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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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leichtere, schärfere Klinge, wenn man die Heimatwelt der Wesen, die
sie ins Feld führen, mit einer Legion unsterblicher Krieger überrennen kann?
Das hier ist Geschichte, die um uns herum lebendig wird. Dies macht uns zu den
größten Menschen. Spürst du es nicht?«
    Gaunt und Fereyd drehten sich
beide langsam um sich selbst und betrachteten die stummen Reihen der
Metallwesen, die hinter den Gittern warteten. Gaunt zögerte. »Ich spüre ... nur
Entsetzen. Darüber, gekämpft und getötet und geopfert zu haben, nur um eine
Vorrichtung zu erobern, die dasselbe tut, nur tausendfach verstärkt. Dies ist
keine Beute, Fereyd. Es ist ein Fluch.«
    »Aber du bist gekommen, um es
dir anzusehen? Du wusstest, was es war.«
    »Ich kenne meine Verantwortung
und meine Pflicht, Fereyd. Ich habe mein Leben dem Dienst am Imperium verschrieben,
und wenn eine Vorrichtung wie diese existiert, ist es meine Pflicht, ihrer im
Namen unseres geliebten Imperators habhaft zu werden. Und du hast mir
schließlich die Aufgabe übertragen, sie zu finden.«
    Fereyd legte seinen Helm auf
den silbernen Boden und knöpfte kopfschüttelnd seine Handschuhe auf. »Ich liebe
dich wie einen Bruder, alter Freund, aber manchmal machst du mir Sorgen. Uns
gelingt eine Entdeckung wie diese, und du tischst mir fadenscheinige moralische
Sprüche über das Leben auf? Das nennt man Scheinheiligkeit. Du bist ein Mörder,
ein Rädchen in der größten Mordmaschine in der bekannten Galaxis. Es ist deine
Arbeit und dein Leben, das anderer zu beenden. Zu zerstören. Und du tust es mit
Wonne. Jetzt finden wir etwas, das es Milliarden Mal besser machen wird als du,
und nun hast du Gewissensbisse? Was ist das? Beruflicher Neid?«
    Gaunt kratzte sich nachdenklich
das Kinn. »Du solltest mich besser kennen. Und verspotte mich nicht. Deine Häme
überrascht mich. Ich habe die Princeps imperialer Titanen kennengelernt, die
sich an ihrem Blutvergießen ergötzen und dennoch der unglaublichen Macht, über
die sie gebieten, mit Vorsicht begegnen. Gib einem Menschen die Macht eines
Gottes, und du solltest besser hoffen, dass er auch die Weisheit und
Moralvorstellungen eines Gottes hat. An meinen moralischen Sprüchen ist nichts
fadenscheinig. Ich schätze das Leben. Deshalb kämpfe ich, um es zu beschützen.
Ich trauere um jeden Mann, den ich verliere, und um jedes Opfer, das ich
bringe. Ein Leben oder eine Milliarde, Leben ist Leben.«
    »Ein Leben oder eine
Milliarde?«, wiederholte Fereyd. »Es ist nur eine Frage des Maßstabs. Warum mit
deinen Männern Monate durch den Schlamm waten, um eine Welt zu erobern, die ich
mit Eisenmännern nehmen kann ... und ohne dabei einen Tropfen Blut zu
vergießen?«
    »Keinen Tropfen? Vielleicht
nicht unseres. Es gibt keine größere Ketzerei als die denkenden Maschinen aus
dem Eisenzeitalter. Willst du diese Ketzerei wieder auf die Menschheit
loslassen? Bist du sicher, dass diese ... Dinger sich nicht wieder gegen uns
wenden würden wie schon einmal? Es ist das älteste aller Gesetze. Die
Menschheit darf ihr Schicksal nie wieder in die Hände ihrer Schöpfung legen,
wie schlau sie auch sein mag. Ich vertraue Fleisch und Blut, aber nicht Eisen.«
    Gaunt stellte fest, dass ihn
die Reihe dunkler Augenhöhlen hinter den Gittern geradezu hypnotisierte. Diese Dinger
waren die Zukunft? Das glaubte er nicht. Die Vergangenheit vielleicht, eine
Vergangenheit, die besser vergessen wurde und von der man sich wohlweislich
distanzierte.
    Wie konnte irgendjemand sie
aufwecken? Wie konnte irgendjemand auch nur in Erwägung ziehen, mehr von ihnen
herzustellen und sie loszulassen auf ...
    Auf wen? Den Feind?
Kriegsmeister Macaroth und sein Gefolge? Hatte Dravere so die Herrschaft über
den Kreuzzug übernehmen wollen? Darum war es die ganze Zeit gegangen?
    »Du hast deine armen verwaisten
Geister wirklich ins Herz geschlossen, nicht wahr, Bram? Diese Besorgnis steht
dir nicht.«
    »Vielleicht habe ich Mitgefühl.
Waisen halten sich an Waisen.«
    Fereyd entfernte sich ein paar
Schritte. »Du bist nicht mehr der Mann, den ich einmal gekannt habe, Ibram
Gaunt. Die Geister haben dich mit ihrem Gejammer und ihrer Melancholie weich
gemacht. Du bist blind für die wahrhaft bedeutsamen Möglichkeiten hier.«
    »Du bist es offensichtlich
nicht. Du hast >ich< gesagt.« Fereyd blieb wie angewurzelt stehen und
drehte sich um. »Was?«
    »>Um eine Welt zu erobern,
die ich nehmen kann, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen.< Das waren deine
Worte. Du würdest sie

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