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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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boten, die sie aber
nicht zu berühren wagten. Der Feind startete einen Gegenangriff.
    Sie kamen ihnen durch das Tal
entgegen, manche zu Fuß, die meisten in der Luft. Dutzende kleine,
raketenförmige Luftschiffe in grellen, leuchtenden Farben, die mit den
grotesken Symbolen des Chaos geschmückt waren, jagten ihnen durch die Schlucht
entgegen. Sie wurden von Propellern angetrieben, und an den Bäuchen hingen
Gondeln, Plattformen und Körbe, die mit bewaffneten Kriegern des Chaos gefüllt
waren. Der Schwarm Luftschiffe ging auf die Geister nieder und nahm sie dabei
unter Feuer.
    Jetzt hieß es alles oder
nichts.
     
     
    18
     
     
    Wütend und hohläugig schob
Dravere die Mediziner in der Isolationskugel beiseite und riss die
Plastikvorhänge über Inquisitor Heldanes Feldbett auseinander. Der Inquisitor
starrte ihn mit bodenlosen, ruhigen Augen aus der Vielzahl der medizinischen
Hilfsgeräte an, die ihn bedeckten.
    »Hechtor?«
    Dravere warf eine Datentafel
auf das Bett. Die eine noch funktionierende Hand des Inquisitors legte
vorsichtig den kleinen Spiegel ab, den sie gehalten hatte, nahm die Tafel und
schaltete sie mit dem langnageligen Daumen ein.
    »Wahnsinn!«, fauchte Dravere.
»Die Jantiner haben die Anhöhe genommen und Gaunts Nachhut ausgelöscht, aber
Flense meldet, dass die Hauptstreitmacht der Tanither tatsächlich in Ziel
Primaris einmarschiert ist. Was, beim Thron, sollen wir jetzt machen? Wir
verlieren gegen unsere eigenen Leute mehr Männer als gegen den Feind, und ich
will hier auf jeden Fall auch einen Sieg! So kann ich Macaroth nicht unter die
Augen treten!«
    Heldane studierte die
Informationen auf der Tafel. »Andere Regimenter sind im Anmarsch. Die Mordianer
hier, die Vitrianer ... Die sind ebenfalls ganz nah. Sollen Gaunts Geister
ruhig den Angriff auf das Ziel durchführen, den sie schon begonnen haben.
Opfern Sie sie, um eine Bresche zu schlagen. Lassen Sie die Patrizier folgen
und von ihnen die Bresche konsolidieren und die Geister erledigen. Bis dahin
dürften Ihre Haupttruppen so weit sein, dass sie nachrücken können.«
    Dravere holte tief Luft. In
taktischer Hinsicht war der Rat vernünftig. Es war immer noch eine gute
Gelegenheit, die Geister ohne Zeugen zum Schweigen zu bringen und dennoch einen
Sieg zu erringen. »Was ist mit Gaunt?«
    Heldane nahm wieder seinen
Spiegel und schaute hinein. »Er kommt gut voran. Meine Marionette ist noch bei
ihm und zum Zuschlagen bereit, wenn ich es befehle. Geduld, Hechtor. Wir
treiben Spielchen innerhalb von Spielchen, und alle sind dem komplizierten
Vorgang des Kriegs untergeordnet.« Er verstummte und betrachtete Bilder in der
Ferne des Spiegels, die für den General unsichtbar waren.
    Dravere wandte sich ab. Der
Inquisitor war ihm immer noch nützlich, aber sobald es mit seiner Nützlichkeit
vorbei war, würde er nicht zögern, ihn zu beseitigen.
    Während er in den Spiegel
starrte, registrierte Heldane beiläufig den übelwollenden Gedanken in Draveres
stumpfsinnigem Intellekt. Dravere verstand seinen Platz in diesem Drama
vollkommen falsch. Er hielt sich für einen Anführer, einen Manipulator, einen
Kommandeur. Doch in Wahrheit war er eben auch nur eine Marionette — und ebenso
entbehrlich.
     
     
    19
     
     
    Oberst Flense führte die
Jantiner Patrizier den großen Außengraben hinab und in die Ausläufer der Ruinen
der Nekropole, wobei er auch an den explodierten Steatitfragmenten und den
geschwärzten Leichen vorbeikam, die Corbecs Angriff hinterlassen hatte. Aus
weiter Ferne konnten sie durch die Torbögen und Felstunnel Schüsse hören. Die
Geister waren ganz offensichtlich auf weitere Gegenwehr gestoßen.
    Der Nachmittag neigte sich dem
Ende zu, und der blasse Himmel war streifig von den Rauchfahnen der Gefechte.
Flense hatte noch sechshundertzwölf Männer übrig, von denen vierzig so schwer
verletzt waren, dass sie sich zu den Feldlazaretten in der Landezone
zurückgezogen hatten. Fünfzig Tanither hatten bis zum letzten Mann gekämpft und
ihn über ein Drittel seines Regiments gekostet. Er empfand eine so große
Verbitterung, dass sie ihn regelrecht verzehrte. Sein Hass auf Ibram Gaunt und
die Rivalität mit dem Ersten Tanith, die er hervorgebracht hatte, war eine
einzige brennende Enttäuschung. Nun, da sie tatsächlich Gelegenheit hatten,
ihnen auf dem Felde gegenüberzutreten, waren die tanithischen Plänkler über
sich hinausgewachsen und hatten noch in der Niederlage einen gewaltigen Sieg
errungen.
    Ihn kümmerte jetzt

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