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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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wenig, was
weiter geschehen würde. Die anderen Geister mochten leben oder sterben. Er
wollte nur eines: Gaunt. Er schickte Dravere eine Nachricht der Magenta-Stufe,
in der er seinen einfachen Wunsch zum Ausdruck brachte.
    Die Antwort überraschte und
entzückte ihn. Dravere wies Flense an, seine Hauptstreitmacht Brochuss zu
unterstellen und mit ihr den Vorstoß nach Ziel Primaris fortzusetzen. Die
Kampfbefehle lauteten, die Geister auszuschalten und dann einen direkten
Angriff auf den Feind durchzuführen. Mit etwas Glück würden die Tanither
zwischen den Jantinern und den Truppen des Chaos aufgerieben.
    Doch für Flense gab es einen
separaten Befehl. Dravere hatte von Inquisitor Heldane erfahren, dass Gaunt
persönlich eine fünfte Kolonne von unten in die Stadt führte. Der Einstieg, ein
Schacht unter einem Felsvorsprung auf dem Hügel, war identifiziert und der Weg
dorthin skizziert. Auf Draveres persönlichen Befehl sollte Flense mit einer
Geschützmannschaft dem Kommissar folgen und ihn vernichten.
    Flense teilte Brochuss die
Direktive mit, während sie dastanden und den Vormarsch der Männer in die
riesige alte Nekropole beobachteten, der in Dreierreihen vonstattenging.
Brochuss schwoll die Brust vor Stolz über diese Gelegenheit, die Truppe zu
kommandieren. Der große Mann wandte sich seinem Oberst zu, und in seinen Augen
leuchtete das Feuer des Kampfes. Er zog seinen Handschuh aus und streckte
Flense die Hand entgegen. Der Oberst streifte ebenfalls seinen Panzerhandschuh
ab, und sie schüttelten sich die Hand nach Art der Bruderschaft, Daumen um Daumen,
wie es auf den Militärakademien von Jant Normanidus gelehrt wurde.
    »Gehen Sie mit Hoffnung,
kämpfen Sie mit Glück, und siegen Sie mit Ehre, Brochuss«, sagte Flense.
    »Führen Sie eine gute Klinge,
Oberst«, erwiderte sein Stellvertreter.
    Flense machte auf dem Absatz
kehrt, zog seinen Handschuh wieder an und schaltete das Helmkom ein. »Die
Soldaten Herek, Stigand, Unjou, Avranche und Ebzan melden sich beim Oberst. Es
ist Kletterseil mitzubringen.«
    Flense nahm einem der Toten ein
Lasergewehr ab, segnete es im Stillen, um die Seele seines Vorbesitzers zu
besänftigen, und überprüfte seine Magazine. Brochuss ließ zwei von seinen
Trupps Lampen von den vorbeimarschierenden Männern einsammeln. Die Nachhut
wachte über Flense und seine Gruppe, als sie sich bereit machten und
schließlich in den Schacht unter dem Felsvorsprung kletterten.
     
    In der Isolationskugel der
Kommandozentrale spürte Heldane dieses Manöver. Er war nicht lange genug im
Bewusstsein dieses Schwachkopfs Flense gewesen, um ihn umzudrehen, aber er
hatte ihm sein Zeichen eingebrannt, und durch dieses psionische Fenster bekam
er einiges mit.
    Vor allem spürte er Flenses
bitteren Hass.
    Also versuchte Dravere es auf
eigene Faust und verstrickte seinen Handlanger Flense in die Intrige, darauf
bedacht, seine eigenen Werkzeuge an Ort und Stelle zu haben. Heldane wusste,
dass er wirklich wütend auf den General hätte sein müssen, aber er hatte
Schmerzen und zu wenig Zeit und Willenskraft für einen derartigen Luxus. Er
würde Draveres Gegenzug berücksichtigen und sich jene Elemente davon zunutze
machen, die er für eigene Zwecke brauchen konnte. Für die Menschheit und den
großen Plan würde er dienen und manipulieren und den Zinnober-Schatz bergen,
der unter Ziel Primaris verborgen war. Dann, und nur dann, würde er sich gestatten
zu sterben.
    Er schluckte die Schmerzen
herunter und löste sich noch einmal aus der sanften Umarmung des Todes. In
einer Hinsicht waren die Schmerzen nützlich. Wie sie ihm erlaubten, den Geist
der Stumpfsinnigen gefügig zu machen, so verliehen sie seinem eigenen Geist
Schärfe. Er konnte aus seinen eigenen Qualen schöpfen und sie wie ein
psionisches Skalpell führen, um damit seine Marionette von ihren Reserven
abzuschneiden und sie zu zwingen, besser zu funktionieren.
    Wieder schaute er in den Spiegel,
während die Lebenserhaltungs-geräte rings um ihn stampften und ächzten. Er sah,
wie seine Hand zitterte, und stoppte das Zittern mit eiserner Konzentration.
    Er schaute wieder in den
kleinen Geist seiner Marionette und spürte den nahen, kalten, luftlosen Raum
der Tunnel, durch die sie ging, tief unter dem einstürzenden Steatit der
Nekropole. Er schickte seine geistigen Fühler aus und tastete sich in die Räume
vor, die vor seiner Marionette lagen. Dort war Wärme, Intellekt, pulsierendes
Blut.
    Heldane spannte sich und
schickte seiner Marionette

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