitrianer nur vierhundert,
aber er hatte sie überrumpelt.
    Gaunts Nachricht hatte ihrer
Vereinbarung entsprochen, aber es war trotzdem die schlimmste, verheerendste
Nachricht, die er in sechzehn Jahren aktiven Diensts je erhalten hatte. Ihre
gemeinsamen Feinde waren aktiv geworden, und jetzt hing der Erfolg des
Unternehmens ganz allein von seiner Loyalität ab.
    Gegenüber Kommissar-Oberst
Gaunt. Gegenüber dem Mann, der unter anderem auch Fereyd genannt wurde.
Gegenüber dem Imperator.
    Es lief seiner ganzen
Ausbildung als imperialer Gardist

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